Holzschnitzel, Littering und Neophyten thematisiert
Oftringen Waldgang mit Förster Beat Steffen
Das Waldhaus als Ausgangspunkt war auch gleichzeitig das Ziel des rund zweistündigen Waldgangs mit fünf Stationen zur Orientierung der aktuellen Situation im heimischen Wald. Wie Hackschnitzel produziert werden, demonstrierte die 40 Tonnen wiegende und schwer beeindruckende, moderne Häckselmaschine von Hirter & Tschanz Safenwil. Über deren Leistungsfähigkeit orientierte Geschäftsführer Fredy Hirter. Binnen weniger Minuten halbierte sich die Zahl der am Wegrand gelagerten Buchenstämme, der Transporter füllte sich zusehends mit den Holzschnitzeln. Ein Ster Buchenschnitzel für einen Energiebedarf von 1000 kWh kosten 50 Franken, 200 Kilogramm Pellets für die gleiche Energiemenge 90. Im Vergleich dazu müsse man für Heizöl 106 und für Erdgas 170 Franken hinlegen, so Beat Steffen.
Mindestens genauso beeindruckt zeigten die Waldgänger von der Altholzinsel. Das bereits 25 Jahre im Wald liegende Holz bietet Lebensraum für Asseln, Waldameisen, Würmer und Käfer. Baumkeimlinge, Krautpflanzen, Moose und Pilzarten nutzen das Totholz als Wuchsunterlage. Über Neophyten wie dem Einjährigen Berufskraut, der kanadischen Goldrute und dem japanischen Staudenknöterich hören Waldbesucher regelmässig. Dass einst der Kirschbaum von den Römern und die Douglasie Anfang des 19. Jahrhunderts aus Nordamerika importiert wurden, ist weniger bekannt. Nicht nur die Pflanzenwelt ist durch invasive Arten bedroht, auch die als Neozoen bezeichneten, eingewanderten Exoten engen den Lebensraum der heimischen Tiere ein. Die asiatische Hornisse, das nordamerikanische Grauhörnchen, Waschbär und Rostgans aus zentralasiatischen Gebieten führte der Förster beispielhaft an.
Mit Bildern belegte er, was in den Wald nicht gehört: Haushaltsabfälle und Schnittgut aus dem Garten. Im Wald ist weder Platz für Littering noch ist er ein Recyclingcenter. Für Baustoffe, Geräte, und Mobiliar ist der Wald absolut der falsche Ort. Dafür breitet sich zunehmend das Rotwild aus. Demonstrativ packte Beat Steffen zwei Hirschgeweihe aus, die er im Oftringer Wald letzten Herbst gefunden hatte.