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Trinkwasser fliesst von Alberswil bis Wikon

Die Wasserversorgungen von Dagmersellen, Reiden und Langnau-Richenthal sind nun untereinander verbunden – das bringt gegenseitige Unterstützungsmöglichkeiten im Fall von Wasserknappheit, Wasserverschmutzung und Grossbränden.

Reiden Die Wasserversorgungen wurden verbunden

«Leuchtturm» oder «Meilenstein» wird ein wichtiges Projekt gerne genannt. Ein solches wurde nun auch zwischen Dagmersellen, Langnau und Reiden realisiert. Nur handelt es sich hier um nichts hoch Aufragendes, sondern um einen Wasserschacht. Am Freitag wurde er eingeweiht.

Nach einem kurzen Ortstermin im Regen feierten rund 30 Personen den Zusammenschluss der drei Wasserversorgungen bei der Ingenieurunternehmung Tagmar in Dagmersellen. «Nun kann das Trinkwasser von Alberswil bis Wikon ungehindert fliessen», sagte Daniel Wälchli, Präsident der Brunnengenossenschaft Reiden (BGR), welche zusammen mit der Dorfbrunnengenossenschaft Dagmersellen (DBG) und der Wasserversorgung Langnau-Richenthal am Projekt beteiligt ist. Daneben nutzten auch die Centralschweizerischen Kraftwerke (CKW) die Gelegenheit, um neben den 1270 Metern neuen und erneuerten Wasserleitungen Rohre für ihren Bedarf einzuziehen. «So konnten die Baukosten aufgeteilt werden», sagt Wälchli. Sie betrugen für die Wasserversorger 550 000 Franken. Die Arbeiten dauerten vier Monate und mussten von der Baufirma Arnet wegen der schlechten Witterung mehrfach unterbrochen werden, wie Wälchli erzählte.

Superquelle in Richenthal besser nutzen

Das neue Verbundbauwerk ermöglicht es den vernetzten Wasserversorgungen, sich im Notfall auszuhelfen. Konkret wäre dies bei Verschmutzungen des Trinkwassers oder bei Wassermangel infolge längerer Trockenheit denkbar. Zudem könnte es bei ausserordentlich grossen Bränden hilfreich sein – jede Wasserversorgung hortet aber an sich schon eine Löschwasserreserve für die Feuerwehren.

«Die Versorgungssicherheit durch Wasser wird immer mehr zum Thema», sagte der Co-Projektleiter Michael Kurmann. Das Verbundbauwerk möge von aussen unscheinbar wirken, «aber für alle Leute in der Umgebung, die jeden Tag den Wasserhahn aufdrehen, ist es ein wichtiger Bau».

«Durch den neuen Wasserverbund können wir nun das Wasser der Sagiquelle in Richenthal besser nutzen und nach Dagmersellen weiterleiten», so Wälchli. Die Quelle, aus der 600 Liter Wasser pro Minute sprudeln, sei nicht nur sehr ergiebig, sondern von der Wasserqualität her auch ausserordentlich gut. Sie deckt den Wasserbedarf von Richenthal und Langnau, der ungenutzte Rest wird bisher in den Huebbach abgeleitet.

Der neue Zusammenschluss schliesst eine Lücke im Wiggertal. Im Norden und Süden sind die kommunalen Wasserversorgungen bereits jetzt verbunden. Die Vernetzung reicht nun im Norden zwar nur bis Wikon, aber über die Gemeinde Brittnau bestehen schon Leitungen, die Wasser im Bedarfsfall bis nach Pfaffnau leiten können.

Das Bestreben, die Wasserversorgungen zu verbinden, ist eine raumplanerische Massnahme, die in einem entsprechenden Teilrichtplan Wasserversorgung vorgegeben ist, der vom Luzerner Regierungsrat noch in diesem Sommer genehmigt werden soll.

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