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Einen grossen Schritt in die Zukunft gemacht

Mit dem Neubau der biologischen Reinigungsstufe wurde erstmals in der über 50-jährigen Geschichte des Abwasserverbands Aarburg die Anlagekapazität der Kläranlage erhöht. Am Freitag wurde das Neubauprojekt eingeweiht, am Samstag konnte die Kläranlage anlässlich eines Tags der offenen Tür besichtigt werden. Rund 500 Personen machten von dieser Möglichkeit Gebrauch.

Aarburg Einweihungsfeier für den SBR-Neubau und Tag der offenen Tür bei der Kläranlage

Mit einer Investition von 19,9 Mio. Franken hat der Abwasserverband Aarburg erstmals in seiner über 50-jährigen Geschichte seine Anlagekapazität ausgebaut. Notwendig wurde dies hauptsächlich durch das Bevölkerungswachstum in der Region.  

Am vergangen Freitag wurde der Neubau mit einer schlichten, aber würdigen Feier offiziell eingeweiht. Hans Rudolf Sägesser, Präsident des Abwasserverbands Aarburg, durfte dabei Vertretungen der Abteilung Umwelt des Kantons Aargau, der Vereinigung aargauischer Abwasseranlagen VARA, der sieben Verbandsgemeinden, sämtliche Vorstandsmitglieder, ehemalige Abgeordnete, am Neubau beteiligte Ingenieure und Unternehmer sowie Markus Boller, der als emeritierter Professor für Wasser- und Abwassertechnik mit seiner Expertise wertvolle Hinweise zur Erneuerung der Biologie gegeben hatte, begrüssen. Sämtliche Rednerinnen und Redner lobten die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem langjährigen Geschäftsleiter Erich Schnyder und seinem kompetenten Team, zu dem neben Betriebsleiter Daniel Joss, Marco Blumenthal, Urs Emmenegger und Marcel Banz gehören. «Die ARA hat eine sehr professionelle Führung und ein hervorragendes Team», meinte etwa Hélène Bleny, Sektionsleiterin der Abteilung Umwelt des Kantons Aargau. 

Eine ansehnliche Festgemeinde nahm am Freitagabend die offizielle Einweihung vor.
Bild: Thomas Fürst
Hélène Bleny, Sektionsleiterin Abteilung Umwelt Kanton Aargau, lobte die professionelle Führung und das kompetente Team der ARA Aarburg.
Bild: Thomas Fürst

Imposantes Bauwerk

«Wenn man die Biologie einer Kläranlage umbaut, ist das eine Operation am offenen Herzen», betonte Markus Flory von der Holinger AG, im Rückblick auf eine herausfordernde Planungszeit, die mit dem Entscheid für ein neuartiges Verfahren endete. Erstellt wurden drei SBR-Reaktorbecken mit einem Volumen von 17´400 Kubikmetern. Zum Bau selber gab Roland Hallwyler vom gleichnamigen Bauunternehmen eindrückliche Zahlen ab. Das Aushubvolumen von 18´250 Kubikmeter würde sieben olympische Schwimmbecken füllen. Die verbauten 5500 Kubikmeter Beton sind mit 13´200 Tonnen schwerer als der Eiffelturm. Aneinander gereiht würden die 600´000 Kilogramm Stahl die Strecke Aarburg – Florenz abdecken. 

Blick vom Faulturm auf den mächtigen Neubau.
Bild: Thomas Fürst

Tag der offenen Tür zog rund 500 BesucherInnen an

Rund 500 Besucherinnen und Besucher machten am Samstag von der Möglichkeit Gebrauch, die Kläranlage an einem Tag der offenen Tür zu besuchen. Unter kundiger Führung der ARA-Mitarbeiter folgten sie auf einem Rundgang dem Weg des Abwassers. Dem Abwasser werden nach und nach Fremdstoffe entnommen, so zum Beispiel rund 100 Tonnen Grobstoffabfall, 10 Tonnen Sand und weitere 100 Tonnen Feinstoffabfall, bevor schliesslich in einem der drei neuen SBR-Becken Wasser und Schlamm voneinander getrennt werden. Nach dem informativen Rundgang hatten sich sämtliche Besucherinnen und Besucher Gratis-Wurst und -Getränk redlich verdient.

Rundgang zwischen Rohren, Pumpen und Leitungen.
Bild: Thomas Fürst
Blick in eines der drei neuen SBR-Reaktorbecken.
Bild: Thomas Fürst
Beim Marsch durch die langen Gänge im Untergeschoss erhielt man einen Eindruck von der Grösse des Neubaus.
Bild: Thomas Fürst
Fundgrube Abwasser: Wasserwaage, Doppelmeter, Legosteine, Perlenkette, Kreditkarten, Brille, Walkie-Talkie …
Bild: Thomas Fürst
Nach dem Rundgang hatten sich alle Besucherinnen und Besucher eine Wurst redlich verdient.
Bild: Thomas Fürst
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Rätsel gelöst und die Gemeinde von neuen Seiten entdeckt

Zwischen 400 und 500 Personen machten sich am Samstag auf den Storchentrail, den der Männerturnverein Brittnau zu seinem 100-Jahr-Jubiläum organisiert hatte. Sie lösten Rätsel und entdeckten Brittnau von neuen Seiten.

Brittnau 100-Jahr-Jubiläum Männerturnverein: Hunderte auf dem Storchentrail

Der 100-Jahr-Anlass des Männerturnvereins Brittnau war ein voller Erfolg. In Scharen machte sich die Bevölkerung am Samstag auf Rätseljagd: Auf dem Storchentrail galt es, an im Dorf verteilten Posten Aufgaben zu lösen. Mit dem richtigen Lösungswort sicherten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Ziel-Posten – im historischen Rigi-Bahnwagen der Familie Russo – einen Goldtaler aus der Schatztruhe, den sie im «Chuestall» gegen eine süsse Überraschung eintauschen konnten.

