Eine Skiparty, die garantiert ohne Schnee stattfindet
Rothrist 8./9. Juli: 44. Skifest auf dem Dörfliplatz
Ein Skifest mitten in Sommer? Zugegeben, eine etwas schräge Idee. «Aber sie funktioniert», sagt Fabian Senn lachend – und das seit vielen Jahren. Denn am kommenden Freitag und Samstag, 8./9. Juli, wird die beliebte Flachland-Skiparty auf dem Platz beim Rothrister Schulhaus Dörfli bereits zum 44. Mal über die Bühne gehen. «Es läuft alles rund, wir sind perfekt im Zeitplan», sagt Fabian Senn beim Treffen Ende Juni. Der 33-jährige Bauverwalter, der auch ein ausgezeichneter Hornusser ist, ist zum vierten Mal Präsident des Organisationskomitees und freut sich insbesondere darüber, dass das Skifest wieder ganz ohne Einschränkungen über die Bühne gehen kann. Im Gegensatz zu den Vorjahren. 2020 musste das Skifest ganz abgesagt werden, 2021 konnte immerhin eine Minimalversion mit 500 Besucherinnen und Besuchern sowie Schutzkonzept stattfinden.
Versprechen gehalten
Festzuhalten gilt es, dass das unveränderte siebenköpfige Organisationskomitee – ihm gehören neben Fabian Senn (Präsident), Christof Schweizer (Infrastruktur), Reto Stalder (Kassier), Martin Wipfli (Aktuar), Marc Vonäsch (Catering), Pascal Renggli (Catering) und Cyrille Stalder (Sponsoring) an – sein im letzten Jahr gemachtes Versprechen einhalten kann. Das «Zehnernötli», welches die Gäste des letztjährigen Skifests ausnahmsweise als Eintrittsobulus zu entrichten hatten, wird nicht mehr eingefordert. Der Eintritt ist wieder wie üblich gratis. «Das ist auch einer der Erfolgsfaktoren unseres Fests», ist sich Fabian Senn sicher. Man könne mal unverbindlich reinschauen – wem´s nicht passe, der könne einfach wieder gehen. Ohne dafür ins Portemonnaie greifen zu müssen.
Wobei die wenigsten wieder gehen, ist das Skifest in der Region doch als gemütliches Fest mit guter Stimmung und toller Ambiance bekannt, bei dem man gerne bis in die späten Abendstunden verweilt. «Nur die Security betont immer, wie langweilig unser Fest ist», fügt der OK-Präsident scherzend an.
Food aus der Region und Musik «made in Switzerland»
Auf jeden Fall dürfen sich Besucherinnen und Besucher wieder auf ein Skifest in bestens bekannter Art freuen. Am Freitag wird das Fest auf dem Dörfliplatz mit dem fast schon legendären Risottoplausch um 18.30 Uhr eröffnet. Daneben gibt es den ebenso beliebten «Chäsbrägu» oder Grilliertes und Frittiertes aus der Festwirtschaft. «Qualität ist uns nicht nur beim Essen wichtig», betont Fabian Senn, «deshalb berücksichtigen wir bei unseren Einkäufen auch das regionale Gewerbe». Das Fleisch kommt vom Rothrister Metzger, der Käse aus der Brittnauer Chäsi, das Brot vom Bäcker vis-à-vis vom Festplatz.
Für die Musik sorgen am Freitag die bei Schlagerfans bestens bekannten «Partyhelden», mit rund 120 Auftritten jährlich eine der meistgebuchten Bands der Schweiz. Das Duo Charly Bereiter und Patrick Koller verfügt über ein grosses Repertoire. Und einen absoluten Überhit: Mit seiner Version vom « Dini Seel ä chli la bambälä la» schlägt das Duo alle Rekorde. Über drei Millionen Klicks auf Youtube zeugen davon.
Auch für Discogänger und Tanzfreudige ist gesorgt. Nach dem coronabedingten Tanzverbot vom letzten Jahr darf das Tanzbein dieses Jahr wieder geschwungen werden. Und auch die Themenbar gibt ein exotisches Comeback, denn dieses Jahr lautet das Thema «Waikiki Bar». «Hoffentlich wird es dann auch so heiss, wie es das Thema verspricht», fügt Fabian Senn schmunzelnd ein. Auf jeden Fall werde die Themenbar dieses Jahr etwas weiter weg vom Hauptplatz platziert. «Wir wollen damit akustische Konflikte zwischen Themenbar und Hauptplatz entschärfen». Zudem wird es am diesjährigen Skifest auch eine neue Bar geben. Anstelle vom «Skihüttli» wird neu in der «Gletschergrotte» ausgeschenkt.
«Kids-Challenge» zum Auftakt des zweiten Skifest-Tags
Der zweite Skifest startet bereits am Nachmittag. Bei der «Kids-Challenge» können Kinder ab 15 Uhr an diversen Posten ihr Können und ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen und natürlich auch mit etwas Glück tolle Preise gewinnen. Die Rangverkündigung erfolgt dann am Abend auf der grossen Bühne. Festwirtschaft und Bars öffnen am Abend um 18 Uhr und sind wie am Vortag bis 2 Uhr offen.
Am Samstagabend gibt es ein Wiederhören mit der Schweizer Band «Martens», die die Skifest-Besucher bereits letztes Jahr an zwei Abenden – auch bei Regenwetter – gehörig in Stimmung versetzte. Mit dem typischen Martens-Sound, der auf Schwyzerörgeli und Akkordeon basiert und begleitet wird von groovigen Gitarrenriffs, dazu kommen stilvolle Mundarttexte. Eine einzigartige Mischung. Nicht umsonst bezeichnen sich die Mitglieder der Band als «Liederer» – sie lassen sich weder in eine Rock-, noch Pop-, noch Blues- oder gar Schlagerschublade schieben.
Vermissen werden einzelne Skifest-Gäste allenfalls das Bull-Riding. «Die Firma, die uns die ‹Bullen› bis anhin zur Verfügung stellte, ist leider in Auflösung begriffen», bedauert Fabian Senn, es sei bisher nicht gelungen, einen Ersatzlieferanten zu finden.
Kein Mehrweggeschirr
Was im Vorfeld des Zofinger Kinderfests für Diskussionen sorgte, ist in Rothrist kein grosses Thema. «Wir verwenden kein Mehrweg-Geschirr», weiss der OK-Präsident. Vom Skiclub her habe man die Coronapause benutzt, um diesbezüglich erste Abklärungen zu machen. Eine Umsetzung sei allerdings noch kein Thema, die Gemeinde Rothrist sei von den Auflagen her auch noch recht «gnädig». Senn ist darüber zumindest nicht unglücklich, denn Mehrweg-Geschirr bedingt auch ein zusätzliches Handling. Und es würde wahrscheinlich auch einige Helferinnen und Helfer zusätzlich erfordern. «Stand heute (27. Juni) haben wir knapp genug Helferinnen und Helfer», sagt er, weitere dürften sich aber gerne melden.
Und auch die Sponsoren haben dem Fest die Treue gehalten. Auch über die Corona-Zeit. Es ist also alles aufgegleist für ein weiteres tolles Skifest auf dem Dörfliplatz. Bleibt nur noch zu hoffen, dass der Wunsch des OK-Präsidenten auch in Erfüllung geht. Jener nach schönem, nicht allzu heissem Wetter.