Samichlaus-Einzug, Glühweinduft und Kerzenlicht
Aarburg/Reiden/Vordemwald/Wynau Vier Weihnachtsmärkte auf einen Schlag
Wer die Wahl hat, hat die Qual. Die Entscheidung, welchen Advents- oder Weihnachtsmarkt man am kommenden Samstag besuchen will, ist allerdings kaum eine Qual. Oder eine der eher vergnüglichen Art. Denn wie auch immer die Entscheidung ausfällt, eines lässt sich mit Sicherheit sagen: Es ist eine gute Entscheidung. Denn alle vier Advents- und Weihnachtsmärkte – Aarburg leuchtet, Weihnachtsmarkt Reiden, Wiehnachtsmärt im Sennhof Vordemwald und Wynauer Adventsmarkt – laden mit einem vielfältigen Waren- und Essenangebot sowie einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm zum Verweilen ein. Ein kleiner Überblick zu den vier Märkten.
80 Marktstände im Aarestädtchen
«Wir sind sehr, sehr klassisch unterwegs», sagt Hans-Ulrich Schär, Vereinspräsident und OK-Mitglied von «Aarburg leuchtet». Es brauche auch keine Experimente, führt er weiter aus, denn das bestehende Konzept des Aarburger Weihnachtsmarkts sei stimmig, die Ambiance in einem der schönsten Schweizer Städtchen sowieso. Das Städtchen selber kann man übrigens auf zwei Stadtführungen während des «Märts» von einer vielleicht noch unbekannten Seite kennenlernen. Froh ist Schär, dass das Baugerüst am Rathaus in der Zwischenzeit zurückgebaut werden konnte – damit kommt die Bühne wiederum am gewohnten Ort vor dem Rathaus zu stehen. «Das gibt zusätzlichen Raum zum Zirkulieren», meint Schär.
Auf den «Märt» einstimmen kann man sich wie gewohnt bereits am Freitag ab 17 Uhr beim «Vorleuchten» mit Glühwein und Speckzopf. Am Weihnachtsmarkt von Samstag kann man ausgiebig durch die «Märtgassen» schlendern, wird doch an 80 Marktständen viel Kreatives, Handgemachtes und Feines angeboten. Musik gibt es praktisch im Stundentakt – Flötenkinder, Kinderchor und Soundschool, Big Band Stadtmusik und Schülerband, Mundartband «sofafischer», Drehorgelmann und die vereinigten Jodlervereine aus Aarburg und Küngoldingen treten auf. Kinder können in der Alten Turnhalle Kerzen ziehen oder im Pfarreizentrum Guthirt in der Adventswerkstatt kreativ tätig sein. In der offenen Stadtkirche werden Geschichten mit Krippenfiguren erzählt. Auch der Basar auf der Festung findet mit vielen Attraktionen wieder statt – neben historischen werden auch spezielle Kinderrundgänge durch die altehrwürdigen Gemäuer durchgeführt. Klassisch wird auch der Chlauseinzug mit dem Lichterschwimmen an der Aare eingeläutet. Singer-Songwriter Joel Goldenberger wird das Publikum musikalisch unterhalten, während Hunderte von leuchtenden Kerzen auf der Aarewoog ihre Runden drehen.
Johanniter-Trychler begleiten den Reider Samichlaus
Schon früh konnte das Organisationskomitee des Reider Weihnachtsmarkts «Full House» vermelden: Alle Stände waren vermietet. So zieren denn auch dieses Jahr wieder vierzig Marktstände den Dorfplatz in Reiden Mitte, wo der Weihnachtsmarkt von 12 – 20 Uhr durchgeführt wird. «Wir haben einen guten Angebotsmix», zeigt sich OK-Mitglied Josy Bucher überzeugt, an den Ständen gebe es viel Kreatives von Künstlern und Hobbykünstlern, Schönes von lokalen Gewerbetreibenden und Gutes aus Hofläden zu entdecken. Für das leibliche Wohl wird ebenfalls gesorgt. In zahlreichen Essens- und Getränkezelten, welche vornehmlich von lokalen Vereinen und Geschäften betrieben werden, wartet ein grosses kulinarisches Angebot auf hungrige und durstige Gäste.
