Auf die kleinen Details im Wald verwiesen
Rothrist Der Rothrister Waldgang führte ins Langholz
Am Rothrister Waldgang legte Förster Peter Gruber den Fokus auf Details im Wald, an die Spaziergänger oft achtlos vorbeigehen oder nicht ohne weiteres erkennbar sind. Kleine Noppen – sogenannte Baumperlen – an der Buchenrinde, die eine Art Wundverschluss abgebrochener Äste darstellen, erregte die Aufmerksamkeit des Försters ebenso wie der Läusebefall. Und wer hätte schon das Vogelnest des Zaunkönigs am Biotopbaum entdeckt, wenn er nicht speziell darauf hingewiesen worden wäre. Die Nester des zweitkleinsten, gefiederten Waldbewohners in unseren Wäldern sind wahre Kunstwerke. Mit mehreren Nestern im Rohbau lockt der männliche Zaunkönig ein Weibchen an, um sich nach der Begattung der nächsten Liebschaft hinzugeben. Aufgrund der Klimaerwärmung fasst zunehmend die Edelkastanie im heimischen Wald sauren Böden Fuss. Der Maronenbaum, wie er auch bezeichnet wird, verfügt über ein robustes Holz, das zur Produktion von Möbeln und Fässern verwendet wird. Die Früchte dienen als Futter für Rehwild oder Teilersatz herkömmlichen Mehls.
Letztlich ist es ein ausgewogener Baumbestand, der für einen gesunden und langlebigen Wald sorgt. Totholz ist ebenso wichtig wie Gewächse mit grünen Blättern oder Nadeln, bietet es doch Unterschlupf für Insekten und Nahrung zahlreicher Vögel. Auch seine Funktion als Wasserspeicher sollte nicht unterschätzt werden. Das am Boden liegende Laub der Roteiche bildet einen Brandschutzriegel. Brennbare Sträucher können sich nicht so stark entwickeln. Erfreulich stellte Gruber fest, dass die Holzpreise aufgrund der Nachfrage in der aktuellen Energiediskussionen um 20 bis 30 Prozent auf ein normales Niveau anstiegen. «Der Run-Effekt auf Holz nimmt hamsterartige Käufe an, wie sie bei Toilettenpapier zu Beginn der Pandemie zu beobachten war», schloss Peter Gruber seine Ausführungen.