Zu wenig Totholz im Fluss – Fischer versenkten «Wiehnachtsböimli»
Aarburg Wer glaubt, Weihnachtsbäume seien nach dem Erlöschen der letzten Kerze zu nichts mehr nütze, der irrt sich
Bereits zum fünften Mal engagierte sich der Fischerverein Aarburg für die Idee, Weihnachtsbäumen eine zweite Nutzung als Laich- und Schutzbaum zu schenken. Insgesamt 25 von der Landi Zofingen gesponserte Weihnachtsbäume erhielten als Anker einen Jutesack mit 25 bis 30 Kilo Bollensteinen. Es war ein spezieller Tag für die Mitglieder. Erstmals ging ein Trio der Tauchschule Aquarius mit dem Boninger Fredi Plüss, Mark Bader und Kamerafrau Fabienne Stalder auf Spurensuche. Die so noch nie gesehenen Unterwasseraufnahmen bestärkten die Arbeit der Petrijünger.
Mit drei, vier «Böimli» im Boot fuhr Hans Plüss mit den sich abwechselnden Baum-über-Bord-Werfern Roland Sommer und Simon Klöti auf die Aargauer Seite zwischen die Inseln, um diese dem an dieser Stelle ruhigen Fluss zu übergeben.
Wo Totholz ist, ist auch Fisch
Bei ihren Tauchgängen konnten Fabienne Stalder, Fredi Plüss und Mark Bader im ruhigen und nur wenige Meter tiefen Wasser einen regelrechten Totholz-Friedhof entdecken. Die Unterwasseraufnahmen von Fabienne Stalder zeigten eindrücklich die Wirksamkeit der Arbeit der Fischer in den letzten Jahren. Auch ein Indiz für den Erfolg: während der Sommermonate, und damit nach der Laichzeit der Egli, konnten verschiedentlich auffällig viele Jungfische oberhalb und in unmittelbarer Nähe der versenkten Tannenbäume festgestellt werden.
Auf Draht wurde verzichtet
«Die als Laichhilfen vorgesehenen Weihnachtsbäume müssen frei von Abfall sein», klärte Oskar Graber auf. Die Befestigungsleine zwischen dem Jutesack und dem Tannenbaum muss biologisch abbaubar sein. Die Fischer haben sich für die robusten und umweltfreundlichen Kokosfaserseile entschieden. Dass die Christbäume gerade jetzt versenkt wurden, entspringt natürlich nicht einem Zufall. Demnächst beginnt die Laichzeit der Egli. Etwa drei Jahre sollen die Tännchen ihren Zweck erfüllen können.