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Der Stadtrat lanciert eine langfristige Schulraumplanung

Der Stadtrat will den Schülerinnen und Schülern der Stadt Aarburg ein qualitativ hochstehendes und zukunftsorientiertes Schulangebot bieten. Eine wichtige Komponente für ein attraktives Angebot ist eine zeitgemässe Infrastruktur.

Aarburg Nachrichten aus dem Rathaus

Um die zukünftigen Bedürfnisse hinsichtlich Grösse, Funktion und Schulbetrieb abschätzen zu können, ist
eine gesamtheitliche Betrachtung nötig. Dabei sind neben den baulichen insbesondere auch die pädagogischen und funktionalen Aspekte einzubeziehen.

Schulraumsanierungen und -erweiterungen sollen für den Stadtrat Aarburg langfristig plan- und umsetzbar sein. Das Konzept zur Schulraumplanung als gesamtstädtisches strategisches Instrument mit dem geforderten Ziel, ausreichenden Unterrichts-, Gruppen-, Spezial- und Pausenräume zu garantieren, fehlt jedoch noch immer.

Sowohl der Stadtrat Aarburg als auch die Schulleitung sollten sich mit dem Prozess der Bedarfsermittlung, der Lösungsstrategien und der Projektentwicklung auseinandersetzen, um prognostizierten Schulraum, basierend auf einem vorgegebenen pädagogischen Konzept, zum erforderlichen Zeitpunkt verfügbar zu machen. Die pädagogischen Leitlinien, welche für die Weiterentwicklung der Schulbauten und für den
Stadtrat Aarburg relevant sind, als auch die Anforderungen der Schule an den Schulraum aus pädagogischer und baulicher Sicht im Detail beschreiben (kurz-, mittel- und langfristig), waren allerdings bis Ende Mai 2024 durch die Schulleitung nicht vorhanden.

Was bisher in dieser Sache geschah

Der Stadtrat Aarburg hatte, als Entscheidungsgrundlage für mögliche schulraumerweiternde Massnahmen, der Schulleitung die Erstellung des dafür notwendigen Pädagogischen Konzepts in Auftrag gegeben. Dieses Konzept sollte dem Stadtrat Aarburg in erster Linie eine konzeptionelle Basis geben, um sich in einem zweiten Schritt (Schulraumplanung) über die aktuellen und künftigen Schulraumansprüche der Schule Aarburg ein umfassenderes Bild zu machen. Nun ist dieses Pädagogische Konzept seit längerem durch die Schulleitung in Bearbeitung und wurde dem Stadtrat erst Ende Mai 2024 zur Kenntnisnahme vorgelegt.

Dennoch wurde der dringende Bedarf an Schulraum mit der entsprechenden Schulraumerweiterung in der Schulhausanlage Hofmatt durch die Schulleitung dem Stadtrat Aarburg am 20. Dezember 2023 vorgelegt. Dem Antrag wollte der Stadtrat nicht folgen, ist er doch der Meinung, dass ausreichend Schulraum (zwei freiwerdende Schulzimmer im Schulhaus Paradiesli) vorhanden ist. Denn mit dem Wegfall der Bezirksschule gibt es heute nicht mehr Schülerinnen und Schüler als noch vor ein paar Jahren. Ausserdem waren zu diesem Zeitpunkt noch immer die Grundlagen zum weiteren Vorgehen hängig (Pädagogisches Konzept, Schulraumplanung).

Es folgte am 8. April 2024 eine Präsentation zur Schulraum-Belegung durch die Delegation der Schulleitung anlässlich der Stadtratssitzung. Der Stadtrat blieb indessen bei seinem Entscheid, keinen weiteren Schulraum durch ein Provisorium zur Verfügung.

zu stellen. Der Entscheid wurde der Schulleitung am 30.04.2024 schriftlich mitgeteilt. Im Folgetreffen mit der Schule Aarburg (VertreterInnen der Lehrerschaft, Schulleitung) und dem Stadtrat (Ressortverantwortlicher Bildung, Stadtpräsident) wurde beidseitig gegensätzlich argumentiert – für oder gegen die kurzfristige, befristete Schulraumerweiterung (Provisorium).

Damit kurzfristig zusätzlicher Schulraum zur Verfügung gestellt werden kann, hielt die Schulleitung an ihrem Antrag, dem Erstellen eines Provisoriums auf dem Areal der Schulhausanlage Hofmatt mit zwei Klassenzimmern, fest.

