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Seit 30 Jahren beim FC Traktor azb

Natürlich verfolgt er die EM. Rolf Christen muss nicht lange überlegen, wenn er gefragt wird – er ist fussballbegeistert und schaut darum jeden Match. «Ich bin grosser Fan», hält er fest. Christen ist Stürmer beim FC Traktor azb.

Strengelbach Rolf Christen freut sich gleich über zwei Jubiläen

Heuer darf er dort sogar ein Jubiläum feiern: Als Spieler der ersten Stunde ist er seit 30 Jahren dabei. Sein zweites Jubiläum – seit 50 Jahren arbeitet er im azb in Strengel¬bach – steht für ihn deshalb fast ein bisschen im Hintergrund.

Er erlebte 50 Jahre azb-Geschichte

Die Liebe zum Fussball hat Rolf Christen in seiner Jugend entdeckt. Er ist in Oftringen, in der Langern, mit vier Geschwistern aufgewachsen. Nach den ersten Schuljahren wechselte er in die Schürmatt in Zetzwil und schloss dort seine Schulausbildung ab. In den Pausen hätten sie «getschuttet», erzählt er. 1974 kam er mit 19 Jahren zum Arbeiten ins azb. Seit einigen Jahren wohnt er auch dort.

Er habe sich damals schnell eingelebt, sagt Rolf Christen heute. Und bald hat er sich auch verliebt. Gisela, seine Kollegin, lernte er bei einem Freizeitanlass kennen. Die beiden waren seit Mitte der 70er-Jahre ein Paar, er begleitete sie jeden Abend nach Hause und besuchte sie, als sie später im azb wohnte; leider verstarb Gisela vor einigen Jahren.

Erlebt hat Rolf Christen in den letzten 50 Jahren auch die Geschichte des azb, etwa den Bau der neuen Werkstätten. Während der Bauzeit habe er halt einen etwas längeren Arbeitsweg gehabt, meint er, weil die Arbeitsplätze auf das Nyffeler & Jordi-Areal ausgelagert waren.

Obwohl er längst seine Pension geniessen dürfte, steht er auch heute noch jeden Tag in der Werkstatt. «Ich bin ja noch fit und Arbeit zu haben, ist etwas Gutes», meint er dazu. Aktuell arbeitet er in einer Montageabteilung für Haushaltsgeräte. Grosse Firmen, für die er schon im Einsatz stand, waren etwa die KWC, die Rotel AG, Sprecher & Schuh oder Franke. Für sie fertigte er unter anderem Brausen oder Dübel, am meisten Spass haben ihm aber Zahnbürsten gemacht.

Wenn er nicht bei der Arbeit ist, ist Rolf Christen unter Menschen zu finden. Er ist gerne mit seinem E-Bike unterwegs und radelt etwa ins Perry-Center. Dort trifft er sich mit Kollegen, besucht Bekannte und geniesst ab und zu einen spendierten Kaffee. In den letzten Wochen verfolgte er in Oftringen die EM – auf Grossleinwand im Public Viewing.

Mitfiebern im Public Viewing

An den Dienstagabenden steht er jeweils selbst auf dem Feld, dann ist FC-Traktor-Training. Die Mannschaft spielt pro Saison jeweils sieben bis acht Turniere. Als letztes trat sie etwa zum 125-Jahr-Jubiläum des SC Zofingen gegen den SCZ-Staff an und gewann 14 zu 9. Ein anderer grosser Moment der Vereinsgeschichte war die Reise nach Holland an die Special-Olympics-Meisterschaft im Jahr 2000; der FC Traktor vertrat dort die Schweiz und holte den 4. Platz. Trotz dieser Triumphe gefällt Rolf Christen am Fussball nicht das Gewinnen am besten, sondern die Gesellschaft und die Leute, wie er sagt.

In den nächsten Tagen dürfte auf jeden Fall klar sein, was ihn beschäftigt. Und solange die Schweiz im Rennen ist, fiebert der Fussballspieler Christen besonders intensiv mit. Nach der EM stehe für ihn das Volksschlager Open Air auf dem Heitern an, sagt Rolf Christen – und bestimmt auch der eine oder ¬andere eigene Match.