Die HPS-Kids rockten die Mehrzweckhalle – mit Kunz, Steff la Cheffe, Sandee und Florian Ast
Zofingen Begeisternde Jubiläumsshow zum 60-jährigen Bestehen der HPS vor 1000 Gästen
Ein rundes Jubiläum feiern mit Cüpli-Apéro und vielen Reden? Geht auch anders, vermutete Kunz, als er zum Auftakt seinen Hit «Ergendöppis liid ede Loft» anstimmte. Was in der Luft lag, zeigten die HPS-Kids mit grossen Buchstaben dann gleich selber: «Let´s party». Das sollte fortan das Motto einer rasanten und zugleich berührenden Jubiläumsshow sein, bei der die HPS-Kids mit ihren fantasievollen szenischen Darbietungen die Hits der Stars aus der Schweizer Musikszene begleiteten. Sandee, Steff la Cheffe, Kunz und Florian Ast, alle begleitet vom Christoph Walter Orchestra sorgten für ein musikalisches Feuerwerk der Extraklasse – mit Ohrwürmern wie «S´Läbe isch schön» (Florian Ast), «Ha ke Ahnig» (Steff la Cheffe), «I gibe nid uf» (Sandee) oder «Lüüt so wie mer» (Kunz). Drei HPS-Kids wagten sogar ein Duett und ernteten dafür viel und verdienten Applaus. Nik Hartmann moderierte den Abend mit der gewohnten Spontanität und Leichtigkeit und stimmte zwischendurch ein «Happy Birthday» an, in das die 1000 Gäste in der Mehrzweckhalle sofort einstimmten. «Es berührt mich sehr, was heute abgeht», meinte ein sichtlich bewegter Hartmann denn auch.
In einem Kürzest-Interview betonte Stadtrat Lukas Fankhauser, dass es für die Stadt Zofingen wichtig sei, sämtliche schulischen Angebote vor Ort anbieten zu können – auch eine Sonderschule wie die HPS. «Man sieht heute Abend, dass wir gar nicht eine so spezielle Welt sind», meinte Schulleiterin Priska Gloggner, «sondern einen festen Platz in der Gesellschaft haben». Darauf stimmte Kunz seinen Hit «Lüüt so wie mer» an – was hätte stimmiger sein können? Mit einer Standing Ovation holte das begeisterte Publikum noch eine Zugabe heraus. Der Refrain «Nächhär tanze mir di ganzi Nacht, so wie mir das früecher ging hei gmacht» aus dem Song «Wie am erschte Tag» von Florian Ast, hallte nach einem emotionalen Abend noch lange nach.
Wilhelm Tell, die süsse Emma und musikalische Ghüdersäcke
Zofingen Im Stadtsaal kamen am Samstag die Freunde des Jazz voll auf ihre Kosten
Jazz Tube Ruswil eröffnete den Abend fröhlich, beschwingt und mit viel Humor. Mit über drei Jahrzehnten Bühnenerfahrung und zusätzlichem Showtalent brachten die Musiker ordentlich Schwung in den Stadtsaal. Bei den Showeinlagen bewiesen sie, dass Ghüdersäcke wunderbare musikalische Eigenschaften haben. Wilhelm Tell schaute kurz auf der Bühne vorbei und mit dem «Weary Blues» wollten sie einen neuen Weltrekord aufstellen: «So schnell wie wir spielts niemand». Zumindest den Rekord in Zofingen dürften sie gebrochen haben.
Insgesamt hat das Septett eine Menge zu bieten und sorgt mit ihrem Auftritt vom ersten Moment an für gute Laune. Sie sitzen, stehen, springen, verrenken sich gemeinsam, um auf dem Instrument des Kollegen die richtigen Knöpfe zu drücken. Nebst «Sweet Emma» wurden auch Manni Matters «Hemmige», gesungen von Schlagzeuger Christoph Erni und andere Ohrwürmer präsentiert. Mit ihrer herzerfrischenden Art spielten sie sich mit Perfektion, Witz und Charme direkt in die Herzen der Gäste, die dementsprechend ihre Begeisterung mit sehr viel Applaus zum Ausdruck brachten.
Kontrastprogramm und Feuertaufe
Komplett anders hingegen war der Auftritt der Root Area. Die Formation legt Wert auf den Soul Jazz in etwas modernerem Gewand. Mit eigenen Kreationen und Interpretationen von Ray Charles’ Werken bewiesen sie eine grosse Professionalität, technisch und musikalisch absolut perfekt. Gleichzeitig wirkten sie irgendwie distanziert. Sie verzichteten auf Mikrofone, was das Verstehen der Moderation etwas schwierig werden liess. Sie mochten das Publikum zwar grösstenteils zu begeistern, aber der letzte Funke wollte nicht so richtig überspringen.
Die Feuertaufe bestanden hat das Hotel Zofingen. Das dreigängige Menü, die passenden Weine und der Service waren definitiv das Highlight kulinarischer Art. Insgesamt war die Jazz Soirée im Stadtsaal erneut der Höhepunkt im Veranstaltungskalender des jazzclub-zofingens. Ein warmes und ansprechendes Ambiente, musikalische Abwechslung, gutes Essen und viele tolle Menschen – was will man mehr?
