Ein farbenprächtiger, verrückter, gruseliger und schnuseliger Umzug
Reiden Ein ganzes Dorf im Fasnachtsfieber
Dies nahmen am Freitagnachmittag Hunderte von Fasnächtlern wörtlich. Wenn nicht gar Tausende. Gezählt wie im fernen Luzern werden die Zuschauerinnen und Zuschauer in Reiden wohl nicht. Neugierig waren alle auf den grossen Fasnachtsumzug. Er war bunt, fröhlich, manchmal verrückt, gruselig und auch schnuselig – die grösste Gruppe mit über 100 Personen bildete die Spielgruppe Reiden mit den Kleinkindern, Betreuern oder Eltern.
Lokale und auswärtige Guggenmusiken liefen zwischen den vielen Wagengruppen und sorgten für den nötigen schränzigen Fasnachts-Sound. Viele verkleidete Zuschauerinnen und Zuschauer wippten im Takt der Melodien ausgelassen mit.
Die Nummer 1 des insgesamt 23 Nummern zählenden Umzug war die vor 52 Jahren gegründete einheimische Guggenmusik Schlömpf. «Kei Höhli z’Reide deför eh Bou z’Langnau», lautete ihr Motto. Im früheren Langnauer Schützenhaus haben sie endlich ein Probelokal gefunden. Den Schluss bildeten die wilden Wegere Häxe aus Dagmersellen, welche weissen Salbei verbrannten, gefolgt von den Wegere-Pflotschern mit warmen Fell-Kleidern als Schlussnummer.
Auch die von einer fasnachtsverrückten Reiderin geführte Gruppe «s’Dorf ab» mit ihren «Horrorclowns» liess wohl manchem Kleinkind das Blut in den Adern gefrieren. Obwohl die Clowns ja Bonbons verteilten. Der Gewerbeverein Reiden seinerseits nahm sich dieses Jahr dem Dauerbrenner-Thema Strategisches Arbeitsgebiet (SAG) an. Mitglieder verteilten Stücke eines riesigen braunen Lebkuchen an die Bevölkerung, welche die Fruchtfolgeflächen (FFF) – in verständlicher Sprache: fruchtbares Ackerland symbolisierten.
Nach dem Umzug war in Reiden noch lange nicht Schluss. Das Monsterkonzert der Guggenmusiken im Dorfzentrum wollten sich viele nicht entgehen lassen. Für Verpflegung und Trinksame war ebenfalls gut gesorgt und der Anlass kann als sehr gelungen bezeichnet werden.
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