
Launig-fröhliche Feier für Christian Glur
Murgenthal Wahlfeier in der Mehrzweckhalle
Am 5. November 1999 trafen sich die Murgenthalerinnen und Murgenthaler zu einem grossen Fest. Sie feierten den neu gewählten SVP-Nationalrat Walter Glur. Jetzt, 25 Jahre und 101 Tage später, steht Gemeindeammann Max Schärer erneut am Rednerpult und begrüsst einen frisch gebackenen Nationalrat aus der Gemeinde: Diesmal ist es Walter Glurs Sohn Christian, der für Martina Bircher in die grosse Kammer nachgerutscht ist, nachdem diese zur Regierungsrätin gewählt wurde. Für die musikalische Umrahmung ist die Musikgesellschaft besorgt, auf langen Tischen stehen gut gefüllte Fleisch- und Käseplatten bereit, offeriert vom Gefeierten selbst.
Drei Nationalräte zähle Murgenthal in seiner Geschichte, sagt Schärer mit sonorer Stimme. Eben die beiden Glurs sowie der legendäre Oberst Arnold Künzli, der 1864/65 und von 1869 bis 1908 im eidgenössischen Parlament sass; damals sei er übrigens noch nicht Gemeindeammann gewesen, scherzt Schärer, der mit 32 Amtsjahren dienstältester Gemeindeammann im Bezirk ist.
Viel Prominenz ist an diesem Freitagabend in den Südwestzipfel des Kantons gekommen, um dem neuen Volksvertreter die Ehre zu erweisen – so viele, dass er sie gar nicht alle aufzählen könne, meint Schärer.
Unzählige Verpflichtungen
Immer hätten sich Gemeinde und Bezirk auf den Grossrat Christian Glur verlassen können. «Wir sind überzeugt, dass du dich auch in Bern nicht nur für den Kanton Aargau, sondern auch für die Gemeinde Murgenthal einsetzen wirst.» Das Amt bringe unzählige Verpflichtungen mit sich; «trotzdem hoffe ich, dass du und deine Familie nicht zu kurz kommen. Dass du dir Zeit nehmen kannst für Dinge, die dir am Herzen liegen», sagt Gemeindeammann Max Schärer. «Natürlich liegt dir das politische Leben am Herzen; aber es gibt noch mehr als Politik.»
Nach einem musikalischen Unterbruch schreitet Regierungsrätin Martina Bircher ans Rednerpult. Schon mit ihren ersten Sätzen gewinnt sie, die per 1. Juli mit ihrem Partner und ihrem Sohn von Aarburg nach Glashütten zieht, die Murgenthalerinnen und Murgenthaler für sich. An Christian Glur gewandt sagt sie: «Die heutige Wahlfeier ist nicht nur für dich und deine Familie ein bewegender Moment, sondern auch für unsere Partei, für unseren Kanton Aargau, für unsere Region, für unseren Bezirk Zofingen, aber natürlich auch für unser Murgenthal, im Speziellen für unser Glashütten.» Dafür erntet sie warmen Applaus. Später – nach den Reden – erhält sie von Gemeindeammann Max Schärer die Murgenthaler Ortsgeschichte in die Hand gedrückt – verbunden mit dem Auftrag, diese doch bitte bis im Sommer zu lesen.
Grosser Dank an die Familie und Unterstützer
Genau für diese Unterstützung bedankt sich im Anschluss Christian Glur in seiner Rede. «Mir geht es heute weniger darum, die Wahl zu feiern, als euch für all die Unterstützung, die ich in den letzten Jahren erfahren durfte, zu danken», sagt er. Sein Wahlkampfmotto – «Eine vo eus für eusi Schwiiz» – werde er auch auf seinem weiteren Weg vor Augen halten. «Es begleitet mich schon mein ganzes politisches Leben. Zu hören, was die Menschen beschäftigt und welche Ängste und Wünsche sie haben, war mir immer wichtig.»
Er wolle dafür kämpfen, dass die Schweiz möglichst lange das Land bleibe, für welches die SVP stehe, so Glur, der 2009 in den Grossen Rat gewählt wurde und im gleichen Jahr das Präsidium der Bezirkspartei übernahm (als Grossrat trat er mit seinem Sprung nach Bern zurück, Bezirksparteipräsident ist er immer noch).
Sein Dank gilt vor allem seiner Frau Ramona, seinen beiden Kindern sowie den Eltern Walter und Annalise. «Für Ehepartner und Familie ist es nicht immer einfach, mit einem Politiker verheiratet zu sein», so Glur. Auch vor den Murgenthalerinnen und Murgenthalern verneigt er sich; in der eigenen Gemeinde habe er immer gute Wahlresultate erzielt. Das sei nicht selbstverständlich, denn in der eigenen Gemeinde kenne man einen Politiker am besten, scherzt er. Andere Politikerinnen und Politiker hätten diesbezüglich «himmeltraurige» Ergebnisse hinnehmen müssen.
«Dass ich immer so weit vorne lag, war für mich eine riesige Wertschätzung», meint der 49-Jährige. Für ihn sei es jetzt ein grosses Privileg, das Volk in Bern vertreten zu dürfen. «Im Zentrum steht für mich immer das Schweizer Volk. Ihr. Wir alle. Im Sinne von ‹Eine vo eus für eusi Schwiiz›.»