Bild: Patrick Lüthi
Bild: Patrick Lüthi
Bild: Patrick Lüthi
Bild: Patrick Lüthi
Impressionen der Jazz-Soirée des jazzclub-zofingen im Stadtsaal – Bild: Patrick Lüthi Impressionen der Jazz-Soirée des jazzclub-zofingen im Stadtsaal – Bild: Patrick Lüthi Impressionen der Jazz-Soirée des jazzclub-zofingen im Stadtsaal – Bild: Patrick Lüthi Impressionen der Jazz-Soirée des jazzclub-zofingen im Stadtsaal – Bild: Patrick Lüthi Impressionen der Jazz-Soirée des jazzclub-zofingen im Stadtsaal – Bild: Patrick Lüthi Impressionen der Jazz-Soirée des jazzclub-zofingen im Stadtsaal – Bild: Patrick Lüthi Impressionen der Jazz-Soirée des jazzclub-zofingen im Stadtsaal – Bild: Patrick Lüthi Impressionen der Jazz-Soirée des jazzclub-zofingen im Stadtsaal – Bild: Patrick Lüthi Impressionen der Jazz-Soirée des jazzclub-zofingen im Stadtsaal – Bild: Patrick Lüthi Impressionen der Jazz-Soirée des jazzclub-zofingen im Stadtsaal – Bild: Patrick Lüthi Impressionen der Jazz-Soirée des jazzclub-zofingen im Stadtsaal – Bild: Patrick Lüthi Impressionen der Jazz-Soirée des jazzclub-zofingen im Stadtsaal – Bild: Patrick Lüthi Impressionen der Jazz-Soirée des jazzclub-zofingen im Stadtsaal – Bild: Patrick Lüthi Impressionen der Jazz-Soirée des jazzclub-zofingen im Stadtsaal – Bild: Patrick Lüthi Impressionen der Jazz-Soirée des jazzclub-zofingen im Stadtsaal – Bild: Patrick Lüthi Impressionen der Jazz-Soirée des jazzclub-zofingen im Stadtsaal – Bild: Patrick Lüthi Impressionen der Jazz-Soirée des jazzclub-zofingen im Stadtsaal – Bild: Patrick Lüthi Impressionen der Jazz-Soirée des jazzclub-zofingen im Stadtsaal – Bild: Patrick Lüthi Impressionen der Jazz-Soirée des jazzclub-zofingen im Stadtsaal – Bild: Patrick Lüthi Impressionen der Jazz-Soirée des jazzclub-zofingen im Stadtsaal – Bild: Patrick Lüthi Impressionen der Jazz-Soirée des jazzclub-zofingen im Stadtsaal – Bild: Patrick Lüthi Impressionen der Jazz-Soirée des jazzclub-zofingen im Stadtsaal – Bild: Patrick Lüthi Impressionen der Jazz-Soirée des jazzclub-zofingen im Stadtsaal – Bild: Patrick Lüthi Impressionen der Jazz-Soirée des jazzclub-zofingen im Stadtsaal – Bild: Patrick Lüthi Impressionen der Jazz-Soirée des jazzclub-zofingen im Stadtsaal – Bild: Patrick Lüthi Impressionen der Jazz-Soirée des jazzclub-zofingen im Stadtsaal – Bild: Patrick Lüthi Impressionen der Jazz-Soirée des jazzclub-zofingen im Stadtsaal – Bild: Patrick Lüthi Impressionen der Jazz-Soirée des jazzclub-zofingen im Stadtsaal – Bild: Patrick Lüthi
38 Fahrerinnen und Fahrer «duellierten» sich in der Rollhockeyhalle
Vordemwald Die erste Austragung des Dual Trial Event war ein voller Erfolg
Der Radfahrerverein Vordemwald machte aus der Rollhockeyhalle ein Hallenstadion für Trial-Begeisterte. Das Dual Trial Event bot spannende Wettkämpfe auf hohem Niveau – und das auf einem bisher nie dagewesenen Parallel-Parcours.
Insgesamt 38 Fahrerinnen und Fahrer aus der ganzen Schweiz reisten für diesen speziellen Tag an. Der Parcours hatte durchaus so seine Tücken und die Leistungen der Teilnehmenden waren beeindruckend. Ob U10 oder Elite – alle zeigten sich von diesem Event begeistert.
Elite-Sieger und Schweizermeister Lucien Leiser: «Es hat nicht nur sehr viel Spass gemacht, sondern es war auch ein hervorragendes Training. Die zügige Fahrweise gewinnt auch in den offiziellen Trial-Wettkämpfen aufgrund der längeren Parcours eine immer grössere Bedeutung.»
Der schnellere Fahrer gewinnt
Auch die Zuschauer waren mit Begeisterung dabei und signalisierten dies mit grossem Applaus. Insbesondere die einheimischen Fahrer vom Radfahrerverein wurden teilweise mit Sprechchören angefeuert. Das Format des Wettkampfes, dass der schnellere Fahrer gewinnt, hat sicherlich ebenfalls dazu beigetragen, dass das Publikum miteiferte.
Positiv überrascht war das OK über das Interesse an der Plauschkategorie: 25 FahrerInnen jeden Alters nahmen die Gelegenheit wahr und wagten sich auf den kniffligen Parcours. Es wurde nach dem gleichen Wettkampfformat gefahren wie bei den Profis und die besten 16 FahrerInnen qualifizierten sich für die Ausscheidungsläufe. Das Publikum genoss die unterhaltsamen Fahrten sichtlich und sparte auch hier nicht mit Applaus.
Tagsüber entsprach die Zuschauerzahl den Erwartungen, während des Abendprogramms mit den Finalläufen, Barbetrieb und DJ wurden die Hoffnungen des OKs nicht ganz erfüllt. Hier war wohl zu spüren, dass es die erste Austragung eines solchen Events war. Aufgrund des positiven Feedbacks der anwesenden Zuschauer erhofft sich das OK im Falle einer Wiederholung hier eine Steigerung. «Sicherlich können wir aus den Erfahrungen dieses Events auch einige Dinge verbessern. Wir werden uns im OK in den nächsten Tagen zusammensetzen und ein Resümee ziehen. Gut möglich, dass es nicht bei einer einmaligen Austragung bleiben wird und wir in den nächsten zwei Jahren das Format weiter verfeinern werden.» meint OK-Präsident Stefan Moor.
