«Auf den Spuren der Hugenotten»
Oftringen Frankreich-Reise der Reformierten Kirchgemeinde
In der Calvin-Stadt Genf besichtigte man das Reformations-Denkmal und die Kathedrale St. Pierre, Zentrum des Protestantismus im 16./17. Jahrhundert. Nach einer Übernachtung in Mâcon stand der sonntägliche Gottesdienst in der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé auf dem Programm. Nachmittags bestaunte man Cluny, danach in Lyon nebst der Basilika Notre-Dame de Fourvière die vielen «Traboules», verborgene Gänge in der Altstadt.
Am folgenden Tag erkundeten die 31 Teilnehmenden unter Führung von Ruedi Bieri das Hugenotten-Museum in Poët-Laval sowie Dieu-le-fit mit seinen Töpfereien. In Nîmes logierte die Gruppe dann vier Nächte in einem Hotel nahe beim Amphitheater. Von dort aus erfolgten sternförmig Ausflüge in die Cevennen, ans Mittelmeer und an den Rand des Lubéron:
Von Anduze reiste man mit dem romantischen Dampfzug nach Saint-Jean-du-Gard, weiter nach Mialet und in die geheimnisvolle «Grotte de Trabuc» mit ihren prächtigen Stalaktiten und Stalagmiten.
Das Musée du Désert dokumentierte das dunkle Kapitel der Protestantenverfolgung eindrücklich, liebevoll eingerichtet im abgelegenen Geburtshaus von Rolland, einem Führer der Camisarden.
In Aigues-Mortes bestieg die Reisegruppe den «Tour du Seigneur du Roi», wo Marie Durand 38 Jahre lang wegen ihres Glaubens eingesperrt war. «résister» (durchhalten) lautete das von ihr in die Mauer eingeritzte Wort. In Grau du Roi badeten einige Teilnehmende ihre Füsse im kühlen Mittelmeer.
Kurvenreicher Weg nach Gordes
In Avignon führte uns der kleine Touristenzug zu den Sehenswürdigkeiten wie Papstpalast, Petit Palais und Pont St. Bénézet. Über kurvenreiche Strassen chauffierte uns Sepp Oberholzer gekonnt ins Bilderbuchdorf Gordes, zur Zisterzienserabtei Sénanque und zur Quelle von Fontaine-de-Vaucluse, wo sich viele Touristen übers Auffahrts-Weekend aufhielten. Am 7. Reisetag verliess man Nîmes in Richtung Montélimar, wo eine Nougat-Fabrik erkundet wurde.
Ein weiteres High-Light war das abgelegene Musée du Vivarais in Pranles, eingerichtet im ehemaligen Geburtshaus der Geschwister Marie und Pierre Durand, die beide für die verfolgte Untergrundkirche kämpften: Sie als langjährige Gefangene, er als Prediger, der hingerichtet wurde!
In täglichen kurzen Andachten wurden den Teilnehmenden Geschichte und Leben der verfolgten Hugenotten durch Pfarrer Dieter Gerster nähergebracht; daneben begleiteten Psalmen, Lieder und Gebete die fröhliche Reisegruppe. Via Grenoble und Annecy erfolgte die Heimreise zurück in die Schweiz, wo die Reiseschar dankbar und unbeschadet, aber voller bleibender Eindrücke in Oftringen eintraf.