Sie sind hier: Home > Zofingen > Die Linde(n) auf der Passhöhe

Die Linde(n) auf der Passhöhe

Peter Hunziker (*1941) erzählt, woher der Lindenbaum auf der Lindenpasshöhe Mühlethal/Uerkheim stammt. Der ehemalige Gemeinderat mag sich auch an die beiden alten Bäume erinnern, die vorher dort standen.

Zofingen Die 69. Folge der beliebten Mühlethaler Geschichten

Nachdem Peter Hunziker 1982 in den Gemeinderat von Mühlethal gewählt wurde, gehörte zu seinem Aufgabengebiet auch der alte, «serbelnde» Lindenbaum, der auf der Mühlethaler Seite des Lindenpasses stand. Hunziker liess sich vom Zofinger Revierförster Max Hilpert beraten und so wurde ein Baumdoktor zum Schneiden und Pflegen der alten Linde beigezogen.

Die Uerkner-Linde war zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr da. Vermutlich war der viel ältere und grössere Baum krank und musste daher gefällt werden, wie Peter Hunziker erzählt. Auch die Mühlethaler Linde war schliesslich – trotz Baumpflege – nicht mehr zu retten.

Die Mühlethaler Linde verschwindet fast hinter der riesigen, alten Uerkner Linde in dieser Winteraufnahme etwa aus den 1950er-Jahren.
Bild: zvg

Eine neue Linde auf der Gemeindegrenze

Die Gemeinderäte von Uerkheim und Mühlethal berieten die Situation und kamen zum Schluss, dass nur noch eine, gemeinsame Linde gesetzt werden sollte. Und zwar genau auf die Gemeindegrenze Uerkheim-Mühlethal, die ja entlang der Nüchtern- und Rottannenstrasse verläuft. Zudem etwas weiter weg von der Hauptstrasse als die alten Linden. Die Kosten sollten geteilt werden.

Zusammen mit Hermann Schenk, Förster und früherer Gemeindeammann von Uerkheim, wurde nach einem passenden Baum gesucht. Im Gemeindewald von Uerkheim auf dem Stübisberg fand man eine bereits 13-jährige Linde.

Am Stübisberg ausgehoben

Diese wurde dann 1987 von Hansrudolf Rüegger (heute Rüegger Holz AG) mit einer riesigen Greifzange mitsamt Wurzeln und Erde ausgehoben und zum Einpflanzen vom Stübisberg zum Grenzpunkt auf dem Lindenpass transportiert. Mit von der Partie war der Mühlethaler Gemeindearbeiter Walter Häusler, der auch Schulhausabwart war und mit seiner Frau im Schulhaus wohnte. Er half mit bei der Vorbereitung und beim Setzen der Linde.

Inzwischen hat die Linde schon das stolze Alter von 50 Jahren erreicht. Und sie wird schon bald Zeugin eines Strassenausbaus. Nach Ausbauten bis zum Dörfli und in Hinterwil soll nämlich auch das oberste Stücke der Lindenpassstrasse bald saniert und verbreitert werden.

Passhöhe oder Restaurant?

Zum Thema Linde und Mühlethal gibt es noch zu bemerken, dass ab und zu Verwirrung entsteht, weil sich das weitherum bekannte Restaurant «Linde» und die weniger bekannte Passhöhe «Linde» nicht am gleichen Ort befinden. Interessanterweise ist übrigens auf der Landeskarte auf der Mühlethaler Seite als Flurname «Linde» vermerkt, auf der Uerkner Seite «Linden» sowie «Uf de Linde».

Wer sich für die Geschichte des Gasthofs «Linde» interessiert, der diesen Herbst nach 75 Jahren von der Besitzerfamilie Kuhn auf neue Besitzer übergegangen ist, sollte sich den Vortrag «Mühlethal einst und heute» vom Dienstag, 12. November um 19 Uhr im Kirchgemeindehaus Mühlethal vormerken.

Die 1987 auf der Gemeindegrenze eingepflanzte Linde auf dem Lindenpass heute.
Bild: zvg