Eine neue Vereinsfahne zum Jubiläum
Fulenbach Musikgesellschaft feierte mit zwei Jahren Verspätung ihr 200-jähriges Bestehen
Vor zwei Jahren hätte es über die Bühne gehen sollen, das Jubiläumsfest der Harmoniemusikgesellschaft (HMG) Fulenbach. 1820 wurde der älteste Blasmusikverein des Kantons Solothurn gegründet und unterstützt vom damaligen Pfarrer Philipp Pfluger, der den jungen Burschen im Dorf eine friedliche Alternative zu den ständigen Raufereien mit Altersgenossen aus den umliegenden Dörfern bieten wollte. Doch Corona machte dem OK vor zwei Jahren einen Strich durch die Rechnung, weshalb am Wochenende «200 plus zwei Jahre» HMG Fulenbach nachgefeiert wurden – mit Hunderten von Gästen.
Am Samstag ging der Jugendmusiktag über die Bühne, an dem der Nachwuchs von zwölf Formationen sein Talent unter Beweis stellte. Der Festakt am Sonntag wurde vom jubilierenden Musikverein selbst eröffnet. Nach der Totenehrung durch Pfarreiseelsorger Fabian Frey erfolgte der Höhepunkt des Tages, die Weihe der neuen Fahne. Als Patinnen und Paten wirkten Hugo Kissling, Charles Leclerc, Ruth Nützi und Franziska Wyss. Vereinspräsident Walter Kiener meinte in seiner Eröffnungsrede: «Wir sind ein Dorfverein geblieben, und der gute Geist in unserem Verein und unserer Gemeinde hat massgebend mitgeholfen, dass wir diesen Anlass gemeinsam auf die Beine stellen konnten.» Und zur sechsten Vereinsfahne kommentierte er: «Wir wollten, dass der Dorfcharakter sowie die Harmoniebesetzung zum Tragen kommen und die Fahne zur Uniform passt.»
Ein Aushängeschild der Dorfkultur
Gemeindepräsident Thomas Blum konnte zu diesem Anlass mit Ständerat Pirmin Bischof, Nationalrat Felix Wettstein, dem Bildungs- und Kulturdirektor Landammann Remo Ankli, Finanzdirektor Peter Hodel (selbst über Jahre aktives Mitglied der MG Schönenwerd) und Kantonsratspräsidentin Nadine Vögeli viel Politprominenz willkommen heissen. Blum betonte mit deren Anwesenheit «die Wichtigkeit, Anerkennung und Wertschätzung des Kantons zu Gunsten dieses einmaligen Festanlasses». Er wünschte sich «Ausdauer, Standfestigkeit und Festlaune» von den Anwesenden, und es habe während der Pandemie «Kraft, Mut und Zuversicht» benötigt, um diesen Event zu planen. Und OK-Präsident Hugo Kissling betonte die hervorragende Vorstandsarbeit sowie die Integration vieler Musikantinnen in den Verein, die diesen in seinem Erscheinungsbild heute wesentlich prägten. Die HMG Fulenbach bilde «ein grosses Aushängeschild unserer Dorfkultur», zu dem auch der berühmte Blasmusikkomponist Stephan Jaeggi gehöre.
Paradeumzug mit 24 Formationen
Der Nachmittag lockte mit dem Paradeumzug auf der Dorfstrasse, an dem 24 Formationen teilnahmen, sowie mit musikalischen Vorträgen. Den Abschluss des Wochenendes bildete die Uraufführung der Jubiläumskomposition von Marco Nussbaumer, des Präsidenten der Musikkommission des Solothurner Blasmusikverbandes, begleitet von der Ansprache von Landammann Remo Ankli, der die Grüsse der Solothurner Regierung überbrachte.