Die Energiestadt Oftringen entsorgt jetzt umweltfreundlich
Oftringen/Zofingen Ein Meilenstein in der Firmengeschichte der Gloor Transport AG, Zofingen
«Wir haben einen Meilenstein in unserer Firmengeschichte erreicht», betonte Dieter Gloor, Geschäftsführer der Gloor Transport AG gleich zu Beginn der Medienorientierung. Innerhalb eines Jahres konnte die Zofinger Transportfirma praktisch zeitgleich zwei grosse Projekte abschliessen: Die Anschaffung des ersten Elektro-Kehrichtfahrzeugs in der 103-jährigen Firmengeschichte sowie die Inbetriebnahme einer 600 Quadratmeter grossen Solaranlage auf dem Dach der Lastwagen-Garage, die nicht nur den neuen Lastwagen mit Strom versorgen kann.
Der Umwelt verpflichtet
«Als Energiestadt sind wir der Umwelt verpflichtet, auch bei der Abfuhr», meinte der ressortverantwortliche Oftringer Gemeinderat Werner Amsler. Er freute sich speziell darüber, dass Oftringen die erste Gemeinde in der Region ist, welche ihren Kehricht mit einem Elektro-Fahrzeug entsorgt – «leise, sauber und CO2-neutral». Denn das neue Kehrichtfahrzeug produziert keine Abgase und sein Motor ist während der Fahrt kaum zu hören.
Das Elektro-Fahrzeug wurde geliefert von der Volvo Group (Schweiz) AG, Egerkingen – «ohne Lieferverzögerungen», wie Verkaufsberater Sven Schibler nicht ohne Stolz ausführte. Sein Erscheinungsbild unterscheidet sich nicht von konventionellen Fahrzeugen. Der maximal 27 Tonnen schwere Dreiachser ist ein Standardmodell, erläuterte Claudio Ferretti von der Volvo Group. Ein Standardmodell, das mit seiner Reichweite von rund 120 Kilometern auf einen Tageseinsatz ausgelegt sei, sodass die Batterien untertags nicht aufgeladen werden müssten. Mit einem 2-Gang-Automatikgetriebe ist das Fahrzeug ideal auf seinen Einsatzzweck mit vielen «stop and goes» ausgerichtet.
Die Energie kommt vom Dach
Grün ist auch die Energie, mit welcher die Batterien des neuen Kehrichtfahrzeugs aufgeladen werden. Sie wird auf dem Dach der Lastwagen-Garage produziert. Verantwortlich für die Konzeption der 600 Quadratmeter grossen Solaranlage war Prof. Dr. David Dyntar von der Dyntar Sun-Systems. Die Anlage ist mit speziellen Panelen ausgerüstet, die auch bei nebligen Wetterverhältnissen Energie produzieren, führte Dyntar aus. Sie hat bei sonnigen Verhältnissen eine Leistung von rund 1300 bis 1500 KWh und ist damit momentan zusammen mit der StWZ-Anlage über der Autobahnüberdeckung Strengelbach eine der grössten in der Region. Sie ist flexibel ausgelegt – der Strom kann in Batterien gespeichert, direkt verbraucht oder ins Netz eingespeist werden. An vier Ladesäulen können Elektro-Fahrzeuge gleichzeitig geladen werden. «Damit ist die Anlage im Moment noch überdimensioniert», meinte Dieter Gloor, aber weitere Elektro-LKW´s würden in Zukunft sicher dazukommen.
Von Schülern gestaltet
Nach einem Zeichnungswettbewerb unter den Schülern der Primarschule setzte der Oftringer Zeichnungslehrer Mischa Kulhanek die Beschriftung des neuen Fahrzeugs um. «Danke für unsere Zukunft – Oftringen entsorgt leise, sauber und CO2-neutral» ist da zu lesen. Nicht nur das Motto sei damit treffend, meinte Kulhanek, stimmig sei auch, dass Kinder das Motto erarbeitet hätten. «Denn Kinder sind unsere Zukunft», meinte der Zeichnungslehrer abschliessend.