Bild: Regina Lüthi
Bild: Patrick Lüthi
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Bild: Patrick Lüthi
Bild: Patrick Lüthi
Bild: Patrick Lüthi
Bild: Patrick Lüthi
Impressionen vom Dual Trial Event in der Rollhockeyhalle. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen vom Dual Trial Event in der Rollhockeyhalle. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen vom Dual Trial Event in der Rollhockeyhalle. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen vom Dual Trial Event in der Rollhockeyhalle. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen vom Dual Trial Event in der Rollhockeyhalle. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen vom Dual Trial Event in der Rollhockeyhalle. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen vom Dual Trial Event in der Rollhockeyhalle. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen vom Dual Trial Event in der Rollhockeyhalle. – Bild: Regina Lüthi Impressionen vom Dual Trial Event in der Rollhockeyhalle. – Bild: Regina Lüthi Impressionen vom Dual Trial Event in der Rollhockeyhalle. – Bild: zvg
Der Martinimarkt wurde einmal mehr zum Highlight
Oftringen Eine grosse und vielfältige Auswahl an tollen Sachen
Der Martinimarkt mit seinem attraktiven Rahmenprogramm zog zahlreiche Besucherinnen und Besucher in den Obristhof. Ob Strickwaren für Kinder oder Erwachsene, Schmuck für die Damen, Handwerk aus Holz, Beton oder genähte Waren. Die grosse und vielfältige Auswahl an kreativen Produkten liessen die Herzen höherschlagen und manch einer fand sicherlich bereits die ersten Weihnachtsgeschenke. Kulinarische Kreationen wie Sirup, Likör oder Honig rundeten den bunten Markt ab.
Wer vom Stöbern hungrig wurde, konnte sich an den verschiedenen Ständen kulinarisch verwöhnen lassen. Ob die klassische Bratwurst mit Brot, Spaghetti oder Chäs Bängel – auch hier wurde eine breite Palette angeboten.
Für die kleinen Gäste gab es ein vielfältiges Programm. Die Schminkecke, das Nostalgie-Karussell oder der Kinderflohmarkt liessen garantiert keine Langeweile aufkommen.
Bild: Regina Lüthi
Bild: Regina Lüthi
Die Chäsbängel vom Trachtenverein waren beliebt. – Bild: Regina Lüthi Liebevoll hergestellte Handarbeiten aus Wolle. – Bild: Regina Lüthi Märli-Hüsli regten die Fantasie an. – Bild: Regina Lüthi Fröhlicher Austausch an den Ständen. – Bild: Regina Lüthi
Filigrane Kunstwerke, die wunderbare Geschichten erzählen
Vordemwald Papierschnitt-Ausstellung «Lebensbilder und Knopfgeschichten»
Keine Papierschnitzel auf dem Boden. Keine angefangenen Werke, keine Messer auf dem Arbeitstisch. Unüblich. Und doch herrscht Betriebsamkeit im Haus mit den gemütlich knarrenden Holzböden an der Zofingerstrasse 10 in Vordemwald. Im Atelier des bekannten Papierschnittkünstlers Bruno Weber werden die letzten Vorbereitungen für die Ausstellungseröffnung vom 9. November getroffen. Zum achten Mal schon zeigt Weber seine Papierschnitte und Aquarelle, begleitet von Knopfbildern der im Frühling 2024 verstorbenen Textilfachfrau, Fachlehrerin und leidenschaftlichen Knopfsammlerin Theres Affentranger aus Zofingen.
Das Gestalten begleitet ihn sein ganzes Leben
Siebzig Jahre alt ist Weber dieses Jahr geworden. In Rothrist aufgewachsen, in Glashütten zu Hause, in der Region daheim. Als Künstler und Gestalter hat Weber seinen Blick über die Region hinaus auf die Welt gerichtet. Bringt seine Gedanken und Visionen in geschnittenen Geschichten und Stimmungen unermüdlich ins und aufs Papier. Und das seit bald fünfzig Jahren. Hat ursprünglich mit dem Malen von Aquarellen begonnen, ist dann aber als Papierschnittkünstler wesentlich bekannter geworden. Und widmet sich auch heute noch dem Aquarell, aber deutlich weniger als dem Papierschnitt. «Meistens in Phasen von schönem Wetter», sagt er.
Auf den Papierschnitt ist Weber eher zufällig gekommen. In einem Schulzimmer in Strengelbach. Bruno Weber hatte eben erst seine Ausbildung als Lehrer abgeschlossen und bereitete für den Zeichenunterricht einen ersten Papierschnitt mit einem Pferdemotiv vor. Der Rest ist Geschichte. Als Künstler und auch als Vermittler blieb Bruno Weber seither dem Papierschnitt treu. Heute ist er einer der bekanntesten Papierschnittkünstler der Schweiz. Einer, der seine Werke in der ganzen Welt zeigen durfte. Und einer, der die Papierschnittszene in der Schweiz nachhaltig verändert hat. «Früher gab es ganz klare Vorstellungen, wie ein Scherenschnitt auszusehen hatte», führt Weber aus, «gefordert waren eine gleichmässige Verteilung von Schwarz und Weiss sowie eine gute Ornamentik mit klarem Rand.» Und der Schwerpunkt eines Bildes hatte am unteren Rand zu liegen. Weber hat es als erster Künstler gewagt, diese Vorstellungen aufzubrechen. Als Aussenseiter. Denn Weber arbeitete zwar am gefalteten Papier, aber nicht mit der Schere, sondern stets mit dem Messer. «Unter Scherenschnittkünstlern war das Schneiden mit Messern lange verpönt», sagt er. Er selber habe nie Probleme gehabt, wenn man seine Arbeiten als Scherenschnitte bezeichne. Weil er ausschliesslich mit dem Messer arbeite, finde er den Begriff Papierschnitt aber angebrachter. Bruno Weber verzichtete schnell auf die traditionellen Ränder, legte den Schwerpunkt seiner Schnitte auch mal an den oberen Rand und gab seinen Bildern Tiefenwirkung, die bei einem herkömmlichen Scherenschnitt nicht wichtig war. «Man ist viel freier geworden», sagt er dazu. Papier- und Scherenschnitte sind heute oft farbig, sogar dreidimensional.
Bild: Thomas Fürst
Das Künstlerische hat teilweise an Bedeutung verloren
Bruno Weber hat sich diesen Entwicklungen nicht verschlossen. «Vor zwei Jahren hatte ich eine farbige Phase», sagt er. Vielleicht eine Auswirkung der Pandemie? «Möglich. Vielleicht musste ich damals wirklich mehr Farbe in die Papierschnitte bringen», meint Weber, so wie viele Leute auch wieder mehr Farbe in ihr Leben bringen mussten. Das ist heute nicht mehr so. Der Papierschnittkünstler ist zum Original zurückgekehrt und arbeitet fast ausschliesslich wieder in Schwarz-Weiss.