Bei wunderbarem Wetter nahmen insgesamt ungefähr 400 bis 500 Personen am Storchentrail teil. Sie starteten einzeln, als Familien oder gar gruppenweise. Sie lösten nicht nur Rätsel, sondern lernten Brittnau auch von neuen, spannenden Seiten kennen – und bekamen Zutritt zu Orten, die eigentlich nicht öffentlich zugänglich sind.

Interessantes vom «Storchenvater»

Bei der ehemaligen Storchenstation erzählte «Storchenvater» Peter Hartmann Interessantes über die Rettung und Wiederansiedelung des grossen Vogels. In der Zunfthütte der Häfe-Zunft konnten man sich ein Bild machen, wo und wie die Brittnauer Fasnachtswagen gebaut werden. Im Gewölbekeller der Bluemeart GmbH gab es eine Bierdegustation. Und in der Feuerwehrhalle durften die Teilnehmenden mithilfe eines Wärmebildscanners im Rauch nach dem Lösungsbuchstaben suchen.

Dass Wandern und Rätseln hungrig und durstig macht, zeigte der Andrang im «Chuestall». Beim Pastaplausch und mit einem frisch gezapften Turnerbier liessen die Trail-Teilnehmenden einen erlebnisreichen Tag ausklingen.

Am Albis durften die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Blick in einen Sandsteinkeller werfen.
Bild: zvg
Ein Posten befand sich beim Wasserkraftwerk bei der Alten Mühle.
Bild: zvg
Im Gewölbekeller der Firma Bluemeart lud Beat Ruf zur Bierdegustation.
Bild: zvg
Bei der Bäckerei Waber gab es ein Storchenbrötli mit auf den Weg.
Bild: zvg
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An zentraler Lage entstehen 27 hochwertige Mietwohnungen 

Mit dem Spatenstich wurde am vergangenen Mittwoch der Startschuss für die Überbauung Kreuzplatz gegeben. Dort, wo früher die «Traube» stand, entstehen 27 hochwertige 2 ½- bis 4 ½-Zimmer-Mietwohnungen. Das Erdgeschoss der U-förmigen Überbauung ist Gewerberäumen vorbehalten, Kernstück soll ein Café werden.

Oftringen Spatenstich für die Überbauung Kreuzplatz

«Ich freue mich, den Startschuss für ein nachhaltiges Bauprojekt an einem historisch bedeutsamen Ort geben zu dürfen», begrüsste Salvatore Schirinzi, Geschäftsleiter der Hegibau Architektur AG die Gäste zum Spatenstich für die Überbauung Kreuzstrasse. Schirinzi blickte zurück auf eine relativ lange Vorlaufzeit. Vier einzelne Grundstücke seien in den Jahren 2017/2018 erworben worden, anschliessend ein Architekturwettwerb durchgeführt worden, um den Neubau fachgerecht in den Kontext des bestehenden Gestaltungsplans «Zentrum, Areal A» einzugliedern. Unter den eingereichten Arbeiten der drei eingeladenen Architekturbüros hat sich das Projekt des Büros Rogger Ambauen AG, Emmenbrücke, klar durchgesetzt. Es konnte die Anforderungen von Eigentümer, Gemeinde und Denkmalpflege vorbildlich umsetzen.

U-förmiger Gebäudekörper mit Öffnung zur Schmidgasse

Der vorwiegend viergeschossige Gebäudekörper wird in U-Form erstellt. Entlang von Basler- und Kreuzstrasse bleibt der Bau weitgehend geschlossen, während sich zur Schmidgasse hin ein Aussenraum öffnet. Der Neubau beinhaltet insgesamt 27 eher kleinere, aber hochwertige Wohnungen, davon 13 2 ½-, 11 3 ½- sowie drei 4 ½-Zimmer-Wohnungen. Besonders speziell, dass die drei Maisonette-Wohnungen im Mitteltrakt allesamt über eine Dachterrasse verfügen. Die Mietzinse bewegen sich zwischen 1410 und 2430 Franken. Die Vermietung erfolgt ab Oktober 2024 über www. hegibau.ch, der Bezug der Wohnungen ist auf August 2026 vorgesehen.

Im Erdgeschoss werden insgesamt 300 Quadratmeter Gewerbefläche vermietet. Vorgesehen ist, dass dort – auf einem Teil der Fläche – auch ein Café seinen Betrieb aufnehmen wird. «Ich bin zuversichtlich, dass wir einen Geranten finden werden», betonte Salvatore Schirinzi beim Spatenstich.

Nachhaltige Bauweise

«Wir sind dankbar, dass wir den Zuschlag für das Projekt erhalten haben», betonte Daniel Egger, Leiter Immobilien bei der Pensionskasse Kanton Solothurn, die als Investor die Überbauung Kreuzplatz in ihr Portfolio aufgenommen hat. Die Pensionskasse habe sich einer Nachhaltigkeitsstrategie verschrieben. Diesbezüglich passe der Neubau mit Photovoltaikanlage auf dem Dach und Grundwasser-Wärmepumpe als Heizung perfekt in ihr Portfolio.

So präsentiert sich die Überbauung zur Baslerstrasse hin.
Bild: Visualisierung zvg
Der Innenhof mit Baumbestand und Brunnen eignet sich bestens als Aufenthalts- und Begegnungsort.
Bild: Visualisierung zvg
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«Linde» wird in Überbauung verwandelt

Das altehrwürdige Hotel Restaurant Linde in Küngoldingen wird zum «Lindenpark». Die E. Floccari Liegenschaften AG aus Oftringen lud zum offiziellen Spatenstich. In nächster Zeit entstehen hier 17 moderne, barrierefreie Wohnungen und ein neues Restaurant.

