Asylverbund – eine Zusammenarbeit, die sich auszahlt
Aarburg Nachrichten aus dem Rathaus
Die Asylzahlen schnellen in die Höhe. So müssen sich gemäss Kanton die Gemeinden in den kommenden Monaten auf eine grosse Anzahl von neuen Asylbewerbern und Schutzsuchenden vorbereiten. Im Worst-Case-Szenario müssen die Gemeinden mit knapp einer Verdoppelung ihrer Aufnahmepflicht rechnen. Denn der Kanton steuert die Verteilung in den Gemeinden über eine Aufnahmepflicht von vorläufig aufgenommen Ausländern und Schutzsuchenden (Status S). Diese Statistik weist jeweils eine Übererfüllung oder Untererfüllung der einzelnen Gemeinden aus. Erfüllt eine Gemeinde ihre Aufnahmepflicht nicht, stellt der Kanton ab November 2022 90 Franken pro Tag und Person der jeweiligen Gemeinde in Rechnung.
Aarburg weist schon seit Jahren eine Übererfüllung auf. Diese Übererfüllung hat in den letzten Monaten sogar noch zugenommen, da zu den sonstigen Asylsuchenden auch noch viele Schutzsuchende aus der Ukraine bei Privaten untergekommen sind. Aktuell überfüllt Aarburg seine Aufnahmepflicht mit 84 Plätzen / Personen. Aarburg hat eine Aufnahmepflicht von 59 Personen und aktuell gibt es vorläufig Aufgenommene sowie offene Plätze von 143. Oftringen hingegen weist per Ende Oktober immer noch eine Untererfüllung von 23 Plätzen. Ein Grund dafür ist, dass die damalige Asylunterkunft abgebrannt ist. Oftringen hat in den letzten Monaten seine soziale Verantwortung wahrgenommen und 83 Schutzsuchende aufgenommen. 56 wohnen entweder in der Gemeinschaftsunterkunft oder in von der Gemeinde gemieteten Wohnungen. Auf dem aktuellen Wohnungsmarkt wird es für Oftringen jedoch kaum möglich sein, für die in Aussicht gestellten Szenarien, genügend Unterkünfte anzumieten. Daher haben Oftringen und Aarburg beschlossen, einen Gemeindevertrag «Asylverbund Aarburg» zu gründen und somit die Aufnahmepflicht gemeinsam zu erfüllen. Die federführende Gemeinde Aarburg vertritt den Verbund gegen aussen.
Von diesem Verbund profitieren beide Gemeinden. Aarburg erhält eine finanzielle Entschädigung aus Oftringen und im Gegenzug muss Oftringen keine teuren Infrastrukturen aufbauen sowie weitere Wohnungen dazu mieten. Ebenfalls bestehen keine weiteren Belastungen in Betreuung und in der öffentlichen Schule. Eine klassische Win-win-Situation, die dank vorausschauendem Denken erzielt werden kann und damit auch einen Mehrwert der ganzen Region Zofingen bringt.
Die Gemeinden Oftringen und Aarburg haben den Vertrag über den Gemeindeverbund gemeinsam im Oktober 2022 unterzeichnet und dieser tritt ab November 2022 in Kraft. Der Gemeinderat Aarburg freut sich auf ein weiteres Beispiel einer konstruktiven Zusammenarbeit mit Oftringen.