Zudem haben auch neue Technologien Einzug gehalten. Es ist möglich geworden, Vorlagen über Plotter auf die Rückseite des Papiers aufzubringen, ja sogar Papierschnitte vollständig mit Schneidemaschinen herzustellen. Eine Entwicklung, die Bruno Weber nicht wirklich mit Freude sieht. «Das Künstlerische hat teilweise an Bedeutung verloren», betont er, «wer ein Abbild machen will, kann das heute mit viel Technologie und wenig Kunstfertigkeit tun». Es gelte aber zu bedenken, dass man Emotionen nicht in ein Abbild bringen könne.
Einzigartige Knopfsammlung – wunderbare Knopfbilder
Teil der Ausstellung sind die mit Knöpfen kombinierten Papierschnitte der im Frühling 2024 verstorbenen Theres Affentranger. «Theres war eine äusserst vielseitige Person», sagt Bruno Weber, die sich in Zofingen unter anderem ein eigenes Atelier für Kommunikation durch Bekleidung aufgebaut hatte. Eine weitere ihrer vielen Leidenschaften galt dem Knopf und seiner Geschichte – und später dem Papierschnitt, den sie bei Bruno Weber erlernte. «Ich habe Theres als überzeugende Gestalterin erlebt, die ihren Weg von Anfang an recht eigenständig gegangen ist», betont Bruno Weber. Ihr Wunsch war es, einst ihre Knopfsammlung auf Ausstellungen zeigen zu können – aus diesem Grund fertigte sie unzählige zu den Knöpfen passende Papierschnitte, die die Mode der Zeit illustrieren sollten. «Leider war es Theres nicht mehr vergönnt, diese Vision zu verwirklichen», bedauert Bruno Weber. Er glaube aber, dass es ganz im Sinn von Theres Affentranger sei, diese Ausstellung dennoch durchzuführen.
Bild: Thomas Fürst
So beinhaltet denn diese Ausstellung auch einen Gang durch die wenig bekannte Kulturgeschichte des Knopfes. So unscheinbar sie auch im Alltag sind, sie haben eine mehrere tausend Jahre alte Geschichte. Knochen und Holzstücke, mit Sehnen- oder Faserschlingen als Gegenstück, waren die Vorläufer von Knopf und Knopfloch in prähistorischen Zeiten 5000 Jahre vor Christus. Der Knopf mit Knopfloch kam im 13. Jahrhundert mit den Kreuzrittern aus der Türkei und der Mongolei nach Europa. Das waren kleine, meist kugelförmige Knöpfe aus Kupfer, Bronze oder Bernstein. Später etablierte sich der Knopf in Europa an den Gewändern von Königen und Fürsten. Das Tragen der Knöpfe war lange den Männern vorbehalten. Je reicher ein Mann war, desto wertvoller war das Material, aus dem ein Knopf gefertigt war. Entsprechend wurden Knöpfe auch aus wertvollen Materialien hergestellt: Gold, Diamanten, Saphire, Rubine. Nach der Französischen Revolution veränderte sich die Kleiderkultur. Männer trugen ihren Reichtum nicht mehr so sehr nach aussen. Sie schmückten vielmehr ihre Gemahlinnen, welche ab dann ihre Roben mit unzähligen Knöpfen schmücken durften. Ab dem 18. Jahrhundert wurden Knöpfe auch mit Gemälden versehen, die die Vorlieben ihrer Träger zeigten. Heute haben Knöpfe diese Bedeutung fast vollständig verloren. Sie sind meist zur standardisierten Massenware geworden.
Ausstellung «Lebensbilder & Knopfgeschichten»
9. – 24. November 2024
Atelier Bruno Weber
Zofingerstrasse 10, Vordemwald
www.papierschnitt.ch
Öffnungszeiten:
Mittwoch –Freitag, 14 –18 Uhr
Samstag / Sonntag, 10 –12 und 14 –18 Uhr
Für seine Verwendung des Drachenmotivs – der Drachen gilt in westlichen Schöpfungsmythen als gott- und menschenfeindliches Ungeheuer – wurde der Papierschnittkünstler auch schon kritisiert. – Bild: Thomas Fürst Theres Affentranger unzählige Papierschnitte quer durch alle Stilepochen und illustrierte sie mit Knöpfen aus ihren einzigartigen Knopfsammlung. – Bild: Thomas Fürst Immer wieder faszinierend: Das Zebra als Motiv im Papierschnitt. – Bild: Thomas Fürst
Begegnungen, Einblicke und Rundgänge durch die Werkstätten
Rothrist Authentische Blicke hinter die Kulissen der Borna hinterliessen Eindruck
So individuell die Fähigkeiten der Menschen mit Beeinträchtigung sind, so breit gefächert ist auch das Angebot und die Möglichkeit, einer geregelten Arbeit nachzugehen. Sessel flechten, die traditionelle Bürstenmacherei, oder für grosse Detailhändler Aktionen verpacken – das Spektrum der Handarbeit und Dienstleistungen ist enorm.
Auf dem Rundgang erfuhren die Besucherinnen und Besucher nicht nur viel über die zahlreichen Arbeitsfelder, sondern konnten sich auch über die imposanten Zahlen informieren. So wurden zum Beispiel 3490 Display konfektioniert und direkt von der Borna aus an einen grossen Detailhändler versendet.
Neue Produkte gab es ebenfalls zu entdecken. Kleine Bürsten zum Pilze putzen, Tierbürsten in verschiedenen Varianten oder Taschen wurden präsentiert.
Jetzt, in den Wochen vor Weihnachten, werden fleissig Kerzen gezogen, gegossen und gestaltet. Der Basar beherbergte liebevoll gestaltete Dekorationen, Nützliches und Kuscheliges.
Für den Hunger gab es ein breites kulinarisches Angebot – Spaghetti in der Caféteria, eine Raclette-Stube und Bratwurst vom Grill. Und wer sein Glück herausfordern wollte, konnte bei der Tombola einen der attraktiven Preise ergattern.
