Demonstration für den Wolf während des Turnerabends
Rothrist Die Bühne des Gemeindesaals erlebte eine Märchen-Revolution
Der in Schwarz gekleidete Märchenmeister hatte Seiten seines alten Gebrüder-Grimm-Märchenbuchs auf dem Boden verstreut, einige suchte er nach eigenem Bekunden vergeblich. Zwischen den modernen Märchen-Interpretationen versank der Meister auf einem alten Polsterstuhl in Tiefschlaf, von der nächsten Performance träumend.
Der gestiefelte Kater gab sein Rendezvous mit schnurrenden Katzen, performt von der Gymnastikgruppe 35+. Der Wolf sollte sich nicht ärgern, wie der Programmpunkt der Kinderturngruppe hiess. Im Netz gefangen wurde er, mit dem Leben kam er davon. Eine Gruppe Demonstrierender stürmte urplötzlich die Bühne. «Don’t kill» und «Es lebe der Wolf» stand auf den Plakaten. Ob es ihm das Leben retten wird? Der Wolf darf nicht zum Abschuss freigegeben werden. Aktuelles wurde damit aufgegriffen. An sieben Geisslein hat er sich nur im Märchen vergangen. Die Froschkönig-Märcheninterpretation endete ohne Happy End.
Der verwunschene Prinz fand wenig Gefallen an der Prinzessin, die ihn mit einem Kuss aus seinem Froschkostüm erlöste.
Der Pietro-Lombardi-Titel «Du bist meine Cinderella» ertönte zur Aschenputtel-Nummer und «Drob’n auf’m Berg, da steht a kloaner Zwerg» zu Schneewittchen der Mutter-Kind-Gruppe. Mit «Marry You» von Bruno Mars führte der Prinz das wachgeküsste Dornröschen zum Traualtar. Zum Herablassen ihrer Haare begleitete Rapunzel der Partysong «Du hast die Haare schön». Neben fetzigen Musiktiteln lebte die Märchen-Revolution des Turnvereins Rothrist von einfallsreichen, turn- und tanznummernverbindenden Sketche, hauptsächlich getragen von Präsidentin Katja Lienhard als Samantha und Jana Rubin als zauberhafter Märchenmeister. Für das Gelingen des abendfüllenden Turnerabends, bei dem sich Gymnastikteams, Volleyballriege wie Kinder- und Jugendabteilungen beteiligten, sorgte ein 12-köpfiges Organisationsteam.
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