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Der Drill des Tages war Sache des Präsidenten

Nach langer Schonzeit begann traditionsgemäss am Sonntag, 16. März die bis am 1. Oktober dauernde Forellensaison. Schon ab 6 Uhr stehen jeweils die «ganz Angefressenen» am Fluss, um ihre natürlichen oder künstlichen Köder mit gezieltem Wurf den Flossentierchen anzubieten.

Aarburg Schonzeit vorbei – die Anglersaison wurde lanciert

Für die Mitglieder des Fischervereins Aarburg ist der 16. März der ultimative «Vatertag». Gegen Mittag zog es viele «beutelose» Angler, ¬darunter auch Jungfischer, zum Mittagessen bei der «Villa Hecht». Als schon mit einer «Nullnummer» gerechnet wurde, ging eine prächtige 57 cm lange Forelle an den Köder des Präsidenten Simon Klöti.

Prekäre Situation durch zu warme Gewässer

Der Edelfisch noch immer der beliebteste Zielfisch der Schweiz. Eine Medienmitteilung liess die Angler aufhorchen. Weil das Wasser immer wärmer wird, geht der Bestand kälteliebender Fischarten in Aare, Reuss, Limmat und Rhein dramatisch zurück. 13 879 der Edelfische wurden noch 2004 im Aargau gefangen. Die letzten verfügbaren Zahlen in der kantonalen Fischfangstatistik stammen aus dem Jahr 2023, damals zappelten 1284 Forellen am Haken oder im Netz. «Wenn sich die Wassertemperaturen weiter erhöhen, wird es im Mittelland dereinst keine Forellen mehr geben», prophezeit David Bittner vom Schweizer Fischerei-Verband schon im Sommer 2022. Dies treffe den Aargau besonders, denn hier gebe es – anders als in Bergregionen – keine kälteren Flussabschnitte, wo sich die Fische zurückziehen könnten.

Am vergangenen Sonntag standen rund 40 Petrijünger, vom Kraftwerk
flussabwärts bis zur «Aarbiger Woog», durchschnittlich vier Stunden am Fluss. Ergibt unter dem Strich 160 Anglerstunden. Der vermutlich einzige Fang durch den AFV-Präsidenten Simon Klöti manifestiert eindrücklich die Forellen-Misere. Das magere Fazit nach dem ersten Tag stimmt für den weiteren Saisonverlauf nicht gerade vielversprechend.

«Heuer waren der Aufmarsch und die Stimmung trotz Kälte und Regen sehr erfreulich», wie Vereinspräsident Simon Klöti bei seinem Besuch in der «Villa Hecht» konstatierte, wo Michael Lerch und Roland Sommer zwei Zelte aufgestellt hatten und vorzüglich für das leibliche Wohl ihrer Kollegen sorgten. Zum Saisonauftakt gehört, dass die Fischereiaufseher, nachdem sich die Fischer den obligaten Fischergruss «Petri Heil!» zugerufen haben, die Patente sowie die erforderlichen Sachkundenachweise kontrollieren, die bezeugen, dass die Angler ausreichende Kenntnisse über die tierschutz-gerechte Ausübung der Fischerei haben.

Präsident Simon Klöti sorgte für den Fang des Tages.
Bild: Sämi Gerhard