Mit dem Tag der offenen Tür möchte die Borna nicht nur aufzeigen, was die Menschen in den geschützten Werkstätten zu leisten vermögen. Es sollen auch Hemmschwellen und Berührungsängste abgebaut werden. Berührend ist es zu erleben, wenn stolz die Ergebnisse präsentiert werden, oder Maschinen erklärt. Das dankbare Lächeln für ein Kompliment und die Freude über ein Gespräch mit den Besuchern hinterliess einen tiefen Eindruck.
Bilder: Patrick Lüthi
Bilder: Patrick Lüthi
Bilder: Patrick Lüthi
Impressionen vom Tag der offenen Tür und dem Basar in der Borna 2024. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen vom Tag der offenen Tür und dem Basar in der Borna 2024. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen vom Tag der offenen Tür und dem Basar in der Borna 2024. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen vom Tag der offenen Tür und dem Basar in der Borna 2024. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen vom Tag der offenen Tür und dem Basar in der Borna 2024. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen vom Tag der offenen Tür und dem Basar in der Borna 2024. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen vom Tag der offenen Tür und dem Basar in der Borna 2024. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen vom Tag der offenen Tür und dem Basar in der Borna 2024. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen vom Tag der offenen Tür und dem Basar in der Borna 2024. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen vom Tag der offenen Tür und dem Basar in der Borna 2024. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen vom Tag der offenen Tür und dem Basar in der Borna 2024. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen vom Tag der offenen Tür und dem Basar in der Borna 2024. – Bild: Patrick Lüthi
Der traditionelle Anlass zog die Gäste magisch an
Rothrist Märit auf dem Dörfliplatz als Treffpunkt für alle Generationen
Am vergangenen Samstag verwandelte sich der Dörfli-Platz zu einem bunten Treffpunkt für alle Generationen. Mit 68 Ausstellern wurde ein neuer Rekord aufgestellt. Angeboten wurde Witziges, Nützliches und Dekoratives – natürlich liebevoll von Hand gefertigt. Schmuck und Accessoires boten einen tollen Kontrast zu gehäkelten und gestrickten Waren. Handgefertigte Karten, Spielsachen, originelle Kerzen und Taschen luden zum Stöbern, Verweilen und Einkaufen ein. Überall herrschte ein reger Austausch mit fröhlichen Gesprächen.
Produkte vom Bauernhof und Bäcker, Honig, Käse, Konfitüren oder Rothrister Bier rundeten das breite Angebot ab. Kulinarisch gab es von Pasta und Fleischsuppe über Pommes und Hot Dogs und griechische Küche alles, was das Herz begehrte. Die grosse Tombola bot attraktive Preise; der Musikverein Rothrist und der Männerchor Rothrist untermalten mit ihren Auftritten den Märit.
Für die Kleinen gab es zahlreiche Attraktionen. Auf dem Flohmarkt wurde eifrig gehandelt, verkauft und getauscht. Für Abwechslung sorgte das Ponyreiten, das Bungee-Trampolin und andere Aktivitäten, die von den verschiedenen Vereinen angeboten wurden.
Bild: Patrick Lüthi
Bild: Patrick Lüthi
Bild: Patrick Lüthi
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Bild: Patrick Lüthi
Bild: Patrick Lüthi
Bild: Patrick Lüthi
Bild: Patrick Lüthi
Ein kleiner Ausritt sorgte für Abwechslung. – Bild: Patrick Lüthi Hoch, höher… und noch höher. – Bild: Patrick Lüthi Spezielle Fondue-Sorten konnten degustiert werden. – Bild: Patrick Lüthi Am Flohmarkt herrschte geschäftiges Treiben. – Bild: Patrick Lüthi Dekorative Schilder mit humorvollen und liebevollen Sprüchen. – Bild: Patrick Lüthi Mittags auf dem Rothrister Märit – die Besucher kamen in Scharen. – Bild: Patrick Lüthi Frisches Brot wurde gerne gekauft. – Bild: Patrick Lüthi Der griechische Verein verwöhnte kulinarisch. – Bild: Patrick Lüthi Der Schmuck funkelte im herbstlichen Licht. – Bild: Patrick Lüthi Wunderschön dekorierte Kerzen. – Bild: Patrick Lüthi Die «Bubble-Waffeln» waren beliebt. – Bild: Patrick Lüthi Bei der 5. Klasse gab es Nüsse, Apfelringe und Dekoratives. – Bild: Patrick Lüthi Fröhlich bunte Kinderesocken. – Bild: Patrick Lüthi Angeregte Gespräche übers Bier. – Bild: Patrick Lüthi Wurstwaren gehören einfach zu einem Markt dazu. – Bild: Patrick Lüthi Bratwürste waren äusserst beliebt und gingen schnell weg. – Bild: Patrick Lüthi En guete – die BesucherInnen liessen sichs schmecken. – Bild: Patrick Lüthi Ein kleines und süsses Einhorn. – Bild: Patrick Lüthi
«Die Freude ist so gross, weil hier ein einzigartiges Projekt gelungen ist»
Oftringen Der Waldkindergarten im ehemaligen Forstwerkhof wurde am Samstag feierlich eingeweiht
Viele, ja ganz viele Leute durfte Katja Fischer, Co-Schulleiterin Kindergarten, am vergangenen Samstag beim umgebauten Forstwerkhof willkommen heissen. Sie waren zur Einweihung der neuen Räumlichkeiten des Waldkindergartens gekommen. Nach einem Eingangslied der Kindergärtler ergriff Gemeinderätin Ruth Stauch das Wort. Sie habe sich ganz besonders gefreut, dass der neue Waldkindergarten zu Beginn des neuen Schuljahrs den Kindergartenkindern und ihren Lehrpersonen übergeben werden konnte. «Die Freude ist so gross, weil uns hier ein einzigartiges Projekt gelungen ist», betonte die Ressortleiterin Schule. «Die Ortsbürger, die Gemeinde und die Schule haben sich zusammengetan und es möglich gemacht, dass dieses Bijou hier, am Rand des Waldes, entstehen konnte». Dieser Waldkindergarten mit seinen wunderbar ausgebauten Spielflächen sei in der Region einzigartig, meinte sie weiter. Er zeige, was möglich sei, wenn die richtigen Leute zusammenspannen und die entsprechenden Räumlichkeiten gegeben seien.