Was für die Gastronomie gilt, hat auch beim Rahmenprogramm seine Gültigkeit. Es ist fest in lokaler Hand. Gespannt sein darf man auf die Show der Tanzgruppen von Fit & Dance by Antonella. Den musikalischen Auftakt macht das Duo «Light Limerence» mit Vera Kneubühler (Richenthal) und Jasmin Döös (Wikon), später erklingen Alphornklänge vom Trio «Lusbärg» (Reiden/Dagmersellen), zarte Töne vom Panflötenensemble Zofingen, Pia Walder erzählt Geschichten für Kinder, die Kinder vom Schulhaus Walke Reiden singen weihnächtliche Lieder. Und das Pop-Duo «Run» mit den beiden Reidern Jan Wiss und Ramon Bühl taucht den Reider Weihnachtsmarkt zum Abschluss insbesondere mit der Ballade «Perfect Glow» musikalisch in den perfekten (Lichter-)Glanz. «Höhepunkt wird auch dieses Jahr wieder der Samichlaus-Einzug, begleitet von den Johanniter-Trychlern, sein», ist sich Josy Bucher sicher. Für den Einzug wird übrigens die Hauptstrasse wie jedes Jahr kurzzeitig gesperrt.
Perfekter Abschluss des Jubiläumsjahrs
Schlag auf Schlag folgten sich die Events dieses Jahr im Sennhof – der 125. Geburtstag wurde im Vordemwalder Pflegeheim mit einem wunderbaren Jubiläumsprogramm gefeiert. Ein besonderer Höhepunkt war dabei das Freilichttheater «Vo ganzem Härze». «Der traditionelle Wiehnachtsmärt setzt nun einen stimmigen Schlusspunkt in unserem Jubiläumsjahr», findet Stefanie Suter, Leiterin Marketing und Kommunikation im Sennhof.
31 Aussteller sind mit ihren Marktständen im Innenhof und vor dem Sennhof mit interessanten Angeboten präsent: Konfitüren, Honig, Brote, Liköre, Truffes, Guetzli, Gestecke, Töpferwaren und vieles mehr. Mit feinen Leckereien wie Chäsbrägu, Wurst vom Grill, Ghacktes mit Hörnli, Bündner Gerstensuppe, Apfelchüechli oder Marroni kann man sich direkt vor Ort verpflegen. Und ein Geheimtipp: Wem der rote Glühwein zu süss ist, der probiere doch einmal die weisse Variante. Gewohnt vielfältig ist auch das Rahmenprogramm im Sennhof. Aus Vordemwald treten Musikverein, Schülerchor, Akkordeonsterne und Kührainörgeler auf, aus Oftringen kommen die Pangrosinis. Natürlich darf auch im Sennhof der Samichlaus-Einzug nicht fehlen. Der Samichlaus kommt übrigens ab 16.30 Uhr mit Schmutzli und Esel Napoleon in den Sennhof – letzterer löst die Lamas vom Brittnauer Lamahof «Bergloch», die von 14 bis 16 Uhr am Wiehnachtsmärt dabei sind. Zu beachten ist: Das Parkplatz-Angebot ist beschränkt. Es empfiehlt sich, mit dem Bus in den Sennhof zu kommen. Zwischen 9 und 18 Uhr verkehrt dieser ab Zofingen und Rothrist im Halbstundentakt.
Kompakt, klein, stimmungsvoll, gemütlich
«Eigentlich dürften wir dieses Jahr ein Jubiläum feiern», sagt Wendelin Reber, der dem Organisationskomitee des Wynauer Adventsmarkts vorsteht. Doch weil der Markt in der Pandemiezeit zweimal nicht durchgeführt werden konnte, findet dieses Jahr «erst» die 23. Ausgabe des Markts statt. Doch so der so. «Der Adventsmarkt ist zu einer schönen Tradition geworden, der fest zum Dorfleben gehört», betont Reber. Und mit der Durchführung des Adventsmarkts bei der neu erstellten Lindenhalle sei der Markt nochmals kompakter, stimmungsvoller und gemütlicher geworden.
Rund 25 Aussteller nehmen in diesem Jahr am Adventsmarkt teil, das ist im üblichen Rahmen. «Für ein kleines Dorf wie Wynau es ist, haben wir auch dieses Jahr einen sehr guten Angebotsmix an den Ständen», findet Reber. Es hat alles, was es an einem Weihnachtsmarkt hat: Vereine, die kulinarische Köstlichkeiten anbieten, Geschenkartikel, Adventskränze, Weihnachtsdekorationen, Handwerkliches. Für die musikalische Umrahmung des Adventsmarkts sorgen die Alphorngruppe Roggwil sowie eine Kleinformation Musikgesellschaft Wynau. Und natürlich heisst es in Wynau auch: «De Samichlaus chunnt …» – wie immer mit Geschenken für die jüngsten Besucher.