Wissenswertes über Bussarde, Mopsfledermäuse und Rehkitzrettung
Murgenthal Informativer Murgenthaler Waldgang
«Waldungen und Kulturland waren ursprünglich im Besitz des Klosters St. Urban, heute besitzt die Burgergemeinde Roggwil 540 Hektaren Wald, davon 381 Hektaren auf Murgenthaler Boden», orientierte Peter Andres, Präsident Burgergemeinde Roggwil, die Murgenthalerinnen und Murgenthaler. Bevor es auf die Reise durch den Forst ging, demonstrierte Alain Marti von der Rehkitzrettung Schweiz beim Waldhaus Bowald, wie Kitze im Frühjahr mit Wärmebildkamera in den Feldern aufgespürt werden. Die Maschinenvorführung wartete an der nächsten Ecke, Heinz Suter von Ehrenbolger & Suter stellte den vierachsigen «Waldarbeiter» vor und demonstrierte die Leistungsfähigkeit des Vollernters an gefällten Stämmen. Die breiten Reifen sorgen für waldbodenschonendes Holzen. Im Winter habe er oft Bussarde als Fahrgäste auf seinem Gefährt, die sich gern auf aufgestöberte Mäuse stürzten, erzählte Suter.
Mopsfledermäuse sind die Nomaden des Waldes
Entlang des Rundgangs gab es mehrere Stationen, gespickt mit Kurzinformationen über das Leben im Wald. Förster Fabien Treichler orientierte über die Schwarzerlenpflanzung im Gebiet «Sämeli-Weiher». Das Waldbaden zum Entschleunigen, den Austausch der Bäume untereinander, Photosynthese und Mikroklima im Wald nahm sich Alt-Gemeindeförster Markus Bürki vor. Die 80- bis 100-jährige Buche, oft als Mutter des Waldes bezeichnet, beeindruckte die Waldgänger.
Auf Totholz als Lebensraum für Insekten und Mikroorganismen sowie die Mopsfledermäuse konzentrierte sich Olivier Fiechter von der Arbeitsgemeinschaft Fledermausschutz Oberaargau. Mopsfledermäuse würden immer nur zwei bis drei Tage hinter der Rinde absterbender Fichten verbringen. Zum Schutz vor Fressfeinden und Parasiten ändern sie ihren Wohnort oft. Man darf sie als die Nomaden des Waldes bezeichnen. Im Winter fressen Rehe und Rotwild die Triebe der Weisstannen. «Mit Luchs und Wolf hätten wir das Problem weniger», so der Fledermausexperte. Am Waldhaus Bowald warteten dann Bratwurst und Kartoffelsalat auf die hungrigen Waldbesucher.