Ein Gewinn für alle Beteilligten
Für die Gemeinde ist der vollwertige Waldkindergarten in jeder Hinsicht ein Gewinn. Zwei Kindergarten-Abteilungen können in Waldnähe unterrichtet werden – zugleich wird das Schulareal Oberfeld von weiteren Neubauten «verschont». «Das so realisierte Projekt löst bei allen Beteilligten Genugtuung und Freude aus», betonte denn auch Gemeindeammann Hanspeter Schläfli. Im umgebauten Forstwerkhof hat es für zwei Abteilungen Platz – und dies zu einem wesentlich günstigeren Preis als bei einem Neubau auf der grünen Wiese. Die Ortsbürgergemeinde konnte ihr Gebäude einer sinnvollen Nutzung zuführen und generiert erst noch einen nachhaltigen Ertrag in Form von Mieteinnahmen. Und nicht zuletzt konnte sich auch Gemeinderätin Ruth Stauch als Energieministerin über die energetische Sanierung des Gebäudes und die Installation einer Photovoltaik-Anlage auf dem Gebäude freuen.
In Rekordzeit umgesetzt
«Wer schon mal selber gebaut hat, weiss, was alles ineinander greifen muss, damit am Schluss etwas da steht», betonte Hansueli Oschwald, Projektleiter Abt. Liegenschaften. Die Herausforderungen – Stichwort Brandschutz, Fluchtwege, Dämmwerte oder Ersatz der Gasheizung, um nur einige zu nennen – seien nicht gerade klein gewesen. Er sei dankbar, dass er als Projektleiter beim Umbau auf Handwerker habe zählen dürfen, die mit grossem Fachwissen und ebensolchem Einsatz zur Realisierung des Projekt beitragen hätten. In Rekordzeit: Denn von der Genehmigung des Umbaukredits durch die Gemeindeversammlung im September 2023 bis zum Bezug der Räumlichkeiten auf den Beginn des Schuljahrs verging nicht einmal ein ganzes Jahr.
Dann kam der grosse Moment. Die neuen Räumlichkeiten konnten – nach der Enthüllung eines wunderbaren Wandbilds im Eingangsbereich – besichtigt werden. Sofort wurden die Kletterwand von den kleinsten Gästen in Beschlag genommen – die Rutschbahn blieb für diesen Tag vorsichtshalber geschlossen. Das tat der Freude am gelungenen Werk aber keinen Abbruch.
Bild: Thomas Fürst
Bild: Thomas Fürst
Bild: Thomas Fürst
Bild: Thomas Fürst
Bild: Thomas Fürst
Farbige Tanzdarbietung mit Chiffontüchern. – Bild: Thomas Fürst Das Interesse der Bevölkerung am neuen Waldkindergarten war gross. – Bild: Thomas Fürst Der Rothrister Metzgermeister Alois Koller grillierte Wurst und Maiskolben. – Bild: Thomas Fürst Den grossen Einsatz von Hansueli Oschwald verdankte Katja Fischer mit einem flüssigen Präsent. – Bild: Thomas Fürst Ein idealer Znüniplatz. – Bild: Thomas Fürst Schulleiter Lukas Leuenberger bedankte sich bei Katja Fischer mit einem Geschenk für ihren Einsatz. – Bild: Thomas Fürst
Es ist ein Geben und Nehmen, von dem alle profitieren
Murgenthal Das Herbstfest lockte Hunderte Besucherinnen und Besucher an
Seit rund 30 Jahren gibt es das Murgenthaler Herbstfest, das der Gemeinnützige Frauenverein zusammen mit den Landfrauen auf die Beine stellt, erinnert sich Maja Gerteiser, die Präsidentin des Frauenvereins und OK-Präsidentin. Schon ein halbes Jahr zuvor wird mit den Vorbereitungen begonnen, das neunköpfige OK ist schon seit letztem Mai an der Arbeit und hat den Anlass auf die Beine gestellt. Und es sind viele, die helfen, wie sie ausführt. «Rund 70 Personen machen mit. Das geht von den Frauen, die Apfelringe und Kürbisschnitze rüsten über die Kinder, die Bastelarbeiten herstellen bis hin zu den Männern, die Bänke und Stände aufstellen», fasst Gerteiser zusammen.
Und am Herbstfest wird der Bevölkerung während fünf Stunden viel geboten: Apfelküchlein und Kürbissuppe gelten als die kulinarischen Spezialitäten, hinzu kommen Steaks, Bratwürste, Cervelats, Hot Dogs – alles mit selbstgemachtem Bauernbrot serviert – und natürlich die Getränke, die als Gesamtes ein gemütliches Beisammensein möglich machen. Hinzu kommen Kuchen und Torten, ebenfalls aus Eigenproduktion. Und beide organisierenden Vereine haben eigene Verkaufsstände: «Währenddem sich die Landfrauen auf das Kulinarische konzentrieren, bieten wir vom Frauenverein in erster Linie Bastelarbeiten an. Dieses Jahr haben wir den Schwerpunkt auf Töpferarbeiten gelegt und Futterstellen für Meisen hergestellt», so Gerteiser.
Und auch die Kinder haben ihren Teil dazu beigetragen: Die Kindergärtler waren für das Basteln der hübschen Tischdekorationen besorgt, währenddem sie von der Kürbissuppe profitieren konnten. «Es ist für beide Seiten ein Geben und Nehmen, also eine Win-Win-Situation», meint die Präsidentin des Frauenvereins. Apropos Kinder: Sie erhielten im Rahmen des Festes Gelegenheit, ihre nicht mehr benötigten Spielsachen zu verkaufen und im Gegenzug neue zu erwerben. «Der Erlös des gesamten Festes bleibt übrigens im Dorf», erklärt Gerteiser. Dieses Jahr profitiert der Verein «Schnäggehüsli», der einen Mittagstisch, eine Indoor-Spielgruppe sowie eine Waldspielgruppe anbietet. «Wir sind unendlich dankbar für die vielen helfenden Hände und die Bevölkerung, die uns tatkräftig unterstützt», fasst Gerteiser einen rundum gelungenen Anlass zusammen, der erst noch vom Wetterglück profitieren konnte.
