Die mit Bestnote ausgezeichneten Vorträge präsentiert
Rothrist Traditioneller Jodlerabend im Breitensaal
Die Männer haben beim Singen meistens ihre Hände in den Hosentaschen. Warum das so ist, konnte Marcel Dürr, Moderator und Musiker der Musikgesellschaft Strengelbach, trotz eingehender Recherche über das Jodeln nicht klären. Die Fachwelt führt hierfür unterschiedliche Gründe an. Erfahrene Jodler behaupten, weil es bequem sei. Angeblich trage es zu einer entspannten Bauchdecke und leichteren Atmung bei.
Wie sich das im Gemeindesaal Breiten Rothrist anhörte, bewies das Jodlerdoppelquartett mit «En Juchz i d‘Berge» und im «Buechewald», mit dem es am bernisch-kantonalen Jodlerfest in Langnau im Emmental 2024 die Bestnote erzielte. «Der Dirigent kommt ständig mit neuen Liedern daher, wir haben es aber durchgezogen», klagte Präsident Fritz Baumgartner auf hohem Niveau vor Konzertbeginn. Der angesprochene Michael Frei ist überzeugt, dass man das Doppelquartett weiter voranbringen könne. «Aufgrund verschiedener Einsätze gestaltete sich das Einüben des Jodellieds ‹Summerobig› am aufwendigsten», gab der Chorleiter zu. Auch mit «Abästärn» von André von Moos wagten sich die Jodler auf sängerisches Glatteis.
Zu den Höhepunkten des Jodlerabends gehörten die Kleinformationen mit Akkordeonbegleitung von Thomas Stich, in denen Michael Frei mit jeweils zwei Jodlerinnen auftrat. «Es bitzli meh» und «Äs wunderprächtiges Kind» von Ruedi Bieri begeisterte das Publikum im Saal.
Gast-Trio spielte ohne «Hemmige»
Mit dem Trio «Fiinstoub» bereicherte ein steirisches chromatisches Akkordeon, eine sechssaitige Gitarre und ein Bellfront Bariton das Konzert des Jodlerdoppelquartetts. Die Instrumentenzusammensetzung mag eigenwillig erscheinen. Was Thomas Wirz, Babs Küry und Stephan Gerhard auf die Bühne hinlegten war jedoch musikalische Unterhaltung vom Feinsten. Trauffers «Müeh mit de Chüeh» und Mani Matters «Hemmige» mögen beispielhaft sein. «Hemmige» zeigten sie selbst bei dem Lied «Ein kleinen Furz» nicht. Blasmusiker Gerhard zauberte jede mögliche Tonvariante aus seinem Instrument hervor und beim «Timpel Boarischer» lief Wirz gesanglich zur Höchstform auf.