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Schlussakkord in Dur für Mr. Music Ralph Bürge

Oftringen Letzter Arbeitstag als Geschäftsführer

Es war sein letzter Arbeitstag als Geschäftsführer: Mit dem musikalisch-kulinarischen Event «Poppin’Jazz» vom 28. März im Lindenhof Oftringen, endete für Ralph Bürge eine Zeit, die geprägt war von hochklassigen Veranstaltungen und glücklichen Menschen.

Ralph Bürge, an ihrem letzten Arbeitstag als Geschäftsführer des Lindenhofs zündete die Party-Band «Pocket Jukebox» ein musikalisches Feuerwerk, das alle, die diesem Abend beiwohnten, mitriss – auch Sie?

Definitiv! Livemusik, kombiniert mit Kulinarik, beides auf hohem Niveau ist eine Rezeptur, die ankommt und auch mich begeistert. Was die Sängerin Jenny Durrer und ihre Musikerkollegen heute abgeliefert haben, kann niemanden kalt lassen – das war doch ganz grosses Kino!

Unter Ihrer Leitung hat sich der Lindenhof Oftringen zu einem Kultureventveranstalter mit hoher Anziehungskraft entwickelt. Wie sind Sie als Leiter eines Kompetenzzentrums für «Leben in jedem Alter», wie es im Leitbild des Lindenhofs heisst, auf die Idee gekommen, Musikevents zu veranstalten?

Ich bin ein Fan von Musik, ich mag alten Jazz und ich bin auch in Bezug auf Kulinarik ein Hedonist. Vor allem aber wollte ich ursprünglich im Lindenhof den Menschen mit einem Neujahrskonzert eine Freude machen. So hat vor 14 Jahren alles begonnen.

Es erstaunt, welche musikalische Qualität Sie auf die Bühne dieses Hauses bringen, der Lindenhof dürfte ja von seiner Bestimmung hergesehen keine gesuchte Adresse für Bands sein, die für Partystimmung stehen.

Glauben Sie mir, die Bands kommen gerne zu uns. Mit der Zeit konnte ich ein wertvolles Netzwerk in die Musikszene aufbauen, davon profitiert der Lindenhof in Bezug auf die Verpflichtungen von Bands, aber auch von Solokünstlerinnen- und Künstlern, selbst aus dem klassischen Bereich. Mit der Dutch Swing Collage Band, die im Dezember hier spielte, hatten wir sogar einen internationalen Act bei uns zu Gast, eine Supersache.

Dann sind Sie eigentlich auch ein Musikpromotor…

(lacht)… ich habe gerne schöne Anlässe, ich mag gutes Essen und ich weiss, dass ich entsprechende Veranstaltungen mit der Lindenhof-Crew auf hohem Niveau durchführen kann.

Wie war das in den Anfängen, sind Sie mit Ihrer Idee und Ihren Plänen auf Akzeptanz gestossen, oder gab es Widerstände?

Klar hat es kritische Stimmen gegeben und Skepsis mir gegenüber, ich muss aber betonen, dass ich intern auf keine Widerstände gestossen bin. Ablehnende Haltungen habe ich nur von ausserhalb wahrgenommen, auch politische.

Das Konzept, Musik und Kulinarik auf hohem Niveau anzubieten, dürfte aufgegangen sein, jedenfalls erlebt man stets volles Haus, obwohl diese Abende ihren Preis haben.

Ich sehe die Events nicht als eine Kombination von Musik- und Essveranstaltung, sondern als Kultur. Kultur hat ein Eigenleben und ist, sofern sie den Geschmack des Publikums trifft, ihren Preis wert. Geniessen bedeutet ausserdem leben und der Lindenhof ist ein Ort des guten Lebens, nicht des Sterbens.

Die Gagen für die hochklassigen Künstlerinnen und Künstler dürften nicht ohne sein, allein mit den Geldern aus den Tickets werden sich diese kaum finanzieren lassen. Wie stemmen Sie die Events monetär?

Mit Musik und Kulinarik machen wir beste Werbung für den Lindenhof. Die Events haben eine positive Ausstrahlung weit über die Region hinaus und erst noch eine starke soziale Komponente. Unser Ziel ist es, Menschen dazu zu motivieren, etwas zu unternehmen, sie zusammenzubringen. Das gelingt uns mit Musik und Kulinarik sehr gut. Und wir können unsere Kompetenzen, zum Beispiel im Cateringbereich, im praktischen Sinn unter die Leute bringen. Diese Plattform muss es geben und sie kann auf ideale Weise von einer Institution wie den Lindenhof wahrgenommen werden.

Könnte man auch sagen, Sie akquirieren bei diesen Events, die ja hauptsächlich von Menschen besucht werden, die nicht hier im Lindenhof wohnen, die Kundschaft von morgen?

Nein, das ist kein Hintergrund. Unsere Philosophie lautet: So lange wie möglich zuhause leben. Wir treffen uns hier für einen gemeinsamen fantastischen Abend und trennen uns dann gutgelaunt wieder.

Für Sie ist das mit dem Schlussakkord dieses Konzertes im operativen Sinn Geschichte, welche Pläne haben Sie als Pensionär?

Ganz von der Bühne abtreten werde ich vorläufig noch nicht, erstens bin ich noch in ein Lindenhof-Projekt involviert und zweitens biete ich mein Knowhow im unterstützenden Sinn Unternehmen und Organisationen im öffentlichen Gesundheitswesen an. Darüber hinaus werde ich Freundschaften pflegen, die ich im Laufe der Jahre mit Menschen aus der Musikszene und aus dem Publikum knüpfen konnte.