Spezieller Waldgang wurde mit Wildspezialität belohnt
Rothrist Waldgang zum Thema «Wald und Wild»
Am Startpunkt oberhalb des Rotkanals am Buchrainweg fanden sich rund 60 Waldgängerinnen und Waldgänger ein, Hunde begleiteten Jäger und Jagdaufseher. Forst und Jagd sind eng miteinander verbunden, doch wo verschiedene Interessen aufeinandertreffen, gibt es auch Konflikte. Wildbestand zu regeln, ist im Sinn eines wirtschaftlich orientierten Forstbetriebs. «Wir befinden uns im Revier 181 mit einer Fläche von 1190 Hektaren, davon sind 50 Prozent jagdbar, 15 Prozent bewaldet», klärte Vizepräsident der Jagdgesellschaft Roger Müller die Umstehenden auf.
Revierförster Peter Gruber jagte nach die angetretene «Gesellschaft» einen schmalen Pfad den Hügel hinauf, über Farnkraut und Brombeerzweige, teilweise durchs Unterholz. Was wird uns alles noch erwarten, mochte so mancher Waldgänger sich fragen. Über das Projekt zur Förderung der Weisstanne informierte der Förster vorrangig. An speziellen Orten wurde Samen gesammelt und Setzlinge gepflanzt. Die Problematik bei Weisstannen sei, dass sie von Buchen und Fichten überwuchert werden können und verkümmern.
Die Jagd kam nach kurzer Pirsch durch ein Waldstück am Wegesrand zu Wort. Es ging nicht nur über die vorgeschriebene Abschusszahl von Rehen, sondern mehr über Jagdbarkeit und Wandereigenschaften des Rotwildes. Martin Flückiger und Peter Baumgartner nahmen sich dieses Thema vor und legten gleich einige Geweihe auf den Tisch, die Hirsche im Herbst im heimatlichen Revier ablegten. Einen mobilen Hochsitz, respektive Kanzel, hatte Jagdaufseher Hansueli Weber im Reisegepäck. Wie Schwarzwild, Rehe und Rotwild bejagt werden, orientierte er ausführlich. Bei der Hirschjagd fiel der Begriff «Pirelli-Pirsch». Wie diese vorschriftsmässig abläuft, fragt man ihn am besten persönlich. Über Methoden zum Schutz von Setzlingen gegen Wildverbisse informierte Tobias Rüegg, Lernender im dritten Lehrjahr. Der Waldgang endete mit einer Rehbratwurst aus eigener Jagd zur Stärkung aller am Forstwerkhof.