Oftringen Spatenstich für den «Lindenpark» erfolgt

«Von einem Spatenstich kann keine Rede mehr sein», bemerkte Bauherrenvertreter Rocco Floccari schmunzelnd. «Es ist mehr eine Abbruch-Party.» Tatsächlich ist im Inneren der «Linde» bereits fast alles ausgeräumt. Für einige Anwohner ist der Abschied des altehrwürdigen Restaurants in Küngoldingen ein emotionaler Moment. Eine Frau erzählte Architekt Ueli Bhend kurz vor der Veranstaltung: «Meine Eltern haben sich hier kennengelernt. Ohne dieses Gebäude gäbe es mich gar nicht.»

Auf dem Areal werden 17 Wohnungen mit zwei bis vier Zimmern entstehen, darunter drei Attika-Wohnungen. «Die Wohnungen werden speziell auf Senioren und Menschen mit Behinderungen ausgerichtet», erklärte Bhend.

Bauleiter Thomas Schweizer ist zuversichtlich, dass der Abriss des Gebäudes in etwa zwei Wochen beginnen wird. Im November sollen die Aushubarbeiten starten, gefolgt von dem Bau des Gebäudes im nächsten Jahr, wie Bauherr Enzo Floccari verrät. Auch die Kanalisation wird im Auftrag der Gemeinde vergrössert, um Küngoldingen besser vor Starkregen zu schützen. Das Projekt «Lindenpark», das rund zehn Millionen Franken kostet, soll bis zum Frühling 2026 abgeschlossen sein.

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Wo sauberes Wasser gemacht wird – für sieben Gemeinden aus drei Kantonen

Das bislang grösste Bauprojekt in der Geschichte des Abwasserverbands Aarburg (AVA) ist weitgehend abgeschlossen. Am kommenden Samstag, 21. September, kann die Kläranlage von 11 – 15 Uhr besichtigt werden. Eine grosse Zäsur steht dem Verband kurz bevor. Der langjährige Geschäftsleiter Erich Schnyder wird sein Amt auf Ende Jahr seinem Nachfolger übergeben.

Aarburg 21. September, 11 – 15 Uhr: Tag der offenen Tür bei der Kläranlage Aarburg

«Jetzt sind wir für die nächsten 25 Jahre gut gerüstet», betont Erich Schnyder, Geschäftsführer des Abwasserverbands Aarburg. Eben erst wurde auf der Kläranlage, die sich unweit der Wiggermündung befindet, das bislang grösste Bauvorhaben in der Geschichte des Verbands fertiggestellt. Fast 20 Mio. Franken wurde in einen Neubau mit komplett neuer Technologie für die biologische Reinigungsstufe investiert. «Kapazitätsmässig stiess die Anlage seit einigen Jahren an ihre Grenzen, die Zulauffrachten überschritten die vorgesehenen Dimensionierungswerte», erklärt Schnyder. Hintergrund ist das seit 10 – 15 Jahren überdurchschnittliche Bevölkerungswachstum im Versorgungsgebiet. «Dabei hat insbesondere die biologische Reinigungsstufe ihre Kapazitätsgrenze erreicht, wie eine Untersuchung eines ausgewiesenen Experten, Prof. Dr. Markus Boller, schon 2017 unmissverständlich aufgezeigt hat», führt Schnyder weiter aus. Trotzdem – und das ist Schnyder wichtig zu betonen – konnte die Kläranlage dank dem versierten vierköpfigen Team, das die Anlage rund um die Uhr betreut, weiterhin eine sehr gute Reinigungsleistung erzielen. Doch zuerst ein Blick zurück in die Vergangenheit.

Abwasserreinigung über die Kantonsgrenzen hinaus

Erste Kontakte für den Bau einer gemeinsamen Kläranlage gab es zwischen den Gründergemeinden Aarburg, Oftringen und Rothrist bereits 1954. Konkreter wurden diese Gespräche aber erst ab März 1965, als das beauftragte Ingenieurbüro den technischen Bericht für das Vorprojekt samt Voranschlag am heutigen Standort vorlegen konnte. Da der Landerwerb längere Zeit nicht geregelt werden konnte, verstrichen bis zum Baubeginn im Frühjahr 1968 weitere drei Jahre. Am 15. März 1972 war es dann soweit: Die Kläranlage konnte ihren Betrieb aufnehmen. Bereits zwei Jahre nach Betriebsaufnahme wurde Vordemwald im Verband aufgenommen, 1983 folgten die luzernischen Gemeinden Pfaffnau und Roggliswil, 2000 schliesslich das solothurnische Boningen. In Aarburg wird also Abwasser aus sieben Gemeinden und drei Kantonen gereinigt. «Die Zusammenarbeit funktioniert reibungslos», sagt Schnyder nicht ohne Stolz und fügt schmunzelnd an: «Abwasser macht ja auch nicht an den Kantonsgrenzen Halt, sondern folgt immer noch der Schwerkraft».

Es sind in der Tat gewaltige Abwassermengen, welche der Aarburger Kläranlage zugeführt werden: Über 500´000 Liter fliessen pro Stunde zu. 12 Mio. Liter Wasser sind das im Tag. Jahrein, jahraus – ohne Unterbruch. Tagsüber etwas mehr, die Nacht hindurch etwas weniger. Müsste diese Abwassermenge per Tanklastwagen zugeführt werden, entspräche das auf Basis eines fünfachsigen 40-Tonnen-Tanklastwagens mit einem Volumen von maximal 30´000 Litern rund 400 Lastwagenfahrten täglich. Nun, Verkehr hat es bei der Autobahnein- und -ausfahrt Rothrist auch so schon genug. Und unnötige Lastwagenfahrten waren es auch, welche Erich Schnyder als erste «Amtshandlung» in seiner über 30-jährigen Tätigkeit als Geschäftsleiter beim Abwasserverband stoppte.

