Spannende Einblicke in die heutige Forstwirtschaft
Aarburg Öffentlicher Waldgang der Stadt Aarburg
Rund 80 Personen und vier Hunde machen sich nach der Begrüssung durch Stadtrat Rolf Walser auf den Weg durch den Wald zwischen Friedhof und Spiegelberg. Kranke Bäume werden mit der Totholzmethode gefällt. Wie das in der Praxis funktioniert, demonstrieren zwei Forstwarte. Viel schneller geht die Arbeit mit einem Vollernter, der als nächstes im Einsatz zu sehen ist. Das 8 Meter lange und 24 Tonnen schwere Ungetüm braucht rund 1 Minute, um einen Baum zu fällen, in Stücke zu schneiden und abzuasten. Die Teilnehmenden sind sichtlich von dieser Maschine beeindruckt. Anschliessend werden die Stämme durch den Forwarder eingesammelt und zum Lagerplatz gebracht. Aber der Vollernter kann nicht überall eingesetzt werden. Da bleibt nichts anderes übrig, als dass der Forstwart zur Motorsäge greifen muss. Die gefällten Bäume werden dann mit einem Forstschlepper per Seilwinde auf die Strasse gezogen. Alles Geäst und nicht zum Wertholzverkauf geeignete Holz landet als Schnitzel in der Heizung der Firma Franke. Ein weiterer Posten auf dem Rundgang zeigt die Verarbeitung der gefällten Bäume zu Brennholz. Innert 8 Minuten wird so ein Ster Brennholz gespalten. Ein weiteres Highlight des Waldgangs ist das Fällen einer 150 Jahre alten Esche mit über zwei Metern Umfang durch einen Forstwart. Der Baum sieht für den Laien noch ziemlich vital aus, der Fachmann hingegen sieht erste Anzeichen des Eschentriebsterbens. Für den Förster stellt sich die Frage, jetzt fällen, um eventuell noch einen Ertrag zu erwirtschaften oder länger zuwarten und es bleibt nur der Weg durch den Häcksler. Der Forstwart braucht 12 schweisstreibende Minuten bis er den Baum am geplanten Ort am Boden hat. Förster Jörg Villiger sieht, dass der Baum nicht mehr gesund ist, aber dass man ihn trotzdem noch in den Wertholzverkauf bringen kann.
An verschiedenen weiteren Posten zeigt Förster Jörg Villiger eindrücklich seinen Kampf gegen die Widerwärtigkeiten des Klimawandels und gegen die (zu) vielen Schädlinge des Waldes auf. Auf die Frage, welche Baumarten denn eine Zukunft hätten, meint er lakonisch, das werde man in 50 Jahren sehen. Das Pflanzen neuer Bäume sei wie ein Blick in die Glaskugel. Aber ein Trost bleibe, Wald werde es auch in Zukunft geben.
Zum Abschluss bei der Waldhütte Hühnerweid offeriert die Stadt Aarburg einen Imbiss. Ein Dank gebührt neben der Stadt den Firmen Geissmann Forst und Hinden Holzspalterei und deren Personal. die aufgezeigt haben, wie moderne Holzwirtschaft heute aussieht.