Regiomesse: Interesse, aber keine Begeisterung
Aarburg Generalversammlung des Gewerbevereins
Die geplante Regiomesse sorgte an der Generalversammlung des Gewerbevereins Aarburg vom Mittwochabend für eine längere Diskussion. Soll sich Aarburg das Mitspracherecht mit einer Mitgliedschaft im geplanten Trägerverein offenhalten oder nicht? Leonz Heggli, OK-Präsident der Mitte April abgehaltenen MADA, ist klar dafür, hat aber viele offene Fragen und Kritikpunkte.
So sieht er unterschiedliche Mentalitäten in Bezug auf Gewerbeausstellungen im Bezirk und damit einhergehendes Konfliktpotential: «In Murgenthal, Brittnau oder Vordemwald ist der Anlass ein Dorffest. In Aarburg an der MADA war das nicht gefragt – den Ausstellern ging es rein um das Geschäft.» Zudem sieht er Probleme mit der von ihm geschätzten Grösse einer Regiomesse mit 300 bis 400 Ausstellern – laut dem anwesenden Vertreter des Bezirksverbands Pascal Blum haben die zehn Vereine im Bezirk rund 750 Mitglieder.
Eine Ausstellung in dieser Grössenordnung würde die möglichen Durchführungsorte stark einschränken und Infrastrukturkosten explodieren lassen. Pascal Blum rechnet allerdings nicht damit, dass eine ¬solche Grösse erreicht wird – besonders zu Beginn nicht: «Es kann gut sein, dass zu Beginn die Grösse mit der MADA vergleichbar ist.»
Aus der Versammlung wurde mehrmals kritisiert, dass in der Vergangenheit Zofingen beim Thema «Regionalmesse» klar den Ton angegeben habe. «Deshalb soll der Verein mit Mitgliedern aus allen interessierten Gewerbevereinen gegründet werden, damit alle das gleiche Mitspracherecht haben», erklärte Paul Jenny. Der 69-Jährige besuchte sämtliche Infoveranstaltungen zur Regiomesse und führte die Diskussion.
Auch, dass die Regiomesse die klassischen Gewerbeausstellungen konkurrenzieren würden, liess er nicht gelten. Allerdings hat Rothrist bereits angemeldet, die eigene Ausstellung nicht mehr durchzuführen, wenn die Regiomesse stattfindet. Mit zehn Stimmen dafür, was genau dem absoluten Mehr entsprach, bekundete der Verein nach fast einstündiger Diskussion sein Interesse an der Regiomesse.
Wird der Trägerverein tatsächlich gegründet, findet erneut eine Abstimmung über den definitiven Beitritt – und der damit einhergehenden Einmalzahlung von 2000 Franken – statt.
Neuer alter Präsidentist Paul Jenny
Vor der Diskussion wurde Paul Jenny zum zweiten Mal zum Präsidenten des Vereins gewählt; Jenny komplettiert so den Vorstand, der im vergangenen Jahr ohne gewählten Präsidenten agierte. Jenny stellte allerdings klar, dass er das Amt nur während zwei Jahren ausüben will – dann sei definitiv Schluss.
MADA-OK-Präsident Heggli gab ein kurzes Fazit. «Allerdings fand die Abschlusssitzung noch nicht statt, deshalb kann kein endgültiges Fazit gezogen werden.» Besonders positiv herausgestochen sei das Projekt «Schule trifft Wirtschaft». Rund 100 Schülerinnen und Schüler hätten sich die teilnehmenden Firmen als potentielle Lehrbetriebe genauer betrachten können. «Wir erhielten ein rundum positives Feedback und planen, den Anlass weiter auszubauen», sagte Heggli.
Gewinn in der Kasse trotz anderem Messeverhalten
Festgestellt hat das OK, dass sich das Messeverhalten klar verändert habe. So haben sich die Gastrobetriebe einen grösseren Zulauf gewünscht – freitags und samstags gegen 20 Uhr seien viele Besucher nach Hause gegangen. «Dies wollen wir nicht nur dem Wetter zuschreiben», so Heggli. Eine genaue Ursachenerhebung laufe noch. Bezüglich der Finanzen verriet er, dass sicher eine schwarze Zahl zustande kam. Das war auch bei den Vereinsfinanzen so: Am Ende des Rechnungsjahres kann ein Gewinn von 1284 Franken ausgewiesen werden.