Aarburg/Rothrist 3. und 10. November: Konzerte der Wiggere-Chöör

Nach dreieinhalb Stunden ist Schluss. «Ich seh schon, für heute ist es genug», lacht Dirigentin Erika Tanner in den Saal des reformierten Kirchgemeindehauses in Rothrist. Gut 60 Sängerinnen und Sänger folgten ihr und ihrer Kollegin Christine Nyffenegger Siegrist bis dahin beim Üben. Am 3. November in der katholischen Kirche Aarburg und eine Woche später in der reformierten Kirche Rothrist ist es so weit – dann gilt es ernst: Die Friedensmesse in G von Lorenz Maierhofer hat ihre beiden grossen Auftritte. Katholisch und reformiert? «Das ist schon ein Novum», sagt Hauptdirigentin Christine Nyffenegger Siegrist. Erstmals treten der römisch-katholische Kirchenchor Guthirt & St. Paul, der reformierte Kirchenchor Rothrist und der Männerchor Rothrist gemeinsam auf. «Mit der Friedensmesse wollen wir gegen dieses Gefühl der Hilflosigkeit in Anbetracht der vielen Konflikte auf der Welt ansingen», sagt Nyffenegger Siegrist. Eigentlich sollte das Konzert vor einem Jahr stattfinden. «Nach der Corona-Unterbrechung wollten wir richtig viele Leute zusammenbringen und endlich wieder ein schönes Konzert bieten.» Doch dann dauerte alles länger als erhofft. «Aber jetzt sind wir zusammen, alles klappt. Darüber sind wir natürlich glücklich.» Zu tun gebe es noch genug bis zur Premiere. Das eine oder andere wolle noch ausgebügelt werden. «Der letzte Schliff fehlt noch, aber das ist ganz gut so. Wären wir jetzt schon bereit, würden die Leute nur die Motivation verlieren», sagt Co-Dirigentin Erika Tanner. 

Noch gewöhnungsbedürftig sei die Zusammenarbeit etwa für einige Mitglieder des Männerchors. «Soprane, die im Männerchor führen, sind im Gesang mit Frauen plötzlich Begleitstimmen. Das ist natürlich ungewohnt», sagen Markus Herrmann, Aktuar des Chors Guthirt & St. Paul und Christine Nyffenegger Siegrist übereinstimmend. Letztere dirigiert seit 1989 den Kirchenchor Rothrists. Alle zwei Jahre bietet er ein Konzert. Länger her ist der letzte abendfüllende Anlass für den Chor Guthirt & St. Paul. «Gut sieben Jahre ist das jetzt schon her», sagt Herrmann. «Es ist an der Zeit, dass wir wieder etwas machen.» Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy, László Halmos, John Rutter und weiteren hat Lorenz Meierhofer für die Friedensmesse in G zusammengebracht. Begleitet wird das Konzert von Hans Egg an der Orgel und Pfarrerin Christina Koenig, die in kurzen Texten vom einen zum nächsten Stück überleitet. Und wer weiss: «Vielleicht führt unsere Zusammenarbeit sogar dazu, dass wir künftig mehr ökumenische Anlässe bekommen», hofft Christine Nyffenegger Siegrist.