Fledermäuse im Langholz beobachtet
Strengelbach Exkursion stiess auf grosses Interesse
Im Anschluss an das gemeinsame, gemütliche Bräteln beim Grillplatz der Strengelbacher Waldhütte führte der passionierte Fledermausexperte und Gastreferent Adrian Wullschleger die Teilnehmer durch das Vernässungsgebiet Langholz. Dieses ungefähr 21 Hektar grosse Naturwaldreservat wurde 2010 wieder vernässt und besteht aus zirka einem Dutzend Nasszellen wie Tümpeln, Weihern und Mooren.
Der Exkursionsleiter vermittelte den Teilnehmern sein grosses Wissen über Fledermäuse in Form von zahlreichen Bildern und Fakten und überraschte die Zuhörer mit eindrücklichen Anekdoten.
Die weltweit ungefähr 950 verschiedenen Fledermausarten machen rund ein Drittel aller Säugetierarten aus. Dazu zählen auch rund 200 verschiedene Flughundarten und drei Vampirfledermausarten.
Die meisten Arten sind bedroht
In der Schweiz beschränkt sich das Vorkommen auf rund 30 Fledermausarten, von denen die meisten bedroht sind. Etwa sechs bis acht Arten können im Langholz beobachtet werden. Der Grosse Abendsegler beispielsweise ist mit 40 cm Flügelspannweite und einer Fluggeschwindigkeit von bis zu 70 km/h die schnellste hiesige Fledermausart. Unter Berücksichtigung der sehr geringen Sehfähigkeit ist es umso beeindruckender, wie sicher sich diese Fledermäuse bei diesen hohen Tempi praktisch nur mit Hilfe reflektierenden Schallwellen durch die Dunkelheit navigieren.
Akustisch vermittelt wurde den Exkursionsteilnehmern diese Technik mit Hilfe von Ultraschalldetektoren, welche auf die vorbeifliegenden Fledermäuse gerichtet wurden.
Auch das Braune Langohr ist im Gebiet Langholz zu beobachten: Diese mittelgrosse Art ist nur mit etwa 15 km/h unterwegs, zählt aber zu den Kunstfliegern. Wenn es die Situation erfordert, kann das Braune Langohr in dichten Baumkronen an Ort und Stelle schweben und im Extremfall sogar rückwärts fliegen!
Angekommen am grössten Waldweiher konnten Zwergfledermaus und Wasserfledermaus beim Jagen von Insekten beobachtet werden. Nach rund zweistündiger, spannender Exkursion trat die Gruppe wegen fortgeschrittener Dunkelheit den Rückmarsch zur Waldhütte an. Denn im Gegensatz zu den Fledermäusen verfügte schliesslich niemand über ein solch perfektes, natürliches Navigationssystem.