Organisationsberatung statt Architektur

Als Schnyder 1992 die Geschäftsführung des Abwasserverbands übernahm, setzte er als erstes Projekt den Bau einer Schlammleitung zur Erzo um. Der Klärschlamm war damals mit drei Lastenzügen täglich nach Oftringen geliefert worden, wo er thermisch entsorgt wurde. «Die Leitung war nach weniger als zehn Jahren amortisiert», erinnert sich Schnyder. Dass er überhaupt aufs Abwasser kam, war mehr zufällig als geplant. Denn ursprünglich wollte Schnyder nach der Matura Architektur studieren, das Studium mit Stellvertretungen an Schulen finanzieren. «In einer Zeit grossen Lehrermangels kamen dann Anfragen über Anfragen auf mich zu», erinnert sich Schnyder, der unter anderem an der Realschule Oftringen und später an der Berufsschule Zofingen unterrichtete. Die Lehramts-Ausbildung holte er nach, weil «mich der Beruf und der Umgang mit den Jugendlichen faszinierte». Parallel dazu wurde er in den ersten Oftringer Einwohnerrat gewählt, wo er als jüngstes Mitglied gleich das Präsidium der Geschäftsprüfungskommission übernahm. «Dort habe ich viele Einblicke in die Verwaltung erhalten und den Umgang mit Andersdenkenden erlernen können», betont er. Nach dem Umzug nach Aarburg wurde er 1981 in den Grossen Rat und etwas später in den Gemeinderat des Aarestädtchens gewählt. Wenige Jahre nach seiner Wahl zum Grossratspräsidenten im Jahr 1994 beendete Schnyder seine politische Karriere. «Durch meine politischen Tätigkeiten habe ich ein unglaublich grosses Beziehungsnetz gewonnen», sagt er im Rückblick. Beruflich reduzierte Schnyder seine Unterrichtstätigkeit an der Berufsschule fortlaufend und machte sich Mitte der 1990-er-Jahre als Organisationsberater für Non-Profit-Organisationen selbständig. Einen Namen machte er sich dabei insbesondere für die Reorganisation von Alters- und Pflegeheimen sowie Abwasserverbänden.

Damit wieder zurück zum Abwasser. Als Vertreter des Aarburger Gemeinderats wurde Schnyder von Amtes wegen Vorstandsmitglied beim Abwasserverband Aarburg. Er hörte ein Jahr lang zu und kritisierte dann die nach dem Abgang des damaligen Betriebsleiters Emil Bachmann fehlende Führung und Planung ziemlich harsch. Mit der Folge, dass eine Betriebskommission eingesetzt wurde, deren Vorsitz Schnyder übernahm. 1992 übernahm er die Geschäftsführung im Mandatsverhältnis und trat gleichzeitig aus dem Vorstand aus, «weil ich mich ja nicht selber kontrollieren konnte». Er führte eine Vollkostenrechnung und eine Anlagenbuchhaltung ein und erstellte eine saubere Planung für die sukzessive Erneuerung der Abwasserreinigungsanlage. Zwischen 1991 und 2020 wurden fast 40 Mio. Franken in den Werterhalt der Anlage gesteckt. «Die Anlage in Aarburg ist sowohl kostenmässig als auch technisch eine Vorzeigeanlage – das haben schweizweit durchgeführte Benchmarks stets unter Beweis gestellt», betont Schnyder. 

Faszinierende Einblicke in die Abwasserreinigung

Nach dem Abschluss der Arbeiten, mit denen die Kapazitäten der über 50 Jahre alten Anlage erstmals erweitert wurden, stehen die Türen am Tag der offenen Kläranlage vom 21. September zwischen 11 und 15 Uhr für die Bevölkerung offen. Besucherinnen und Besucher erhalten auf individuellen oder geführten Rundgängen faszinierende Einblicke in die hochkomplexe Welt der Abwasserreinigung. Anschliessend gibt es für alle gratis Wurst und Getränk.

Für Erich Schnyder wird das der letzte Tag der offenen Tür sein. Per Ende Jahr wird der 74-Jährige die Geschäftsführung des Abwasserverbands nach 34 Jahren seinem Nachfolger Roger Wymann übergeben. «Die Abwasserreinigung war ein schöner Teil meines Lebens», sagt er dazu. Er habe seinen Job mit Freude und grosser Motivation gemacht. «Ich gehe mit der Zuversicht, dass ich mein ‹Kind› in gute Hände übergeben darf». 

Eine vierköpfige Crew sorgt in Aarburg rund um die Uhr für sauberes Wasser (v.l.): Marcel Banz, Daniel Joss (Betriebsleiter), Marco Blumenthal (Betriebsleiter-Stellvertreter) und Urs Emmenegger.
Bild: zvg
Die Abwasserreinigungsanlage in Aarburg gilt in Fachkreisen als Vorzeigeanlage.
Bild: zvg
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Heitere Stunden im Lindenhof an der Chilbi

Oftringen Zahlreiche Besucher genossen den Sonntag in familiärer Atmosphäre

Im Lindenhof in Oftringen war wieder Chilbi angesagt. Bei herrlichem Spätsommer-Wetter kamen zahlreiche Besucher, vor allem Familien, um einige gesellige Stunden im Lindenhof zu verbringen. Wiederum sehr gefragt war das Karussell bei den jüngsten Besuchern. Fleissig drehte dieses seine Runden und das fröhliche Kinderlachen drang bis auf die überdachte Terrasse. Die Philosophie des Lindenhofs, das sich als Vier-Generationen-Haus präsentiert und das tagtäglich auslebt, war in jedem Winkel des Hauses spürbar. Büchsen werfen konnten alle, ob gross oder klein, Kinder konnten sich schminken lassen. Für geschickte Schützen stand der Armbrust-Stand bereit. Nebst den hauseigenen, kulinarischen Leckereien wurden natürlich auch die Produkte der Aktivierung zum Verkauf angeboten. Das Zwirbelrad brachte vielen Kunden und Besuchern Glück und es winkten schöne Preise. Kulinarisch wurden die Gäste aus der Lindenhof-Küche verwöhnt. Wie immer blieben hier keine Wünsche offen. Für die musikalische Unterhaltung sorgten die Jodlerfründe Aaretal.

