Warum das Forellensterben im Riedtal besonders schmerzt
Zofingen Böse Überraschung für Fischzüchter Hans Aeschlimann
Eine böse Überraschung musste der Fischzüchter Hans Aeschlimann letzte Woche erleben. Der Aarburger betreibt im Zofinger Riedtal eine private Forellenzucht. Am Donnerstag gegen 6.30 Uhr kontrollierte er per Videoüberwachung, ob mit den Teichen alles in Ordnung war. «Ich habe eine Kamera installiert, um den Zulauf zu überwachen; manchmal sammelt sich nach einem Gewitter dort Laub an», erzählt Aeschlimann dem ZT. «Um diese Zeit war noch alles in Ordnung; wenn Fische an der Oberfläche getrieben hätten, wäre mir das aufgefallen.»
Gegen 10 Uhr fuhr Aeschlimann zu seinen Fischen, um einige davon auszuliefern. «Ich hatte eine Bestellung eines Restaurants für drei Kilogramm Forellenfilets», sagt er. Schon von weitem bemerkte er, dass etwas nicht stimmen konnte. Um den Teich herum lagen bereits Pfützen, weil – wie sich später herausstellen sollte – tote Fische den Ablauf verstopft hatten. «Als ich bei meinen Teichen angekommen war, sah ich, dass praktisch alle Tiere bereits tot waren.» Aeschlimann erkundete die Umgebung und stellte fest, dass auch tote Bachforellen im Riedtalbach trieben – jener Bach, der Aeschlimanns Fischzucht mit Frischwasser versorgt. «Deshalb war schnell klar, dass nicht nur meine Teiche betroffen waren. Ich züchte nur Regenbogenforellen und Saiblinge.»
Er alarmierte die Polizei, die kurze Zeit später mit drei Beamten vor Ort war. Sie stiessen im Oberlauf des Baches promt auf weitere tote Fische. Später war auch ein Fachmann der Abteilung Landschaft und Gewässerschutz des kantonalen Baudepartements vor Ort, um Wasserproben zu entnehmen. Was die Ursache des Fischsterbens war, konnte nicht auf Anhieb geklärt werden. Im Laufe des Freitags machte die Kantonspolizei den Vorfall publik und rief Augenzeugen auf, sich zu melden (siehe Zeugenaufruf).
150 Kilogramm tote Fische holte Hans Aeschlimann im Laufe des Donnerstags aus seinen Teichen. Er hat die Zucht in den letzten Jahren stetig auf- und ausgebaut; jetzt waren besonders viele Tiere schlachtreif, wie er dem ZT erzählt. «Das schmerzt mich natürlich ganz besonders.» Der Schaden belaufe sich auf rund 2500 Franken; überlebt haben gerade mal sechs Regenbogenforellen.
Was die Ursache des Fischsterbens ist, war am Sonntag noch unklar. Aeschlimann hofft, dass die Untersuchungen der Wasserproben Aufschluss darüber geben können, was genau passiert ist.