Trotz fehlender Strategiepapiere (Aufgabe der Schulleitung), der notwendigen, ressourcen-orientierten langfristigen Schulraumplanung und seiner Meinung, dass genügend Schulraum vorhanden ist, wollte der Stadtrat den Ausführungen der Schulleitung vertrauen, dass nur das Provisorium einen einwandfreien Unterricht zum Schuljahresbeginn 2024/2025 garantieren kann und genehmigte folgenden Grundsatzentscheid (Auszug):

  • Rückzug des Schreibens vom 30. April 2024 (Dringender Schulraumbedarf Primarschule
    Hofmatt, keine Schulraumerweiterung)
  • Überführung des Schulraumprovisoriums in die definitive Organisation / Infrastruktur mit schnellstmöglichem Rückbau
  • Auftrag an Architekturbüro zur Ausarbeitung der Gesamtkostenrechnung mit dem dazugehörigen Termin-/Projektplan bis zur Bereitstellung und dem Bezug des Schulraumprovisoriums
  • Genehmigung und Auftragsvergabe für das Schulraumprovisorium durch den Stadtrat Aarburg erst nach Vorlage aller dafür notwendigen Unterlagen (Gesamtkostenrechnung, Termin-/Projektplan) und unter Einhaltung aller geltenden gesetzlichen Vorschriften

Was ist neu und stösst auf Widerstand

Jeder Entscheid des Stadtrats Aarburg ist auf eidgenössische, kantonale oder kommunale Gesetzgebungen abzustellen.

Nach Vorlage der Gesamtkostenrechnung (ohne finanzielle und betriebliche Folgekosten) und Baupläne, mit der Vorbereitung aller notwendigen Unterlagen (Verträge, Baugesuch, etc.) und in Anbetracht der voraussichtlichen Investitionssumme in Höhe von ca. 465’000 Franken, kann der Stadtrat Aarburg weder die formelle Rechtmässigkeit, notwendige Verfahren abschliessend einwand- bzw. beschwerdefrei, in Rücksichtnahme und Einhaltung der Gesetzmässigkeit, des öffentlichen Interesses und im haushälterischen
Umgang mit den finanziellen Ressourcen (Kosten/Nutzen) beurteilen.

So erhielt die Schulleitung am 10. Juni 2024 die Mitteilung, dass der Stadtrat Aarburg den Bau eines Schulraumprovisoriums auf dem Schulgelände Hofmatt nicht genehmigen kann.

Zwischenzeitlich hat der Stadtrat Aarburg eine rechtsanwaltliche Prüfung in Auftrag gegeben, um neben der angeblichen Dringlichkeit an zusätzlichem Schulraumbedarf auch finanzielle und baurechtliche Aspekte (Bauvorschriften) prüfen zu lassen.

Fazit und Ausblick

1. Strategische Beständigkeit
Der Stadtrat Aarburg hält an seinen strategischen Entscheiden fest, grundsätzlich auf Schulraumprovisorien zu verzichten, wäre doch der Zu-/Anbau auf den bestehenden Schulgeländen Paradiesli und Höhe möglich.

2. Sorgfalt und Planungssicherheit
Obwohl dem Stadtrat Aarburg die mögliche Schulraumknappheit schon seit langem bekannt ist (Bedarfsmeldung seitens Schulleitung), existiert bis heute kein Gesamtkonzept für die langfristige Schulraumplanung. Eine sorgfältige Abwägung und Planung des gewünschten Schulraumprovisorium waren in dieser kurzen Zeit durch den Stadtrat Aarburg nicht möglich.

Der Stadtrat Aarburg wird ein solches Gesamtkonzept durch konzeptionelle Begleitung einer externen Fachstelle bis Ende 2024 in Auftrag geben und gemeinsam mit einer Begleitgruppe (Vertreter aus Stadtrat, Schule und Verwaltung) erarbeiten lassen. Die Schulraumplanung soll auf strategischer Ebene die Bereitstellung der erforderlichen Räumlichkeiten und Aussenräume für einen zeitgemässen Unterricht für die nächsten 10 bis 15 Jahre sicherstellen. Im Fokus steht dabei die Weiterentwicklung der bestehenden Anlagen Paradiesli und Höhe.

3. Qualität und Nachhaltigkeit in Phase 1
In einem ersten Schritt des Gesamtkonzepts werden unter anderem folgende Themenfelder
berücksichtigt:

  • Raumbedarf gemäss pädagogischem Konzept
  • Raumbedarf gemäss Schüler- und Klassenprognosen (Wegfall Bezirksschule)
  • Instandsetzungsbedarf
  • Erweiterungspotenzial
  • Erfüllung der gesetzlichen Anforderungen

4. Partnerschaftliche Zusammenarbeit
Der Stadtrat Aarburg wünscht und fördert den Ausbau der partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen den Eltern, Lehrpersonen und der Schulleitung – zu Gunsten der Schülerinnen und Schüler der Stadt Aarburg.