Neuer Rekord: 65 Aussteller bieten ihre Waren an
Rothrist 28. Oktober, 9 – 17 Uhr: Rothrister Märit beim Schulhaus Dörfli
«Wir wurden richtiggehend überrannt», sagt Karin Lienhard. Und zwar von Anmeldungen. Fünfzig Stände kann die OK-Präsidentin des Rothrister Märits jeweils beim Marktverein Safenwil ausmieten – Mitte August waren bereits fünfzig Anmeldungen eingegangen. «Full House», sozusagen. Und das mehr als zwei Monate vor dem Märittermin. «Dabei hatten sich zahlreiche bisherige, zum Teil langjährige Aussteller, gar noch nicht angemeldet», führt Lienhard weiter aus. Eine unsägliche Situation, aus der es für die langjährige OK-Präsidentin nur einen Ausweg gab. Telefonisch nachfragen – und weitere Ausstellungsstände zumieten. Das Resultat: Der 32. Rothrister Märit vom kommenden Samstag, 28. Oktober auf dem Platz beim Schulhaus Dörfli wird mit einer neuen Rekordbeteiligung von 65 Ausstellern über die Bühne gehen.
Die FC-Altherren sind zum 25. Mal dabei
Nicht zu den Nachzüglern gehörte Henry Gerber. Wenig überraschend. Denn der 68-jährige Gerber stand dem Organisationskomitee des Rothrister Märits schon früh unterstützend zur Seite. «Meine Frau Annemarie war ab 1993 OK-Mitglied und hat mir damals die Aufgabe übertragen, die Stände in Safenwil abzuholen», sagt er lachend. Eine Aufgabe, die das Urgestein des FC Rothrist rund zehn Jahre ausgeführt hat. In dieser Zeit hat Gerber auch die Senioren des FC Rothrist davon überzeugt, am Rothrister Märit teilzunehmen. «Die Idee dahinter war, die Mannschaftskasse zu alimentieren», sagt er. Eine Idee, die sich offenbar bewährt hat. Denn die Altherren, oder die Senioren 50+ des FC Rothrist, wie sie offiziell heissen, können am 32. Rothrister Märit ein Jubiläum feiern. Sie nehmen zum 25. Mal am Märit teil.
Das Angebot ist in all den Jahren das gleiche geblieben. Die Rothrister Altherren bieten an ihrem Stand die beliebten Raclette-Brote an. «Und dazu natürlich auch das eine oder andere Gläschen Weisswein», wie Henry Gerber schmunzelnd anfügt. Ein Schelm, wer denken würde, das eine oder andere Gläschen könnte auch die Kehlen der Altherren runterfliessen … Doch zurück an den Märitstand. Die Raclette-Brote bieten die Altherren zu einem familienverträglichen Preis an, der über all die Jahre nur einmal leicht angehoben wurde. «Zu Beginn haben wir das Brot für einen Fünfliber verkauft, heute kostet es sechs Franken», sagt Gerber. Zwölf Kilogramm Raclette-Käse wird Gerber auch dieses Jahr wieder bestellen, dazu vierzehn Kilogramm Brot. «Speziell schlanke zwei Kilo-Brote, damit möglichst lange gleichmässige Scheiben abgeschnitten werden können und nur wenig Anschnitte übrigbleiben».
Engagement fürs Dorf ist eine Herzensangelegenheit
Probleme, genügend Altherren zum Mitmachen am Märit zu motivieren, hat Gerber nie. «Für den harten Kern ist es Ehrensache, am Märit dabeizusein», betont er. Der eine oder andere wäre sogar beleidigt, wenn er nicht angefragt würde, führt er weiter aus – und den Neuen müsse man das einfach erklären. Die gesamte Mannschaft sei jeweils im Einsatz – in diesem Sinn sei der Märit auch ein toller Teambildungsanlass. Für ihn sei auch klar, dass er weiterhin dabei sein werde, wenn er einst mit dem Fussballspielen kürzer treten werde. «Denn der Märit gehört zum Dorf und ich mache das fürs Dorf – das ist eine Herzensangelegenheit», stellt Gerber klar.
Das ist auch bei Karin Lienhard nicht anders. «Ein zeitaufwendiges Engagement fürs Dorf, das von Herzen kommt», sagt sie. Eines, das ihr dank viel Unterstützung überhaupt möglich sei. «Ich habe ein ganz tolles, sehr engagiertes Organisationskomitee um mich herum», betont sie, und auch für die grosszügige Unterstützung von Gemeinde, EW Rothrist und den vielen gewerblichen und privaten Sponsoren ist sie sehr dankbar. «Ohne sie könnten wir den Märit nicht durchführen».
