Am Fasnachtsumzug sollte es ursprünglich nach Hollywood gehen
Brittnau Häfezonft legt nach – mit zwei Wagen an der Grenze
Am Fasnachtsumzug sollte es nach Hollywood gehen – tatsächlich ging es dann durchs «N-Wort-Dorf». Die Häfezonft Brönznau legt nach. Bereits letztes Jahr sorgte sie mit der Zulassung eines Blackfaces zum Umzug für Schlagzeilen. Wobei damals durchaus argumentiert werden konnte, dass eine Einzelperson unter Hunderten mal durchrutschen könne.
Diesen Sonntag nun hat die organisierende Häfezonft Brönznau mit Präsident René Schär und Vize Stefan Seewer gleich zwei Wagen zugelassen, die sich hart an der Grenze zur Diskriminierung bewegen: «So LGBTQ-mässig gohts mir aue nachem 10.te (sic!) Bier, de weissi ou nömm beni Maa, Frou oder gar es Tier!», prangte da in grossen Lettern an einem Umzugswagen. Und in Anspielung auf eine neue Überbauung im Dorf mit schwarzen Fassaden: «Vo de Architekte e grosse Worf, es gseht us wienes N-Wort Dorf (sic!)!» Es blieb war unklar, wer für die Wagengestaltungen verantwortlich ist: Auf Wagennummern oder die Kommunikation der Reihenfolge der Wagen hat das Komitee verzichtet.
Betüpft gab sich eine weitere Gruppierung in Anspielung auf das Blackface von letztem Jahr: «Ganz i neutralem wiiss, so hocke mer eifach do, velecht cha de Tagblatt-Chlaus jo das verstoh!»
Titanic II als Hollywood-Blockbuster
Nur gut, wurde der Umzug gegen Ende noch von zwei ganz starken Highlights aufgelockert: Da wurde etwa auf Brittnaus Strassen Mario Kart gespielt, liebevoll inszeniert und mit allem, was fährt – vom Mini Bike über den Quad bis zum Go-Kart.
Und dann ist da sogar noch ein Hollywood-Blockbuster entstanden, als die tausenden Zuschauenden beim «Live-Dreh» von «Titanic II» mit dabei sein durften, mitsamt einem dem grossen Dampfer bedrohlich um den Bug sausenden Eisberg.