Sie sind hier: Home > Oftringen > Eine neue Heimat für «Spiis & Gwand»

Eine neue Heimat für «Spiis & Gwand»

Am 6. Januar feiert das Angebot für bedürftige Menschen in der Oftringer Aeschwuhr Neueröffnung. Noch steht einiges an Arbeit an.

Oftringen Aeschwuhr: Neueröffnung am 6. Januar

Ende März musste «Spiis & Gwand» die Räumlichkeiten in Küngoldingen verlassen. Die Suche nach einem neuen Standort verlief harzig und lange erfolglos. Entweder war der Standort zu wenig zentral, die Miete zu hoch, die WC-Anlagen fehlten – oder die Vermieter wollten das Angebot schlicht nicht bei sich unterbringen.

«Spiis & Gwand», das zum Verein Kirchliche Gemeindearbeit der Reformierten Kirchgemeinde Oftringen gehört, unterstützt Menschen in schwierigen Lebenssituationen und mit begrenztem Budget, indem diese von regelmässigen Lebensmittelabgaben und günstigen Kleidern profitieren. Für den Bezug von Lebensmitteln brauchen die Menschen eine Bezugskarte, die nach einer kurzen Abklärung ausgehändigt wird. Durch die Secondhand- Kleider aber darf jede und jeder stöbern und von den günstigen Preisen profitieren.

Vor Kurzem erhielt das Team rund um die Co-Leitung Rita Klöti und Nelli Domahidi (sie sind beide für je 20 Prozent angestellt) gute Neuigkeiten: «Spiis & Gwand» kommt neu an der Aeschwuhrstrasse 54 in Oftringen unter. Am 6. Januar ist Neueröffnung, im Frühling ist ein kleines Fest geplant.

Montagehalle verwandelt sich in gemütliches Lokal

Domahidi und die langjährige Mitarbeiterin Irene Obrist – die pensionierte Heilpädagogin ist seit 14 Jahren mit dabei – zeigen der Journalistin die neuen Räumlichkeiten. Was einst eine Montagehalle für Autos war, verwandelt sich jetzt stetig in ein gemütliches Lokal, das viel grösser ist als jenes damals in Küngoldingen. Die Wände sind frisch gestrichen, Freiwillige haben einen neuen Boden verlegt und eine kleine Küche eingebaut. In einem separaten Raum liegen Säcke mit Kleidern, die darauf warten, an die Stangen gehängt zu werden. «Es gibt noch einiges zu tun bis am 6. Januar», sagt Obrist.

Die Erleichterung und Freude darüber, dass es endlich geklappt hat mit einem neuen Standort, ist bei beiden Frauen riesig. Die Bushaltestelle Wirtshüsli liegt in der Nähe, vor der Liegenschaft gibt es Parkplätze und die Anfahrt ist auch für Lieferwagen möglich.

Nelli Domahidi, die erst seit August beim Angebot dabei ist, hat den Umzug nun vorangetrieben. Die Pfarrerin aus Ungarn wohnt seit zwei Jahren in Zofingen – ihr Ehemann ist der Zofinger Pfarrer Árpád Ferencz. Sie wollte sich schon immer bei einer Hilfsorganisation engagieren. «Ich bin Gott dankbar für all das, was ich erhalten habe, das möchte ich – im Sinne der Nächstenliebe – weitergeben», sagt die Co-Leiterin des Angebots.

Mit der Neueröffnung kommen auch einige Änderungen auf die Kundschaft zu. Budgetberatungen gibt es keine mehr, die Hilfe für administrative Aufgaben bleibt aber bestehen. Zudem steigen die Preise für die Kleider. Ein Stück kostet nun fünf Franken statt wie bisher zwei Franken. Unterwäschestücke oder Frotteetücher kosten neu zwei statt einen Franken. «Wir haben gemerkt, dass die Wertschätzung teilweise nicht sehr gross war», erklärt Irene Obrist die Preiserhöhung.

Am dritten Samstag im Monat ist neu offen

Zudem ist das Lokal zusätzlich jeden dritten Samstag geöffnet. Wie bis anhin wird der Verein «Tischlein deck dich» jeweils am Mittwochnachmittag Esswaren abgeben und am Donnerstag kommt jene Kundschaft mit Berechtigungskarte zum Zug.

Bald vorbei ist also die Zeit mit dem eingeschränkten Angebot, das in den vergangenen Monaten im Cevi-Haus stattfand. Obrist und Domahidi wissen, wie sehr sich die Kundschaft auf die Neueröffnung freut. «Die Menschen vermissten das Bistro und die Kinderecke», sagt Obrist. «Für viele ist das ‹Spiis & Gwand› ein Begegnungsort, wo sie nicht beurteilt werden und sie jemanden finden, der ihnen zuhört.»

Das ist das Angebot «Spiis & Gwand»

«Spiis & Gwand» finanziert sich inzwischen ausschliesslich über den Verkauf der Kleider sowie hauptsächlich über Spendeneinnahmen. Möglich sind Geldspenden (mehr Infos hier), aber auch die Spende von Cumuluspunkten oder von Lebensmitteln. Letztere müssen ungeöffnet sein und dürfen das Mindesthaltbarkeitsdatum nicht überschritten haben. Die Abgabe von Kleidern ist während der Öffnungszeiten möglich. Die Öffnungszeiten: Montag, 14 bis 16.30 Uhr, Dienstag, 9 bis 11 Uhr, Donnerstag (nur mit Berechtigungskarte), 15 bis 18 Uhr, Freitag, 14 bis 16.30 Uhr sowie jeden dritten Samstag im Monat von 9 bis 14 Uhr. Adresse: Aeschwuhrstrasse 54 in Oftringen.