Vom lange verschmähten Fleisch- zum «Lifestyle»-Gericht
Aarburg 24. Kutteln-Bankett im Clubhaus des Nautischen Clubs
In alten Zeiten wurde beispielsweise eine Sau von Kopf bis Fuss gegessen. Die Zunge, die Lebern, die Kutteln. Und das Blut wurde zu Blutwurst verarbeitet. Übrig blieb wenig, was noch essbar gewesen wäre. Kutteln – auch Kaldaunen, Fleck, Pansen oder Tripes genannt – ist ein allgemeiner Begriff für meist in schmale Streifen geschnittene Teile des Magens von Wiederkäuern. In seiner pointierten Antrittsrede erzählt ex-Bänker Heinz Krähenbühl, wie wichtig der Erhalt von Traditionen und die Pflege des Zusammengehörigkeitsgefühls sind. «Und so wollen wir unser traditionelles Kutteln-Bankett einmal mehr auskosten und einen schönen Abend zusammen verbringen.» Heinz Krähenbühl informierte zudem, dass eine Einladung zum «Bankett» grundsätzlich für jedermann möglich ist.
Mehrere Stunden dauerte die Zubereitung in den Eisenpfannen auf Gasbrennern von Chefkoch «Röifu» Wullschleger und seines «Gesellen» Bruno Muntwyler. 61 kg fein geschnittene Kuhmagenstreifen, dazu 10 kg gebleichter Lauch, 10 kg Tomatenpurée, Zwiebeln, Gewürze, nicht zu wenig Kümmel und zehn Liter Weisswein ergaben die Leibspeise.
Um die Kosten zu decken wurde ein Obolus von 20 Franken verlangt. Grosszügig zeigten sich einige Sponsoren, die dem 100er-Club angehören und einen «Blauen» investierten. Als «Dividende» gabs Salat, Kutteln à discrétion, Buurebrot von Evi Graber aus Vordemwald und eine Crèmeschnitte, offeriert vom Rothrister Hanspeter Sommer. Das 25. Kutteln-Bankett findet am 6. Juni 2025 statt.