Ehemaliges Bauernhaus in Mättenwil war ein dankbares Übungsobjekt
Brittnau Hauptübung der Feuerwehr
Irgendjemand hantierte in der Werkstatt nicht sachgerecht. Das Feuer breitete sich in Windeseile auf das Gebäude vom Keller bis zum Dachgeschoss aus. Überall war eine starke Rauchentwicklung zu beobachten. Vier Personen, die gerettet werden mussten, schloss der Brand im Gebäude ein – so das Übungsszenario.
Von der Alarmierung bis zum Eintreffen von Pikett- und Tanklöschfahrzeug vergingen acht Minuten, eine weniger als vorgeschrieben. Brittnau ist eine weitverzweigte Gemeinde, flächenmässig eine der grossen im Kanton Aargau. Das ehemalige Landwirtschaftsgebäude in Mättenwil mit der Nummer 328 liegt fast sechs Kilometer vom Feuerwehrmagazin im Dorfzentrum entfernt. Das rechtzeitige Eintreffen der Fahrzeuge mit Kommando und Mannschaft ist jeweils eine Herausforderung, im Übungsfall war es eine Meisterleistung. Schläuche wurden ausgerollt und an den Hydranten angeschlossen. Der Atemschutz machte sich bereit, das Gebäude zu betreten. Ein Kommandostand mit Flip-Chart und eine Sammelstelle waren rasch eingerichtet. In wenigen Minuten verschaffte sich Einsatzleiter Christoph Schärer einen Überblick über die Situation. Feuerwehrleute trabten zwischen Einsatzort und Kommandostand hin und her, um Bericht zu erstatten und neue Befehle entgegenzunehmen. An der Geschwindigkeit war nicht nur zu erkennen, dass sie ihren Job ernst nahmen, sondern auch über eine grosse Portion Kondition verfügten.
Junge Frau musste lange auf Rettung warten
Eine gerettete Person wurde mit einer Rettungshaube von den Atemschützern aus dem Gebäudekomplex geführt und der Sanität übergeben. Diese hatte ein Sanitätszelt zur Versorgung der Verletzten in sicherem Abstand vom verqualmten Gebäude auf einer Wiese aufgeschlagen. Eine junge Frau, die aus einem Dachgeschossfenster um Hilfe schrie, musste lange auf ihre Rettung warten. «Vom Feuer zurückschaffen, lautet die Regel», so der Einsatzleiter zu Massnahmen der Dringlichkeit. Die Einsatzkräfte erlösten sie schliesslich aus ihrer misslichen Lage und begleiteten sie über eine Leiter nach unten. Neben der Personenrettung kümmerte sich die Feuerwehr noch um Hund, Katzen und Hühner.
Obwohl die Bevölkerung mit eigenen Fahrzeugen vom Treffpunkt am Schulhausplatz zum Übungsort fahren musste, war Beteiligung und Interesse überwältigend. Viele Schaulustige aus dem Dorf pilgerten zur «Brandstelle» und säumten die Flächen rund um den ehemaligen Bauernhof. Der seit 2022 amtierende Kommandant Pirmin Birrer und Vizekommandant Roger Nef verfolgten die Übung mit Zufriedenheit, stellten aber doch den einen oder anderen Punkt fest, an dem noch zu arbeiten ist. Als Dank für den überzeugenden Übungseinsatz offerierte die Hausbesitzerfamilie eine Getränkerunde.