Bild: Beat Wyttenbach
Bild: Beat Wyttenbach
Lecker: Das Dessertbuffet wartet auf Abnehmerinnen und Abnehmer. – Bild: Beat Wyttenbach Gute Geschäfte: Diese Jungs haben ihre Dekorationen selber gebastelt und bieten sie an. – Bild: Beat Wyttenbach Ein kleiner Schwatz: Mamis und Omas lösen ihre Kinder, respektive Enkel gerne mal ab. – Bild: Beat Wyttenbach
Fast hätte der Biber den «Karpfenjägern» ein Schnippchen geschlagen
Rothrist Abfischen am Gfillmoosweiher
Viele Helferinnen und Helfer, darunter auch eine Gruppe des Jugendnaturschutzes Aare-Wiggertal, warteten am Ufer des Gfillmoosweihers gespannt auf ihren Einsatz. Wieviele junge Karpfen befanden sich wohl im Schleppnetz? Sorgfältig wurden die Jungtiere mit kleinen Keschern zuerst ins Reinigungsbecken und dann in die Becken mit sauberem Wasser gehoben, in dem sie dann später vermessen und nach Grösse sortiert wurden.
Als das Schleppnetz zweimal durch den Karpfenweiher gezogen worden war, machte sich für einen kurzen Moment Ratlosigkeit breit. Nur fünf der acht grossen Zuchtkarpfen waren ins Netz gegangen – wo aber waren die anderen drei? Das Rätsel wurde schliesslich von Manfred Steffen gelöst. Das Vorstandsmitglied des Vereins Karpfen pur Natur entdeckte einen Biberbau und konnte die drei verbliebenen Zuchtkarpfen doch noch in den Kescher locken.
Alle zwei Jahre wird abgefischt
Der Gfillmoosweiher wird alle zwei Jahre fast trockengelegt, damit sich die Teichbodenflora erholen und wieder entwickeln kann. Die Zuchtkarpfen werden in dieser Zeit im Äschweiher in St. Urban eingesetzt und sorgen dort für Karpfennachwuchs. Im Herbst 2025 wird der Gfillmoosweiher wieder mit den Elterntieren besetzt.
Das Projekt «Karpfen pur Natur» des gleichnamigen Vereins knüpft an die alte Teichwirtschafts-Tradition der Zisterzienser-Mönche vom Kloster St. Urban an. Mit dem Projekt «Teichperlenkette» im Hügelgebiet zwischen Langete, Aare, Wigger und Napf konnte der Verein wertvolle neue Lebensräume schaffen, die seltene Tier- und Pflanzenarten beheimaten und gleichzeitig auch attraktive Naherholungsgebiete sind.
Nach dem Einsatz im Schlamm wurden die zahlreichen Helferinnen und Helfer mit einem wohlverdienten Znüni belohnt.
Bild: Beat Rüegger
Bild: Thomas Fürst
Bild: Thomas Fürst
Bild: Thomas Fürst
Bild: Beat Rüegger
Bild: Thomas Fürst
Eine ziemlich schlammige Angelegenheit … – Bild: Beat Rüegger Angelika Albrecht vom Naturschutzverein (hinten Mitte) begrüsste die Gruppe vom Jugendnaturschutz Aare-Wiggertal. – Bild: Thomas Fürst Das Schleppnetz wird an die richtige Stelle gebracht. – Bild: Thomas Fürst Karin Schneider und Manfred Steffen vom Verein Karpfen pur Natur erklärten Ablauf und Karpfenknigge. – Bild: Thomas Fürst Die Teichwirte: Peter Liebi und Barbara Wiget-Liebi. – Bild: Thomas Fürst Die ersten vier Elternkarpfen zappeln im Netz. – Bild: Thomas Fürst Netz und Kleidung mussten nach dem Einsatz sorgfältig gereinigt werden. – Bild: Thomas Fürst
Modern und top ausgerüstet: Feuerwehr stellt neues Tanklöschfahrzeug vor
Murgenthal Das alte Modell wurde gebührend verabschiedet, das neue ausgiebig besichtigt
Sandro Hollenstein, Kommandant der Murgenthaler Feuerwehr, freute sich sichtlich: «Es steckt eine Menge Arbeit und viel Zeit in so einem Fahrzeug. Es ist toll, dass es nun endlich fertig und einsatzbereit ist.» Auch bei Claudia Brändle war die Stimmung dementsprechend: «Ich freue mich sehr und bin mega stolz, dass wir das Tanklöschfahrzeug heute übergeben können», so die Geschäftsleiterin der Tony Brändle AG, die Feuerwehr- Ambulanz- und Polizeifahrzeuge baut.
Das Interesse am neuen Tanklöschfahrzeug war gross. Viele Murgenthalerinnen und Murgenthaler versammelten sich bei Feuerwehrmagazin. Bevor sie das neue Auto zu Gesicht bekamen, wurde das ältere Modell, das nun ausgemustert wird, gebührend verabschiedet. «In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass das Fahrzeug seine Lebensdauer langsam aber sicher erreicht hat», erklärte René Kägi, Vize-Kommandant und Projektleiter der Beschaffungskommission, die sich um die Neubeschaffung des Tanklöschfahrzeugs gekümmert hat. Das alte Tanklöschfahrzeug wird nun nach Holland überstellt, wo es ein zweites Leben als Wohnmobil bekommt.
Einzigartig, besonders und modern
Bevor die Anwesenden das neue Tanklöschfahrzeug zu Gesicht bekamen, hob Kägi noch zwei Besonderheiten hervor. «Es hat keinen Schaumtank und keine Zumischung mehr. Dafür ist ein Wassertank eingebaut, der 5000 Liter Wasser fasst. Das ist einer der grössten im ganzen Kanton und ist aufgrund unserer grossen Gemeindefläche optimal.» Nur die Firma Brändle habe es geschafft, einen so grossen Tank einzubauen. Alle anderen Firmen, die ebenfalls Offerten eingereicht haben, mussten passen.
