Begleitung schwerkranker und sterbender Menschen
Zofingen In der Regionalgruppe arbeiten 15 Frauen und drei Männer mit.
Seit einigen Jahren besteht in der Region Zofingen eine Gruppe von freiwilligen Frauen und Männern, die schwer kranke und sterbende Menschen begleiten und ihre Angehörigen unterstützen. Die Freiwilligen haben alle eine Weiterbildung in Palliative und Spiritual Care abgeschlossen und werden ihrerseits supervisorisch begleitet. Der Dienst, der von den Aargauer Landeskirchen angeboten wird, ist kostenlos und richtet sich an Menschen unabhängig ihrer Religions- oder Konfessionszugehörigkeit. Die Unkosten tragen die drei Landeskirchen gemeinsam. Die Freiwilligen unterstehen der Schweigepflicht.
Das Entlastungsangebot richtet sich an Betroffene und ihre Angehörigen und Familien, aber auch an das Pflegpersonal in Heimen und Spitälern. Die Freiwilligen leisten stundenweise Einsätze am Tag oder Sitzwachen in der Nacht. «Nach der ersten Stunde war die Freiwillige keine Fremde mehr, das hätte ich nie gedacht.» So äusserte sich eine Betroffene, die zunächst keine fremde Person an ihrem Sterbebett haben wollte. «Ohne die Freiwilligen hätte ich meine Frau unmöglich zu Hause betreuen können,» sagt ein Mann, der dankbar war für die Entlastung und die freien Stunden, in denen er selbst sich ausruhen oder Einkäufe machen konnte.
Anfänge liegen in England
Die Anfänge der Palliativebewegung liegen in England. 1967 gründete die Ärztin Cicely Saunders ein erstes Hospiz in London, in dem die ganzheitliche Begleitung von Sterbenden praktiziert wurde. Die Palliativmedizin wurde nach und nach zu einer anerkannten Fachrichtung der Medizin. Im Aargau wurde 2010 das stationäre Hospiz in Brugg gegründet. Daneben existieren in allen Regionen des Kantons Begleitgruppen, die schwerkranke Menschen und ihre Angehörigen zu Hause oder in Heimen unterstützen. Die Wünsche und Bedürfnisse der Betroffenen werden dabei ernstgenommen und wenn immer möglich erfüllt. Niemand muss allein sein, wenn er das nicht möchte. Auch in der letzten Lebensphase haben Würde und Lebensqualität oberste Priorität. Die Freiwilligen schenken dabei nicht nur Zeit, indem sie da sind zum Zuhören oder stillen Begleiten, sondern sie vermitteln auch weitere Fachpersonen im Bereich Medizin, Pflege und Seelsorge.
In der Regionalgruppe Zofingen arbeiten 15 Frauen und drei Männer mit. Sie treffen sich regelmässig zum Austausch und zur Weiterbildung in der Supervision oder mit dem Zofinger Pfarrer Ruedi Gebhard. Die Einsätze werden durch die Einsatzzentrale in Aarau, Telefon 079 855 06 55, vermittelt und koordiniert. Für Informationen wenden Sie sich an einsatz@palliative-begleitung.ch oder an ruedi.gebhard@ref-zofingen.ch