Ein Zeichen der Verbundenheit mit der Partnergemeinde Mörel-Filet
Oftringen Edelkastanie beim Gasthof Bad Lauterbach gepflanzt
Auf der Terrasse des Landgasthofs Bad Lauterbach ist vor einiger Zeit eine mächtige, rund 150 Jahre alte Rosskastanie eingegangen. Auf Anregung von Gemeindeammann Hanspeter Schläfli wurde am letzten Mittwoch die entstandene Lücke von Werkhof-Leiter Roger Grivel und dessen Mitarbeiter Patrik Schildknecht mit einer Edelkastanie gefüllt. «Dies als Zeichen der Verbundenheit der Gemeinde mit unserer Walliser Partnergemeinde Mörel-Filet, zu der wir seit 1993 freundschaftliche Beziehungen pflegen», wie der Gemeindeammann ausführte. Denn die Partnergemeinde verfüge seit 2005 über eine Kastanienselve sowie über eine «Chestene-Zunft», welche sich zusammen mit zwei Landwirten um den den Unterhalt der Selve kümmert.
Kastanienselven waren einst verbreitet
Kastanienhaine, sogenannte Selven, waren in einigen Regionen der Schweiz einst weit verbreitet. Die Edelkastanie bildete dort die Ernährungsgrundlage und prägte Leben und Landschaft. Im 19. und 20. Jahrhundert geriet diese «Kastanienkultur» weitgehend in Vergessenheit. Ein wertvolles Erbe drohte vollständig zu verschwinden, bis Ende der 1980-er-Jahre Bemühungen einsetzten, die Kastanienhaine zu retten. In den Jahren 1979 bis 2006 konnten 46 Selven restauriert werden, eine davon in Mörel-Filet.
Bad Lauterbach-Inhaber Roger Willimann erkundigte sich jedenfalls schon einmal beim Gärtnermeister und Gemeindeammann, wann er die ersten Kastanien pflücken könne. «In etwa zwei Jahren», kam die Antwort prompt. Ob Willimann dann mit den ersten zwanzig Marroni bereits ein «Chestene-Fescht» initiieren wird? Satt – soviel ist sicher – dürften davon nur wenige Gäste werden …