Das mag auch mit der Leidenschaft für Feuerwehrfahrzeuge zu tun haben, die Claudia Brändle versprüht. «Das alles ist für mich nicht nur ein Business. Feuerwehrfahrzeuge sind mein Leben», so Brändle. Gemeinsam habe man an der Zukunft des neuen Tanklöschfahrzeugs gearbeitet. «Nun freue ich mich darauf, es offiziell an die Gemeinde und die Feuerwehr übergeben zu dürfen.»
Einfahrt des neuen Fahrzeugs begeisterte
Die Einfahrt des neuen Tanklöschfahrzeugs begeisterte die Anwesenden. Während aus den Boxen der Musikanlage «Eye of the Tiger» schmetterte, öffnete sich langsam das Tor. Mit eingeschaltetem Signallicht und begleitet vom Dunst der Nebelmaschine fuhr das neue Tanklöschfahrzeug vor.
Anschliessend folgte die symbolische Schlüsselübergabe an Gemeindeammann Max Schärer und Sandro Hollenstein. Mit dem neuen Tanklöschfahrzeug sei die Gemeinde bestens ausgerüstet, so Schärer. «Natürlich hofft man, dass es nie gebraucht wird, aber wenn der Ernstfall eintritt, können wir froh sein, ein solch modernes Fahrzeug zu haben, das allen Sicherheitsvorschriften entspricht.»
Und natürlich bekam das Fahrzeug – wie es in Murgenthal Tradition ist – auch einen Namen. Um die Arbeit der Beschaffungskommission und des Projektleiters zu würdigen, wurde es auf den Namen «Kägi» getauft.
Im Anschluss an die öffentliche Einweihung tischte die Feuerwehr einen Apero auf. Später genossen die geladenen Gäste noch ein Abendessen. Diverse Mitglieder der Feuerwehr wurden ausserdem befördert und geehrt.
Beförderungen und Ehrungen
Beförderungen
– Anton Käufeler zum Korporal
– Ueli Maurer, Michael Luginbühl, Manuela Kämpf und Patrick Lemp; alle zum Oberleutnant
Jubilare
– Oberleutnant René Kägi – 25 Jahre
– Soldat Mathias Würsten und Soldat Damian Lerch – beide 10 Jahre
Bild: zvg
Bild: Rafael Hüssy
Bild: Rafael Hüssy
Bild: Rafael Hüssy
Präsident der Beschaffungskommission und Vize-Kommandant René Kägi. – Bild: Rafael Hüssy Bevor es losging, traten die Feuerwehrleute zum Appell an. – Bild: Rafael Hüssy Einfahrt des neuen Tanklöschfahrzeugs. – Bild: Rafael Hüssy Das Tanklöschfahrzeug ist auf dem neusten Stand der Technik. – Bild: Rafael Hüssy Das neue Fahrzeug wurde von der Bevölkerung ausgiebig in Augenschein genommen. – Bild: Rafael Hüssy Das neue Fahrzeug wurde auf den Namen «Kägi» getauft. – Bild: Rafael Hüssy Das neue Fahrzeug wurde von der Bevölkerung ausgiebig in Augenschein genommen. – Bild: Rafael Hüssy
Rund 160 Pilzarten gezeigt – Pilzstube lief auf Hochtouren
Brittnau Pilzausstellung des Vereins für Pilzkunde Brittnau war sehr gut besucht
«Es war ein schlechtes, viel zu nasses Pilzjahr», meinte Heinz Waser, Präsident des Vereins für Pilzkunde Brittnau. Pilzsammler konnten sich zwar kurze Zeit über viele Eierschwämme und Steinpilze freuen, aber das wars denn auch schon. «Glücklicherweise ist die Pilz-Vielfalt in den letzten drei Wochen etwas grösser geworden», betonte Waser. So konnten denn an der liebevoll gestalteten und sehr gut besuchten Pilz-Ausstellung in der Brittnauer Mehrzweckhalle rund 160 Pilzarten präsentiert werden. Darunter war mit dem Dunklen Purpurröhrling sogar ein Speisepilz zu finden, den Pilzkenner schon seit Jahren nicht mehr in der Region gesehen hatten.
Bild: Thomas Fürst
Neben den Waldpilzen, die nach dem Ampelsystem (rot = giftig, orange = ungeniessbar, grün = essbar) unterteilt waren, wurden an der Ausstellung auch Zuchtpilze gezeigt: Austern- und Kräuterseitlinge sowie Shiitake.
Färben mit Pilzen
Mit Franziska Küng weiss der Brittnauer Verein seit kurzem eine weitere Pilzkontrolleurin in seinen Reihen. Eine Pilzkontrolleurin, die vor rund zwei Jahren eine uralte Färbetechnik für sich entdeckt hat: Das Färben von Stoffen mit Pilzen. Fein gefärbte Muster zeigte sie an einem Stand in der Ausstellung. Die Stoffe werden von ihrer Partnerin, der Designerin Joe Jornot, zu wunderbaren Textilien und Handarbeiten verarbeitet.
Bild: Thomas Fürst
Herrliche Pilzgerichte genossen
Während beiden Tagen lief die Pilzstube in der Mehrzweckhalle auf Hochtouren. Ununterbrochen wurden hungrigen Gästen die feinen Pilzgerichte – im Angebot waren Pilzpastetli, Pilzportionen und Pilzrisotto – serviert. Am Samstag Abend mussten in aller Eile sogar noch zusätzliche Tische aufgestellt werden, um den grossen Ansturm bewältigen zu können. Mit einer feinen Süssigkeit vom Dessertbuffet liessen die meisten Gäste den genussvollen und gleichzeitig lehrreichen Besuch in der Mehrzweckhalle ausklingen.
Bild: Thomas Fürst
Bild: Thomas Fürst
Eine Delikatesse: Steinpilze. – Bild: Thomas Fürst Aus der Giftküche des Waldes (v.l.): Panther- und Fliegenpilz. – Bild: Thomas Fürst Der Bovist gehört zu den Stäublingen. – Bild: Thomas Fürst Auch Zuchtpilze waren ausgestellt (v.l.): Austernseitling, Kräuterseitling und Shiitake. – Bild: Thomas Fürst Eine gut gelaunte Küchenmannschaft stellte sich vor dem grossen Ansturm vor die Fotografen-Linse. – Bild: Thomas Fürst