Die Jodlerfründe Aaretal erfreuten mit ihrem Auftritt.
Bild: Patrick Lüthi
Die Büchsen mussten immer wieder neu aufgestellt werden.
Bild: Patrick Lüthi
Konzentration war beim Armbrustschiessen gefragt.
Bild: Patrick Lüthi
Die Berliner wurden frisch zubereitet.
Bild: Patrick Lüthi
Dekoratives aus der Werkgruppe.
Bild: Patrick Lüthi
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Schlendern, Stöbern und geniessen – buntes Treiben bei herbstlichem Wetter

Im Restaurant und in der Cafeteria des Pflegezentrums Luegenacher herrschte eine tolle Stimmung. Besucher, Angehörige und Bewohner fanden sich zu einem regen Austausch über «Gott und die Welt» ein.

Rothrist Im Pflegezentrum Luegenacher fand der beliebte «Märit» statt

Zwei rund halbstündige Führungen gaben Einblick in die Arbeit im Pflegezentrum. Nebst Führungen durch eine Pflegestation gab es zahlreiche selbstgemachte Produkte an den Markständen. Für Unterhaltung war bestens gesorgt. Fröhliche Schlagermusik ertönte aus den Boxen, an den Ständen wurde gelacht und gestöbert. Bei vielen Marktstand-Betreibern herrschte Wiedersehensfreude. Kein Wunder, sind doch viele von ihnen bereits seit Jahren an dem beliebten Markt in Rothrist.

Ein Kinderflohmarkt ergänzte das bunte Treiben. Überall gab es kleine VerkäuferInnen, die ihre Spielsache, Kleidung und andere Dinge feilboten. Die Caféteria war der ideale Treffpunkt, um sich kulinarisch in geselliger Runde verwöhnen zu lassen.

Dem härzigen Blick konnte niemand widerstehen.
Bild: Patrick Lüthi
Luftballontiere und -blumen waren beliebt.
Bild: Patrick Lüthi
Dekoratives, mit Liebe hergestellt.
Bild: Patrick Lüthi
Fröhliche Unterhaltung gab es nicht nur für die Kleinen.
Bild: Patrick Lüthi
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Der «Kaput» muss auf den «Haar-Aff»

Ernst Roth (*1950) erinnert sich an Vorbereitungen seines Vaters Willi Roth (1921-1987) vor dem Einrücken ins Militär, an denen die ganze Familie teilnahm.

Zofingen Die 68. Folge der beliebten Mühlethaler Geschichten

«Es war in den 1950er- Jahren als eine Postsendung bei uns Kindern grosse Aufregung auslöste: Vom Militär kam ein Marschbefehl für unseren Vater: Einrücken zum WK! Mein Vater war Sanitätsgefreiter mit Zusatzfunktion Motorfahrer. Aus diesem Grund musste er sich für das Fahrzeugfassen schon einige Tage vor der Truppe in einem AMP (Armeemotorfahrzeugpark) einfinden.

In dem beschaulichen Alltag auf dem Härdöpfuhoger stieg die Anspannung bei uns Buben. Als dann der Vater die Militärsachen vom Estrich herunter holte waren mein zwei Jahre älterer Bruder und ich natürlich an der «Front».

Einrollen auf dem Stubenboden

Der Stubentisch wurde zur Seite geschoben, der Vater erklärte, er brauche Platz um zu packen. Wir fragten uns warum, der Tornister war doch eigentlich recht klein. Bald klärte sich die Sache jedoch auf, ein grosser feldgrüner Mantel war die Ursache und wir fragten uns, wie der wohl im «Haar-Aff» Platz finden würde. Nachdem der Mantel am Boden ausgelegt und einmal gefaltet war, lag da also ein feldgrünes Dreieck. Vater erklärte, dass für den jetzt folgenden Arbeitsschritt zwei Personen nötig seien – allein sei das fast gar nicht möglich und der Krieg im Voraus schon verloren. Also kam jetzt die Mutter zum Einsatz und beide Elternteile knieten nun also vor dem Kaput. Vater nahm den Tornister zur Hand und wies der Mutter einen Punkt an der Längsseite des Dreiecks zu, an der sie den Zeigfinger hinhalten musste. Von da weg mass er eine Länge ab: 2x Längsseite des Tornisters und 1x kurze Seite abzüglich zwei Fingerbreiten. Bei der nun abgesteckten Länge wurden die Ecken des Dreiecks eingeschlagen und anschliessend von der Spitze her gegen die Längsseite hin eingerollt. Die so entstandene Rolle wurde dann mit Lederriemchen am Tornister angeschnallt.

Wie wir erkennen, war das damals eine echte Herausforderung und ich bin überzeugt, dass es dazu von der Armee auch noch ein Reglement für das Kaput rollen gab. Später in meiner RS im Jahr 1970 haben wir auch so einen Mantel gefasst. Er war sehr geschätzt, besonders beim Dienst als Schildwache vor der Kaserne, bei der man auch im Winter stundenlang in der Kälte stehen musste. Zusammenfalten durften wir ihn aber zum Glück wie wir wollten.»

Der «Kaput» in einem Militärreglement von 1949.
Bild: armeemuseum.ch
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Jubiläumsfeier, Vereinschronik und Storchentrail mit Pastaplausch

Bewegung, Spass und Geselligkeit. Dafür steht der Männerturnverein Brittnau seit 100 Jahren ein. Und dafür steht auch der Storchentrail mit Pastaplausch vom 21. September. Auf zwei Routen geht´s auf Schatzsuche, anschliessend zum gemütlichen Beisammensein im Chuestall. Ein grosses Geschenk zum 100. Geburtstag machte sich der MTV zudem selbst – mit einer von Bruno Koch verfassten Vereinschronik.

