Zofingen Generalversammlung des Spitalvereins – Rückblick auf die letzten fünf Jahrzehnte und positiver Ausblick

Doch zuerst führte Präsidentin Rahela Syed, Stadträtin von Zofingen, zügig durch die Versammlung. Unter den Anwesenden befand sich auch Dr. Daniel Lüscher, Verwaltungsratspräsident und CEO ad interim des KSA und der frühere, langjährige Präsident des Spitalvereins, Hans Fiechter, Murgenthal, der sich unermüdlich für das Spital eingesetzt und auch in stürmischen Zeiten vorbildliche Arbeit geleistet hat.

Der Spitalverein bezweckt, die Attraktivität des Spitalstandortes zu fördern und unterstützt Projekte zu Gunsten der Menschen, die im Spital oder im Pflegezentrum vorübergehend oder länger wohnen oder arbeiten. So war dem Jahresbericht des Vorstandes zu entnehmen, dass der Spitalverein die freiwilligen Helferinnen und Helfer des Pflegezentrums auch im letzten Jahr zu einem Dankeschön-Anlass eingeladen hat. Nebst einer abwechslungsreichen Carfahrt und einem feinen Mittagessen wurden die vielfältige Verarbeitung von Wolle und eine Emmentaler Schaukäserei besichtigt.

Der positive Abschluss der letztjährigen Vereinsrechnung wurde einhellig begrüsst, wie auch das vorgelegte Budget. Im laufenden Jahr wird es der Spitalverein ermöglichen, dass ein neu gegründeter Campus-Chor für gesangsfreudige Spitalangestellte von einem professionellen Dirigenten geleitet wird. Zudem wird dem Pflegezentrum ein lang gehegter Wunsch erfüllt, indem bequeme, altersgerechte und mit hohen Kopflehnen versehene Sofas und Sessel für die Aufenthaltszonen angeschafft werden.

Im Rückblick auf 50 Jahre Vereinsgeschichte hat Erich Schnyder anschaulich aufgezeigt, wie sich die ständig ändernde gesetzliche Spitalfinanzierung auf die Organisation des Spitals und auch auf die Trägerschaft ausgewirkt hat. Bereits die Gründung des Spitalvereins ist nur erfolgt, weil das per 1. Januar 1972 in Kraft getretene revidierte Spitalgesetz endlich den Regionalspitälern eine geregelte Finanzierung an den Bau und den Betrieb ihrer Häuser durch Kantons- und Gemeindebeiträge garantierte. Im Gegenzug musste diesen staatlichen Ebenen Einsitz im leitenden Organ der Spitalträgerschaft eingeräumt werden, und zwar mit einer mehrheitlichen Vertretung. Damit war für die Gemeinnützige Gesellschaft des Bezirks Zofingen die Zeit gekommen, eines ihrer liebsten und teuersten Kinder in neue Hände zu geben.

So wurde am 25. Juni 1974 der Verein Bezirksspital Zofingen aus der Taufe gehoben und der Spitalbetrieb ging mit sämtlichen Liegenschaften über in einen privatrechtlichen Verein, der aber de facto eine öffentlich-rechtliche Körperschaft von dreizehn Bezirksgemeinden und dem Kanton darstellte. Spätere Gesetzesrevisionen, aber auch der Umstand, dass eine Vereinsstruktur für die Führung eines Unternehmens mit mehreren hundert Angestellten und einem Umsatz von Dutzenden Millionen Franken zunehmend Schwierigkeiten bereitete, machten weitere Reorganisationen des Spitalvereins notwendig. Die Gründung der Spital Zofingen AG und der spätere Verkauf der Aktien an das Kantonsspital Aarau waren die logische Folge auf Änderungsprozesse im Gesundheitswesen bezüglich des staatlich festgelegten Leistungskatalogs, der Leistungsfinanzierung, der gesellschaftlichen Ansprüche und weiteren Faktoren.

Stellvertretend für die Verdienste aller bisherigen Vereinsverantwortlichen dankte die Standortleiterin des Spitals, Ariella Jucker, dem aktuellen Vorstand und seinem langjährigen Sekretär mit einem Blumenstrauss für die grossartige Unterstützung von Projekten, welche sonst nicht realisiert werden könnten.

Der krönende Abschluss der Jubiläums-GV war aber der Präsidentin vorbehalten. Mit einer längeren Laudatio dankte sie Erich Schnyder für sein 50jähriges Wirken im Spitalverein. Seit der Gründung des Spitalvereins ist er in verschiedenen Funktionen tätig, zuerst als Vorstandsmitglied, dann als Vizepräsident und ab 1996 als Sekretär bzw. Geschäftsführer des Spitalvereins. Die Präsidentin würdigte seinen langjährigen Einsatz, geprägt von viel Herzblut, Leidenschaft, unvergleichlicher Motivation und unermüdlichem Engagement. Sie dankt ihm auch für seinen grossen Erfahrungsschatz und sein Organisationstalent, wovon der Verein stets profitieren konnte. Erich Schnyder wurde für seine Verdienste mit der Ehrenmitgliedschaft des Spitalvereins ausgezeichnet.