Zofingen Organisatoren sagen Regiomesse 2023 ab

Als die letzte Regiomesse 2017 in Zofingen zu Ende ging, herrschte im Organisationskomitee Optimismus. Die Rekordbeteiligung von 128 Ausstellern ermutigte die Organisatoren damals, einen Wachstumskurs anzupeilen. «Uns schwebt eine Ausstellung mit 150 bis 160 Ständen vor», hiess es seitens des OK. Inzwischen haben sich die Vorzeichen komplett geändert – so sehr, dass das OK die geplante Messe im Oktober 2023 abgesagt hat. 

Geplant war ursprünglich, nach der Ausgabe vor fünf Jahren 2020 wieder eine Regiomesse auf die Beine zu stellen. Diese fiel der Corona-Pandemie zum Opfer. Vorgesehen war deshalb, im Jahr 2023 einen Neustart zu wagen. Soweit wird es nicht kommen.

«Die Corona-Pandemie hat uns alle in unterschiedlichem Masse getroffen. Als überregionale Plattform für Gewerbetreibende aus allen Branchen mussten das Organisationskomitee der Regiomesse und der Vorstand des Gewerbevereins Zofingen eine schonungslose Analyse des veränderten Umfeldes vornehmen», schreibt das OK in einem Brief, der am Mittwoch an Aussteller und Unterstützer ging. «Steigende Preise, Personalmangel, Knappheit von Ressourcen, neue Marketing- und Werbeformen, verändertes Kundenverhalten – damit ist auch die Regiomesse konfrontiert.»

Die qualitativ hochwertige Regiomesse basiere nach wie vor auf grossem ehrenamtlichen Engagement der OK-Mitglieder. «Sie hatte nur den Anspruch, selbsttragend zu sein. Aufgrund der Kostenentwicklung in den vergangenen Jahren, insbesondere aber in den letzten Monaten, sind das OK und der Vorstand des Gewerbevereins zum Schluss gekommen, dass diese zusätzlichen Kosten nicht an die Ausstellenden weitergegeben werden können.» Die finanzielle Basis der Messe sei damit aber nicht mehr gesichert. «Angesichts dieser Tatsache, den erwähnten anderen Herausforderungen und den zudem veränderten Bedürfnissen von Kundschaft und Gewerbetreibenden, haben wir uns schweren Herzens entschieden, auf die Durchführung der Regiomesse im Jahr 2023 zu verzichten.»

Das finanzielle Risiko, das letztlich der Gewerbeverein Zofingen zu tragen habe, sei dem OK aufgrund der aktuellen Situation zu gross, bestätigt OK-Mitglied Thomas Lehner, der für die Finanzen zuständig ist. Zudem seien viele Unternehmen in der Pandemie gezwungen gewesen, neue Verkaufs- und Vertriebskanäle zu entwickeln; sie zu überzeugen, zu höheren Preisen an der Regiomesse teilzunehmen, sei schwierig geworden. 

«Der Vorstand des Gewerbevereins wird mit Unterstützung aus dem OK eine Auslegeordnung machen und basierend auf den positiven Erfahrungen aus den vergangenen Jahren die künftigen Chancen einer Regiomesse neu beurteilen», sagt Adrian Gaberthüel, der Präsident des Gewerbevereins Zofingen.