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Reformierte Kirchgemeinde reduziert Pfarramtsstelle auf 50 Prozent

Die Finanzen der reformierten Kirchgemeinde Murgenthal sind in Schieflage geraten – nun verlässt die Pfarrerin die Gemeinde und die Kirchenpflege ergreift Massnahmen.

Murgenthal Kirchenpflege ergreift Sparmassnahmen

Die reformierte Kirchgemeinde Murgenthal muss sparen. Der drastische Mitgliederschwund und die damit stark zurückgehenden Steuereinnahmen belasten die Kasse. Darum hat sich Karin Voss in Absprache mit der Kirchenpflege auf geeignete Stellen beworben und wurde an der ausserordentlichen Kirchgemeindeversammlung der reformierten Kirche Mellingen Rohrdorf Fislisbach gewählt. «Die Kirchenpflege Murgenthal ist ihrer Pfarrerin dankbar, dass sie diesen mutigen Schritt gemacht hat», sagt Kirchenpflegepräsident Andreas Egger. Ihre neue Stelle tritt Karin Voss bereits am 1. Mai an. Künftig soll in Murgenthal eine stellvertretende Pfarrperson zu 50 Prozent engagiert werden – so die Idee der Kirchenpflege. Voss ist in Murgenthal in einem 100-Prozent-Pensum angestellt.

An der Sitzung vom Mittwochabend hat die Kirchenpflege ein Stellenprofil für die stellvertretende Pfarrperson ausgearbeitet. In Kürze wird sie sich auf einem spezifischen Portal auf die Suche nach einer geeigneten Person machen. «Es wäre natürlich wünschenswert, wenn wir die Person für längere Zeit beschäftigen könnten, damit es nicht zu ständigen Wechseln kommt», sagt Egger.

Reduktion hat Auswirkungen auf Angebot

Die Reduktion der Pfarramtsstelle bedeutet, dass es weniger Gottesdienste in Murgenthal geben wird und die Pfarrperson weniger im Dorf präsent sein wird. «Beibehalten werden aber die Andachten im Alterszentrum Moosmatt und die Seniorennachmittage», sagt Egger. Die Reduktion der Pfarramtsstelle sei ein grosser Schritt in die richtige Richtung, hält Egger fest. «So schreiben wir kein grosses Minus mehr.» Die Massnahme trifft aber natürlich auch den Kirchensigristen und die Organisten, die dadurch ebenfalls weniger Arbeit haben.

Auf dem Tisch der Kirchenpflege liegt zudem das Thema Fusion. Einen entsprechenden Antrag will das Gremium an der nächsten Kirchgemeindeversammlung stellen. Bei einem Ja will die Kirchenpflege dann prüfen, mit wem fusioniert werden könnte. In der Zwischenzeit kann sich Egger vorstellen, dass mit anderen Kirchgemeinden ein sogenannter Zusammenarbeitsvertrag vereinbart wird. Eine solche Zusammenarbeit gibt es beispielsweise schon mit der Kirchgemeinde Rothrist bezüglich Konfirmandenunterricht. Bis zu einer möglichen Fusion will die Kirchenpflege ein noch offenes Darlehen zurückzahlen. «Damit wir überhaupt vermittelbar sind», sagt der Kirchenpflegepräsident.

Kirchenpflege plant Immobilienstrategie

Weiter plant die Kirchenpflege eine Immobilienstrategie. Was soll mit dem Pfarrhaus passieren, das nun frei wird? Und was soll mit den Gebäuden und Flächen, die im Besitz der reformierten Kirchgemeinde sind, gemacht werden? Diese Fragen sollen geklärt werden.

Die Pläne der Kirchenpflege seien nicht bei allen Mitgliedern gut angekommen, sagt Andreas Egger. «Einige waren sich der schwierigen finanziellen Lage aber auch nicht wirklich bewusst oder wollen sie nicht wahrhaben.»

Der Wunsch der Kirchenpflege ist, dass sie per Ende 2026 einen konkreten Weg, eine Lösung, aufzeigen kann. Ob dann schon fusioniert werden kann, ist noch völlig offen.