Vortrag zum Thema «Der Wert der Sicherheit»
Murgenthal Brigadier Oliver Müller zu Gast bei der OKG
Brigadier Müller gab zu verstehen, dass angesichts der kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine und im Nahen Osten in der Schweiz die Bedeutung der Verteidigungsfähigkeit zum Erhalt der nationalen Souveränität stark in den Fokus gerückt sei.
Die heutige Armee sei das Abbild eines überholten Leitbilds, allzu lange wurde auf Subsidiarität gesetzt, z.B. zur Sicherung von internationalen Grossanlässen. Die Verteidigung gegen einen militärischen Angriff wurde vernachlässigt. Defizite der Verteidigungsfähigkeit wurden unlängst vom Chef der Armee, Korpskommandant Thomas Süssli benannt. Fähigkeitslücken, z.B. bei der bodengestützen Luftverteidigung sind identifiziert. Um sich erfolgreich gegen einen Aggressor zu verteidigen, brauche es nebst der Stärkung internationaler Kooperationen namhafte Investitionen. Ausrüstungen der Soldaten und Waffensysteme seien zu erneuern und die Bevorratung von Munition sei voranzutreiben, was in den kommenden Jahren rund 50 Mia. Franken kosten werde und von Müller als «Friedensdividende» bezeichnet wird.
Ein Zuhörer meinte, dass die 50 Mia. wahrscheinlich nicht das grösste Problem sein werden, sondern die Beschaffbarkeit der gewünschten Rüstungsgüter. Brigadier Müller pflichtete bei, aber es sei wichtig, dass das politische Statement zum Investitionsvolumen stehe, sonst komme man schon gar nicht auf die Wartelisten der Anbieter.
Auf die Frage, welche Note – zwischen 1 und 10 – Brigadier Müller gegenwärtig der Schweizer Armee geben würde, gab er eine zweigeteilte Antwort: Für die militärische Ausrüstung höchstens eine 5, für die Wehrpflichtigen nahezu eine 10. Es sei sehr erfreulich, dass insbesondere der militärische Kadernachwuchs hervorragend sei.