«Grün 47» bei der Kavallerie
Zofinger Ex-Wehrmänner zu Gast im Zeughaus Aarau
Zum 30. Jahrestag der Entlassung aus der Wehrpflicht (1994) reiste der ehemalige Kampftrupp «Grün 47» in die Kantonshauptstadt Aarau zur Besichtigung des riesigen historischen Parks der Schweizer Kavallerie Schwadron 1972. Auf verschiedenen Stockwerken im denkmalgeschützten kantonalen Zeughaus stehen, fein säuberlich herausgeputzt und jederzeit einsatzbereit, Objekte ohne Zahl: Ausrüstungsmaterial für Pferd und Reiter, Zugwagen, Standarten, Ton- und Bildträger, Kurzfilme, Fotos, Gemälde und viele tausend mehr.
1972 kam das Ende
Kommandant Geri Müller hatte in seinem Marschbefehl zum Jubiläumsjahr auf grossräumige Manöver verzichtet. Man traf sich um 13.47 auf dem Mätteli in Strengelbach zum Appell durch Wachtmeister Felix Stampfli. In Aarau übernahm Beat Huber aus Triengen LU, Präsident der Kavallerie-Schwadron, die Truppe. Mit viel Humor und in kernigen Sätzen verstand er es, assistiert von Kurator Urs Mathis, die berittene Truppe der Schweizer Armee auferstehen zu lassen. Die Kavallerie bestand von 1874 bis 1972. Eine Einheit wurde Schwadron genannt, was das gleiche bedeutet wie Kompanie oder Batterie bei anderen Waffengattungen. Eine Schwadron zählte 160 Mann und 164 Pferde. Über 4000 Pferde mit 6600 Mann waren der Höchstbestand im Jahr 1924. Bei der Abschaffung 1972 zählte die Kavallerie immer noch drei Regimente. Die Dragoner wurden 1973 zu Panzergrenadieren umgeschult.
Der Armeechef ist Ehrenpatron
Damit die Tradition der schlagkräftigen Kampftruppe der Schweizer Armee weiterlebt, gründeten ehemalige Kavalleristen im Jahr 1995 die Schweizer Kavallerie Schwadron 1972. Diese steht unter dem Ehrenpatronat des Armeechefs. Sie pflegt und hortet nicht nur die Schätze im Zeughaus, sondern tritt alljährlich an öffentlichen, zivilen und militärischen Anlässen in Uniform und Ausrüstung auf, selbstverständlich hoch zu Pferd.
Die Sammlung in Aarau ist kein Museum im eigentlichen Sinne und kennt deshalb keine regulären Öffnungs- oder Besuchszeiten. Die Schaulager sind auf Anmeldung und in Gruppen ab zehn Personen geführt zugänglich. Kontakt über www.kavallerieschwadron.ch
Nach der Rückkehr ins Kompanielokal «Kastanienbaum» in Strengelbach wurden bei einem gemeinsamen Nachtessen die Eindrücke bei einigen kühlen Blonden vertieft, und auch das beliebte Kompanielied musste mehrmals angestimmt werden.