
Ein Brittnauer kocht um Punkte und findet die Liebe
Brittnau Alessandro Gioiello kochte einen «Buure-Gratin»
Alessandro Gioiello ist ein viel beschäftigter Mann. Der gelernte Schreiner ist nicht nur SVP-Ortspräsident in Brittnau, er betreibt nebenbei auch einen Online-Shop mit Schweizer Handwerk und Accessoires, ist aktiver Fasnächtler, in der Lehre zum Jäger und Mitglied des Traktorenvereins. Dass er nebenbei noch den eigenen Bauernhof bewirtschaftet, findet Gioiello nicht der Rede wert. «Meine Tage beginnen zwischen vier und fünf Uhr», sagt der 28-Jährige und lacht, «aber solange ich fit bin und alles gerne mache, stimmt das für mich.»
Das Koch-Gen liegt in der Familie
Bei der Sendung des SRF «Mini Chuchi, dini Chuchi» treten fünf Personen mit je einem Menu gegeneinander an. Das Motto diese Woche lautet «Schnell und eifach», was Alessandro Gioiello «ziemlich cool» findet, weil man «frei und kreativ» sein kann. Das heisst nicht, dass er an einem Sonntag nicht auch gerne für drei, vier Stunden in der Küche steht und einen Mehrgänger für Freunde zubereitet. In der SRF-Sendung kocht er einen «Buure-Gratin» mit Pouletbrust im Speckmantel auf Gemüsebeet aus Peperoni, Tomaten und Zwiebeln. Dazu eine Kartoffel aus eigenem Anbau, verfeinert mit einer Rahmsauce mit Ketchup und Cognac. «Am längsten daran dauert das Rüsten des Gemüses, der Rest findet im Ofen statt, damit wäre das Motto jedenfalls erfüllt.»
Kochen ist eine Leidenschaft des Brittnauers, die er von Vater und Mutter gleichermassen geerbt hat. «Sie haben es mir beigebracht. Mein Vater kocht bis heute sogar beruflich, er ist seit Jahrzehnten Wirt.» Im Sommer motiviert Gioiello die grosse Auswahl an Gemüse aus dem eigenen Garten zum Kochen. In der dunklen Jahreszeit bereitet er seit einiger Zeit als angehender Jäger auch immer öfter Wild zu. «Da nehme ich mir dann die Zeit und mache einen eigenen Fond für die Rotweinsauce, das macht mir Spass und das Resultat überzeugt.»
Hauptsache ein gutes Resultat
Ums Gewinnen geht es Alessandro Gioiello bei «Mini Chuchi, dini Chuchi» nicht. Trotzdem ist es ihm wichtig, ein gutes Resultat zu erkochen. Das gelingt ihm in der Sendung auch und als Zuschauer wird einem klar, dass Gioiello zwar der Jüngste in der Runde ist, aber schon viel Routine beim Kochen hat. «Das Menu habe ich schon sehr oft gekocht, da brauche ich nicht einmal gross abzuschmecken, das sitzt», sagt der Naturfreak, der an idyllischer Lage über Brittnau in einem Bauernhaus lebt.
Den Konkurrentinnen und Konkurrenten von Gioiello schmeckt das Menu, und auch rein optisch weiss es mit feiner Blütendeko zu überzeugen. Die Konkurrenz geizt nicht mit Lob: «Der volle Wow-Effekt» schwärmt eine Konkurrentin, eine andere bewundert die «wundervoll angerichtete Kartoffel» und eine weitere findet die Sauce «den absoluten Burner, von der hätte ich gerne noch mehr gehabt!». Kritisiert wird lediglich der Garzustand der Kartoffel. Etwas allzu bissfest sei sie, findet die Mehrheit.
Den Hauptpreis eingeheimst
Am Ende erhält Gioiello gute 34 von 40 möglichen Punkten. Damit steht bereits fest, dass er nicht Wochensieger wird. Den Hauptpreis hat er dennoch abgestaubt, wie er dem Redaktor am Telefon mit hörbarer Freude mitteilt: «Eine Mitkonkurrentin meinte während der Aufzeichnung der Sendungen, sie hätte eine Kollegin, die perfekt zu mir passen würde. Naja, ich war skeptisch. Um es kurz zu machen: Seit zwei Monaten bin ich in festen Händen und glücklich verliebt.»