Fast hätte der Biber den «Karpfenjägern» ein Schnippchen geschlagen
Rothrist Abfischen am Gfillmoosweiher
Viele Helferinnen und Helfer, darunter auch eine Gruppe des Jugendnaturschutzes Aare-Wiggertal, warteten am Ufer des Gfillmoosweihers gespannt auf ihren Einsatz. Wieviele junge Karpfen befanden sich wohl im Schleppnetz? Sorgfältig wurden die Jungtiere mit kleinen Keschern zuerst ins Reinigungsbecken und dann in die Becken mit sauberem Wasser gehoben, in dem sie dann später vermessen und nach Grösse sortiert wurden.
Als das Schleppnetz zweimal durch den Karpfenweiher gezogen worden war, machte sich für einen kurzen Moment Ratlosigkeit breit. Nur fünf der acht grossen Zuchtkarpfen waren ins Netz gegangen – wo aber waren die anderen drei? Das Rätsel wurde schliesslich von Manfred Steffen gelöst. Das Vorstandsmitglied des Vereins Karpfen pur Natur entdeckte einen Biberbau und konnte die drei verbliebenen Zuchtkarpfen doch noch in den Kescher locken.
Alle zwei Jahre wird abgefischt
Der Gfillmoosweiher wird alle zwei Jahre fast trockengelegt, damit sich die Teichbodenflora erholen und wieder entwickeln kann. Die Zuchtkarpfen werden in dieser Zeit im Äschweiher in St. Urban eingesetzt und sorgen dort für Karpfennachwuchs. Im Herbst 2025 wird der Gfillmoosweiher wieder mit den Elterntieren besetzt.
Das Projekt «Karpfen pur Natur» des gleichnamigen Vereins knüpft an die alte Teichwirtschafts-Tradition der Zisterzienser-Mönche vom Kloster St. Urban an. Mit dem Projekt «Teichperlenkette» im Hügelgebiet zwischen Langete, Aare, Wigger und Napf konnte der Verein wertvolle neue Lebensräume schaffen, die seltene Tier- und Pflanzenarten beheimaten und gleichzeitig auch attraktive Naherholungsgebiete sind.
Nach dem Einsatz im Schlamm wurden die zahlreichen Helferinnen und Helfer mit einem wohlverdienten Znüni belohnt.