Schwarze Null dank Entnahme aus der Aufwertungsreserve
Rothtrist Budget 2023 der Einwohnergemeinde
Im vorliegenden Budget 2023 wurden als Folge der beschlossenen Steuergesetzrevision zu erwartende Steuerausfälle bei den natürlichen und juristischen Personen berücksichtigt. Der Gemeinderat hat sämtliche Verwaltungsabteilungen angewiesen, die beeinflussbaren Kosten nach Möglichkeit auf dem Vorjahresniveau zu halten. Trotz diesen Bemühungen weist das Budget 2023 ein negatives operatives Ergebnis von minus 1’556’300 Franken aus. Dank der Entnahme von 1’557’500 Franken aus der Aufwertungsreserve, kann das Budget mit einem geringen Ertragsüberschuss von 1200 Franken abschliessen. Das Ergebnis ist zwar nicht wirklich befriedigend, kann aber aufgrund der speziellen Ausgangslage vertreten werden.
Die Entnahme aus der Aufwertungsreserve muss gemäss den kantonalen Weisungen ab dem Jahr 2019 schrittweise reduziert werden. Gemäss Beschluss der Gemeindeversammlung vom 23. November 2017 sind dies rund 100’000 Franken pro Jahr. Dies hat zur Folge, dass das Gesamtergebnis der Erfolgsrechnung in Zukunft um diesen Betrag schlechter ausfällt und zusätzlich erwirtschaftet werden muss.
Investitionen von rund 3,5 Mio. Franken
Im Jahr 2023 sollen netto rund 3,49 Mio. Franken investiert werden. Davon entfallen 0,18 Mio. Franken auf den Ersatz der Server Infrastruktur in der Gemeindeverwaltung, 0,20 Mio. Franken auf den Ersatz des Atemschutzfahrzeuges der Feuerwehr, 0,21 Mio. Franken auf die Sanierung der Nasszellen und der Umgebung beim Schulhaus «Winterhalde», 0.18 Mio. Franken auf den Planungskredit für die Sanierung des Schulhauses «Dörfli 1», 1,06 Mio. Franken auf den Kauf des Doppelkindergartens «Breiten», 0,12 Mio. Franken auf den Heizungsersatz im Kindergarten «Rössli», 0,13 Mio. Franken auf die Ausstattung des Kindergartens «Breite», 0,25 Mio. Franken auf die Anschaffung von Hardware an der Oberstufe und Primarschule, 0,35 Mio. Franken auf die baulichen Massnahmen bei den Gemeindestrassen, 0,60 Mio. Franken auf die Sanierung des Aeschwuhrwegs und 0,11 Mio. Franken auf den Ersatz von Kommunalfahrzeugen. Für die Entwicklung des Areals «Dörfli» werden 0,15 Mio. Franken und für die Entwicklung des Bahnhofsplatzes 0,25 Mio. Franken budgetiert. Der Finanzierungsfehlbetrag beläuft sich auf rund 1,01 Mio. Franken und soll aus liquiden Mitteln finanziert werden.
Verschuldung steigt an – höherer Steuerfuss ab 2024?
Per Ende 2023 wird das Fremdkapital voraussichtlich bei 24 Mio. Franken liegen. Gemäss Aufgaben- und Finanzplan sind bis ins Jahr 2031 Nettoinvestitionen von rund 42 Mio. Franken vorgesehen. Bei einem unveränderten Steuerfuss von 110 % würde das Fremdkapital bis ins Jahr 2027 auf 50 Mio. Franken ansteigen. Die Nettoschuld pro Einwohner würde dann bei 3239 Franken pro Einwohner liegen. Eine Pro-Kopf Verschuldung bis 2500 Franken kann noch als tragbar bezeichnet werden.
Die Selbstfinanzierung ist mit 2,48 Mio. Franken knapp ungenügend. Ziel sollte es sein, dass die Selbstfinanzierung zwischen 2,50 und 3,50 Mio. Franken zu liegen kommt. Damit wäre die Selbstfinanzierung auf einer angemessenen Höhe und die zukünftige Verschuldung könnte auf einem vertretbaren Mass stabilisiert werden. Ohne Gegenmassnahmen steigt die Verschuldung ungebremst an. Zinsen und Schuldenrückzahlungen engen den finanziellen Spielraum weiter ein. Ab 2024 scheint deshalb eine Steuerfusserhöhung unumgänglich zu sein.
Für die Planung des Steuerertrags 2023 dienten das Schreiben des Kantonalen Steueramtes und die aktuellen Sollstellungen. Der Steuerertrag 2023 bei den natürlichen Personen soll im Kantonsdurchschnitt voraussichtlich um 2.0 % höher als 2022 ausfallen. Aufgrund unserer Sollstellungen bis Ende Juli 2022 gehen wir zudem davon aus, dass der Steuerertrag 2022 bei den juristischen Personen übertroffen wird.
Bei der Erarbeitung des Budgets musste die mutmassliche Teuerung im Jahre 2023 berücksichtigt werden. Für Personalwechsel, generelle, individuelle oder strukturelle Lohnanpassungen wurde ein Betrag von 166’000 Franken budgetiert. Über die Anpassung der Gehälter wird im November 2022 entschieden. Gesamthaft steigt der Personalaufwand um rund 490’000 Franken an. Dies hängt hauptsächlich mit höheren Sparbeiträgen bei der beruflichen Vorsorge (+ 162’000 Franken), höheren Beiträgen an die Krankentaggeldversicherung (+ 65’000 Franken) und den im 2022 bewilligten Stellenplan-Erhöhungen zusammen.