Brittnau 100 Jahre Männerriege/Männerturnverein (MTV) Brittnau

Der Männerturnverein Brittnau feiert seinen 100. Geburtstag. Und kann dabei ziemlich detailliert auf seine ereignisreiche Geschichte zurückblicken. Zu verdanken ist das Bruno Koch, Finanzchef des Vereins, der das gesamte Archiv des Vereins gesichtet hat. Über einen längeren Zeitraum hat sich der 65-jährige Brittnauer durch sämtliche Protokollbücher und Kassa-Unterlagen gelesen und auch die ab 1952 vorhandenen Fotobücher gesichtet. «Eine Arbeit, für die ich wohl prädestiniert war», sagt Koch, der nach einer Lehre als Automechaniker Geschichte studiert hat und dann als Historiker tätig war, bevor er sich der Rückversicherungsbranche zuwandte. Das Resultat der aufwendigen Recherchen darf sich sehen lassen. Entstanden ist eine 60 Seiten starke, äusserst informative, reich bebilderte und schön gestaltete Chronik, welche die Entwicklung von der Männerriege bis hin zum Männerturnverein dokumentiert.

Aus dem Turnverein heraus entstanden

Im Dezember 1924 wurden die Bemühungen um die Gründung einer Männerriege vom Vorstand des Turnvereins Brittnau aufgenommen, wie sich im ersten Protokoll nachlesen lässt. Ein Komitee traf die Vorarbeiten und suchte nach «an körperlicher Ertüchtigung interessierten Männern». Mit Erfolg. Bereits an der ersten Orientierungsversammlung vom 11. Dezember 1924 konnte ein fünfköpfiger Vorstand gewählt werden. Fritz Kunz wurde erster Präsident der Männerriege – Fritz Buchmüller, der ehemalige Oberturner des Turnvereins, wurde als Leiter der Turnstunden gewählt. «Für mich gibt es zwei wahrscheinliche Beweggründe, die zur Gründung der Männerriege führten», erläutert Bruno Koch. Zum einen wollte man wohl für diejenigen Turner, die 38 Jahre nach der Gründung des Turnvereins etwas älter geworden waren, ein angepasstes Training anbieten. Zum andern war im Gründungsjahr die damals sehr moderne Turnhalle fertig gestellt worden. «Nun konnte auch bequem in der Halle geturnt werden konnte, während man sich früher mit Freiübungen oder Spielen, die auf einer Wiese gespielt werden konnten, begnügen musste», meint Koch. Die erste Turnstunde fand bereits am 15. Januar 1925 statt.

28 Männerturner im Durchschnittsalter von 35 Jahren waren die ersten Mitglieder der Männerriege. In den ersten Jahren stagnierte der Mitgliederbestand, ab 1930 setzte ein schubweises Wachstum ein. In den frühen 1940-er-Jahren konnte die Riege erstmals mehr als 60 Mitglieder ausweisen. Um 2010 wurde der absolute Höchststand mit über 70 Mitgliedern erreicht. Auch heute noch hat der Männerturnverein Brittnau mit rund 60 Mitgliedern eine respektable Grösse. Nicht mehr vergleichbar mit der Gründungszeit ist allerdings das Durchschnittsalter. Mit 63 Jahren ist es fast doppelt so hoch wie 1924.

Ohne grössere Nebengeräusche ging 2004 die Überführung der Männerriege in den Männerturnverein Brittnau über die Bühne. War schon die Männerriege mit eigenem Vorstand, eigener Kasse und eigenen Statuten selbständig organisiert, so wurde der am 16. Dezember 2004 gegründete Männerturnverein auch rechtlich vom TV Brittnau unabhängig.

Turntraining hat sich gewandelt

Nur spärliche Hinweise hat Bruno Koch in den Protokollen gefunden, wie die ersten Turnstunden aufgebaut waren. Es dürfe davon ausgegangen werden, dass man sich in den frühen Jahren neben der allgemeinen körperlichen Fitness und dem Spiel jeweils auch auf die Turnfeste vorbereitet habe, an denen die Brittnauer Männerturner ab 1928 regelmässig teilgenommen haben. Sehr wahrscheinlich habe damals das Turnen an den Geräten eine grössere Bedeutung gehabt als heute. In der jüngeren Zeit wurde das traditionelle Turnprogramm mit Gymnastik, Circuits, Geräteturnen, Leichtathletik und Spiel mit neueren Elementen wie Kraft-, Tabata-Trainings oder Entspannungstechniken erweitert.

Wie das Turntraining hat sich auch das Spiel gewandelt. In den Anfangsjahren war Faustball das dominante Spiel in den Turnstunden der Männerriege Brittnau, die 1938 kantonaler Faustball-Meister der Männerturner wurde. Das einzige Mal übrigens, dass die Männerturner eine kantonale Meisterschaft in der höchsten Kategorie gewannen. «Sonst liess sich in den Jahresberichten oft der Vermerk ‹Mitmachen kommt vor dem Rang› finden», sagt Bruno Koch schmunzelnd. Ab 1968 wurde in Brittnau erstmals Volleyball gespielt – das Spiel verdrängte den Faustball zusehends als hauptsächliche Spielform und der Männerturnverein Brittnau spielt bis heute in den obersten Kategorien der Seniorenliga erfolgreich mit. Auch neue Spielformen wie Smolball, Intercross oder Speedminton hielten in den Turnstunden in jüngerer Zeit Einzug.

Eine der ältesten Aufnahmen stammt von einem Turnerabend aus den 1940-er-Jahren.
Bild: zvg

Geselligkeit war immer wichtig

Neben dem Turnen hatte auch das Gesellige von Anfang weg einen hohen Stellenwert. So wurde bereits an der Generalversammlung 1925 beschlossen, dass die Vereinskasse für einen gemeinsamen Umtrunk in der «alten Post» im Umfang von 3 – 4 Doppelliter Wein aufkommen solle. «Das gesellige Beisammensein – das ist im Männerturnverein Brittnau wohl fast so wichtig wie das Turnen selbst», meint Bruno Koch. Winterzusammenkunft, Jassen, eine Besichtigung in den Frühlingsferien, Auffahrtswanderung, Arbeitseinsatz an den Parathletics, Spielplausch der Jubilare, Sommerferien-Spezialprogramm, Turnfahrt, Turnerabende oder Chlaushock – die Männerturner treffen sich praktisch jeden Monat ausserhalb der Turnstunden zu einem gemeinsamen Anlass, an dem auch ältere, nicht mehr turnende Mitglieder teilnehmen können.