Ein vielfältiges Angebot lockt
Ein Märit, an dem die Vielfalt der Angebote wiederum riesig ist. Mit Produkten vom Bauernhof, Lebensmitteln der heimischen Bäcker und Metzger, Honig, Konfitüren, Dörrfrüchten und ganz vielen Backwaren sowie Marroni und Magenbrot lässt sich der Magen nach Lust und Laune verwöhnen. Ganz speziell: In Rothrist gibt es zwei Mikrobrauereien und beide – Brauhofer und Munk – sind mit einem Stand am Märit vertreten. An weiteren Ständen gibt es ein buntes Angebot an kunsthandwerklichen Produkten – Drechslerarbeiten, Töpferwaren, Upcycling-Produkte, Strickwaren, Deko-Artikel – bis hin zu Gestecken und Sirupen, selbstgemachten Seifen und Kerzen oder Spielwaren und Drittwelt-Produkten. Kurz und gut: An den 65 Märitständen findet jede Besucherin, jeder Besucher etwas, das ihn/sie «gluschtet».
Zehn Vereine sind an Bord
Besonders toll: Die Rothrister Vereine sind auch dieses Jahr in respektabler Zahl am Märit vertreten. Zehn Vereine machen mit! Wie üblich wird die Festwirtschaft in der alten Turnhalle vom Inline Hockey Club Rothrist (IHCR) geführt. Weitere acht Vereine sind mit einem Stand vertreten. Von den FC-Altherren war bereits die Rede, der Samariterverein bietet Kaffee, Tee, Punch und Glühwein an, der Turnverein Bubble Waffeln, der Skiclub Pommes Frites und Hot Dog, der VorOrt Crêpes und Kaffee, die Trachtengruppe Zöpfe, Brot und Flammenkuchen, der griechische Verein Makedonie Gyros und der Männerchor führt wie üblich die Kaffeebar. Am Rothrister Märit wird damit ganz sicher niemand Hunger oder Durst leiden müssen. Als zehnter Verein engagiert sich der Verein Begegnungszentrum beim Kinderprogramm.
«Es Stützli fürs Velo»
Unterwegs werden auch wieder die Lösliverkäufer sein. Bei der Tombola gibt es nämlich viele schöne Preise zu gewinnen, darunter viele Naturalpreise und Gutscheine der Aussteller. Den Hauptpreis hat verdankenswerterweise wiederum OK-Mitglied Daniel Hofer von Höfi´s Velo Shop gesponsert. Ein nigelnagelneues Velo, das ein Glückspilz mit nach Hause nehmen darf. Vielleicht mit dem Einsatz eines einzigen «Fränklis»?
Flohmarkt von Kindern für Kinder
Zu den traditionellen Marktständen gesellen sich hinter dem Schulhaus am Kinder-Flohmarkt wieder viele Kids, die an improvisierten Ständen, auf Stühlen oder ganz nach orientalischer Manier auf Tüchern ihre nicht mehr benötigten Schätze aus der Spielsachentruhe für wenig Geld anbieten werden. Und sind die Spielsachen erst einmal verkauft, so lohnt sich auch für die jüngsten Marktteilnehmer ein Verbleiben auf dem Schulhaus-Areal. Ein Bungee-Trampolin ist auf Platz, das Ponyreiten wird auch dieses Jahr wieder durchgeführt und der Verein Begegnungszentrum bringt verschiedene Spielsachen wie Bauklotzturm, Vier gewinnt oder Fahrzeuge für Kleinkinder mit.
Es ist also alles angerichtet für einen tollen Rothrister Märit. Die Vorfreude darauf ist bei OK-Präsidentin Karin Lienhard jedenfalls gross. «Ich hoffe nun, dass auch noch das Wetter mitspielt», sagt sie. Was nicht bei jeder Austragung des Rothrister Märits so war, wie sich Henry Gerber erinnert. «Einmal ging in der Nacht von Freitag auf Samstag ein Eisregen über Rothrist nieder – am Morgen musste ich mit einem Hammer eine etwa einen Zentimeter dicke Eisschicht von allen Tischen klopfen», erzählt er. Das wird dieses Jahr bestimmt nicht der Fall sein. Wetten?