Es gibt sie noch – die Frühaufsteher
Oftringen Morgenexkursion des Natur- und Vogelschutzvereins
Am letzten Sonntag versammelten sich 21 Personen im Schulhaus Dorf und begaben sich mit dem Natur- und Vogelschutzverein Oftringen auf die Morgenexkursion. Schon im Schulhaus hörte man die Spatzen pfeifen, sie nisten im Moment unter dem Vordach. Eine Türkentaube und eine Elster machten sich bemerkbar. Eine Amsel sass auf der Birke und trällerte eine Melodie. Wussten Sie, dass die Amsel 10 Minuten vor Sonnenaufgang anfängt zu singen. Die Vögel haben eine innere Uhr. Der Hausrotschwanz ist der erste, er singt 40 Minuten vor Sonnenaufgang, dann kommen Rotkehlchen, Grünfink, Star und Buchfink.
Beim Stampfli-Bauernhof auf dem Nussbaum hörten und sahen die Teilnehmer den Girlitz und einen Grünfinken. In der Hecke am Bach pfiff die Mönchsgrasmücke und ein Rotkehlchen schmetterte seine Strophen. Dem Dorfbach entlang ging es weiter an den Mehlschwalbennester vorbei. Rotmilan, Mäusebussard und Turmfalken kreisten über der Gruppe.
Bei der Schwarzhaarhecke wurde erklärt, was im Moment blüht: Rote Heckenkirsche, Pfaffenhüttchen, wolliger Schneeball, gemeiner Schneeball und Weissdorn. Auf der Wiese blüht der Habermark oder auch Wiesen- Bocksbart genannt. Auch die Pflanzen haben eine Uhr. Der Wiesen-Bocksbart öffnet seine Blüten um acht Uhr und um 12 Uhr schliesst er sie wieder. Er ist auch in allen Teilen essbar. Von April bis Juni lässt sich aus den Blättern, weichen Triebspitzen, Stengel und knospigen Blütenständen ein leckeres Wildgemüse zubereiten. Im Mai kann man die oberen Blütentriebe mit den Blütenknospen wie Spargel zubereiten. Die ährige Teufelskralle oder Rapunzel gehört zu den geschmacksvollsten Wildgemüsearten. Eine Teilnehmerin konnte sich erinnern, dass sie als Kind diese im Wald gesammelt hatten und die Mutter dann daraus Waldspinat gekocht hat. Ebenso sind die Wurzelrüben essbar, daher auch der Name Rapunzel.
Beim Looweiher bestaunten alle die Kaulquappen, bevor es im Hüttli einen warmen Kaffee und feinen Nussgipfel gab. Danke den beiden Hüttenwarten fürs aufheizen des Hüttlis. Beim gemütlichen «zäme sitze» diskutierten die Teilnehmenden, was gesehen oder gehört worden war. Insgesamt wurden 28 Arten aufgezählt.