Zum Jubiläum: Storchentrail mit Pastaplausch

Bewegung, Spass und Geselligkeit. Dafür steht der MTV Brittnau seit 100 Jahren. Und genau das bietet der MTV der Bevölkerung mit seinem Jubiläumsevent «Storchentrail» am 21. September. Der Storchentrail ist eine Art Foxtrail oder Schnitzeljagd, bei der es an verschiedenen Posten (leicht lösbare) Fragen zu beantworten oder Rätsel zu lösen gilt. Wer die Fragen richtig beantwortet hat, sichert sich ein «Goldstück» aus der MTV-Schatztruhe und hat die Chance, einen tollen Preis zu gewinnen. Starten kann man kostenlos und ohne Anmeldung zwischen 10 und 16 Uhr auf dem Schulhausplatz. Wer sich für den längeren Trail entscheidet, muss mit einer reinen Marschzeit von 60 – 70 Minuten rechnen, der kürzere Trail führt mit einer reinen Marschzeit von etwa 30 Minuten weitgehend eben durchs Dorf. Viele Posten befinden sich in geschichtsträchtigen und spannenden Räumlichkeiten und Gebäuden, die sonst nicht öffentlich zugänglich sind. Wer einen Blick in einen historischen Sandsteinkeller werfen oder die ehemalige Storchenstation besuchen möchte, sich für eine Kirchturm-Führung, für Wasserreservoire oder den Bau von Fasnachtswagen interessiert, sollte den Storchentrail vom 21. September keinesfalls verpassen.

Der kulinarisch-gesellige Teil des Jubiläumsanlasses findet von 11 – 22 Uhr im Chuestall statt. Dort servieren die Männerturner zu fairen Preisen Pasta mit vier verschiedenen, hausgemachten Saucen. Dazu gibt es feinen Wein, ein extra gebrautes Turnerbier, ein grosses Buffet mit selbstgebackenen Kuchen und vieles mehr. Kinder kommen mit tollen Spielmöglichkeiten auf ihre Kosten. Und wer Party mag, besucht ab 19 Uhr die urchige Dr. Wagoon-Bar.

Die jüngste Aufnahme des Männerturnvereins Brittnau stammt aus dem Jahr 2022.
Bild: zvg
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Etwas Grosses entsteht, wenn alle zusammenhalten und helfen

Die Musikgesellschaft Wynau feierte ihr 200-Jahr-Jubiläum. Das Highlight: Der Bankettabend am Freitagabend mit Neuuniformierung.
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«Die Sonne scheint nicht nur am Himmel, sie scheint auch in dieser Halle»

Die Turnhallenprobleme in Oftringen sind gelöst. Seit dem Ende der Sommerferien wird in der neuen Dreifachsporthalle geturnt, am Samstag wurde die Halle mit einem feierlichen Tag der offenen Tür samt Festakt und attraktivem Rahmenprogramm offiziell eingeweiht.

Oftringen Attraktive und würdige Einweihungsfeier für die neue Dreifachsporthalle

Ausserordentlich erfreut zeigte sich Lukas Leuenberger, Leiter Gesamtschule, dass so viele Leute den Weg an die Einweihungsfeier für die neue Dreifachsporthalle gefunden hatten. «Die Sonne scheint nicht nur am Himmel, sie scheint auch in dieser Halle», betonte er. Denn der zunehmende Mangel an Unterrichtsraum für Sportlektionen habe der Schule Sorgen und dem Unterrichtsplaner manche schlaflose Nacht bereitet. «Für dieses Schuljahr ist in dieser Beziehung das Paradies eingekehrt», führte Leuenberger aus. Die Schule sei dankbar für die neuen Turnhallen – Schülerinnen und Schüler sowie Lehrpersonen begeistert vom neuen Unterrichtsort.

Gemeindeammann Hanspeter Schläfli blickte auf die kurze Planungs- und Bauzeit für die moderne Halle zurück. Vom Spatenstich an 30. Mai 2023 bis zur ersten Turnstunde am 12. August 2024 waren nur leicht mehr als ein Jahr vergangen. Er dankte allen Beteiligten, insbesondere aber Projektleiter Röbi Loosli von der Renggli AG, für die tadellose Auftragsausführung und schloss mit den Worten: «Freuen wir uns an einem weiteren Meilenstein in der Geschichte der Gemeinde Oftringen». Ein Meilenstein, der auch mit seiner Nachhaltigkeit überzeugt, wie Sandro Lanfranchi, Abteilungsleiter Realisation Renggli AG, ausführte. Die Solaranlage erzeugt Strom, der den Jahresbedarf von 27 Haushalten abdeckt. Und die Dreifachsporthalle mit ihrer beeindruckenden Länge von 47 Metern und einer Höhe von 9,3 Metern Höhe wurde komplett in Holzsystembauweise erstellt. «Natürliche Materialien haben einen positiven Einfluss auf die Leistungsfähigkeit. Wo kommt das besser zum Tragen als in einer Sporthalle?», meinte Lanfranchi weiter, der nicht mit leeren Händen nach Oftringen gekommen war. Er überreichte der Gemeinde zwei hölzerne Liegebänke, die nur vor dem Eingangsbereich der neuen Halle zum Ausruhen einladen.

ORO-Turner von Berni Schär geehrt

Nach der passenden Einstimmung des Oberstufenchors unter der Leitung von Urs Joss – es erklang «We are the champions» – traten die Oftringer Turnchampions in der Halle auf. Noe Seifert, Luca Murabito und deren Förderer Charly Zimmerli wurden von niemanden geringeren als dem ehemaligen SRF-Moderator Bernhard «Berni» Schär interviewt. «Es gibt keine andere Gemeinde in der Schweiz, welche gleich zwei Spitzensportler in einer Hauptsportart ihr eigen nennen darf», betonte Schär, der in der Folge auf die erfolgreiche Karriere der beiden Oftringer Kunstturner zurückblickte und dabei nicht vergass, die Verdienste von Charly Zimmerli zu würdigen. «Eine unglaublich wertvolle Arbeit» leiste Zimmerli, der rund 12 ½ Stunden pro Woche ehrenamtlich in der Turnhalle tätig sei, führte Schär aus. Noe Seifert wurde schliesslich von den Satus ORO-Mitgliedern den kürzlichen Gewinn seiner ersten EM-Medaille geehrt. 

Gespräch über Spitzensport: Noe Seifert, Luca Murabito und Charly Zimmerli (v.l.) wurden von Bernhard Schär interviewt.
Bild: Thomas Fürst

Noe Seifert war es dann auch vergönnt, zusammen mit Lukas Leuenberger, Hanspeter Schläfli und Patrick Peyer (Leiter Liegenschaften), das Einweihungsband zu durchschneiden und die Halle offiziell der Bevölkerung zu übergeben. Nidusha und Nivitha Tymbypillai vom STV Küngoldingen sorgten mit einem Aerobic à deux-Feuerwerk für einen sportlichen Festakt und schlossen damit den Kreis eines würdigen Einweihungsfests, das bereits schon mit einem sportlichen Feuerwerk der Zumba-Schulsportgruppe unter der Leitung von Jaquelin Joya Eichenberger eröffnet worden war. 

Im Anschluss daran konnte die neue Halle besichtigt werden, während die Oftringer Vereine bis weit in den Nachmittag hinein mit Darbietungen für sich Werbung machen konnten. Eine Festwirtschaft lud vor der Halle zum gemütlichen Verweilen ein.

Vor der neuen Halle liess sich im Anschluss an den Festakt wunderbar verweilen.
Bild: Thomas Fürst
Der Oberstufenchor unter der Leitung von Urs Joss umrahmte die Feier musikalisch.
Bild: Thomas Fürst
Sandro Lanfranchi (rechts) durfte dem Oftringer Vizeammann Markus Steiner die Objektauszeichnung mit dem Label Schweizer Holz überreichen.
Bild: Thomas Fürst
Für das sportliche Feuerwerk zum Auftakt sorgte die Zumba-Schulsportgruppe.
Bild: Thomas Fürst
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Zwei olympische Diplome mit nach Hause gebracht

Die Boningerin Cynthia Mathez ist gerade eben von den Paralympics in Paris zurückgekehrt – mit zwei olympischen Diplomen in der Tasche. Die Bevölkerung empfing sie aufs Herzlichste.

Boningen Die Rollstuhlsportlerin Cynthia Mathez wurde mit allen Ehren empfangen

Rang 7 hatte sie im Rollstuhl-Badminton im Einzel erkämpft. Mit ihrer Partnerin, der Aargauerin Ilaria Renggli, erreichte sie in derselben Disziplin im Doppel sogar Rang 4; die beiden schrammten dabei nur denkbar knapp an der Bronze-Medaille vorbei, die sie ihren beiden thailändischen Gegenspielerinnen überlassen mussten. So oder so: Sie ist die erfolgreichste Sportlerin, die je in der kleinen Aaregäuer Gemeinde gewohnt hat.

Entsprechend hat ihr Boningen am Mittwochabend einen gebührenden Empfang beim Dorfweiher bereitet. Rund 80 Personen – ein Zehntel der Bevölkerung – standen mit Schweizer Fähnchen Spalier, und die Athletin durfte die zahlreichen Gratulationen und Glückwünsche zu den Klängen der örtlichen Musikgesellschaft entgegennehmen.

«Stolz und Freude»

«Es erfüllt uns mit Stolz und Freude, eine solch engagierte Sportlerin bei uns zu haben. Mit Deinem Einsatz und Engagement hast Du nicht nur unsere Gemeinde, sondern auch die Schweiz würdig vertreten», erklärte Gemeindepräsident Bruno Stalder in seiner Laudatio. Mathez’ Arbeit, Einsatz und Hingabe verdiene «unseren tiefsten Respekt». Für ihre weitere sportliche Zukunft wünschte er ihr nicht nur Erfolg, sondern auch Gesundheit. Er überreichte ihr einen Blumenstrauss sowie einen Umschlag.

Im Anschluss stellte Stalder der erfolgreichen Athletin einige Fragen. So wollte er wissen, welche Eindrücke sie speziell beim Doppel-Match gewonnen habe. «Es war ein sehr schwieriges Spiel, das die Nerven belastete», so Mathez. Sie und ihre Partnerin seien sehr nervös gewesen und nach dem mit 20:22 und 25:27 verlorenen Spiel wahnsinnig enttäuscht. «Trotzdem bin ich stolz auf meine Leistung», kommentierte sie ihre beiden Diplome. Des Weiteren unterstrich sie die tolle Atmosphäre mit den rund 5’000 Fans im Stadion und die Unterstützung von Lebenspartner, Familie und Freunden vor Ort.

Obschon sie die diversen Fragen mit ihrem welschen Charme – sie ist im Berner Jura aufgewachsen – lachend beantwortete, wurde klar: Sie steht nicht gerne im Mittelpunkt. Dennoch zeigte sie sich gerührt ob des Interesses und der Anteilnahme seitens der Bevölkerung an ihrem sportlichen Erfolg. Und Cynthia Mathez machte vor dem von der örtlichen Kulturgruppe organisierten Apéro klar: Ausruhen gilt nicht – zumindest nicht für lange. Denn schon im Oktober und im Dezember geht es mit Turnieren in Asien weiter.

Mit welschem Charme: Cynthia Mathez stellt sich den Fragen von Gemeindepräsident Bruno Stalder.
Bild: Beat Wyttenbach
Erfreut: Cynthia Mathez nimmt die Gratulationen der Bevölkerung entgegen.
Bild: Beat Wyttenbach